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Krishna-Zyklus 10 - Die Kontinente-Macher

Titel: Krishna-Zyklus 10 - Die Kontinente-Macher
Autoren: Lyon Sprague de Camp
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    Als er auf seine Armbanduhr schaute, stellte er zu seiner großen Überraschung fest, dass seit Beginn der Versammlung schon zwei Stunden vergangen waren.
    Jetzt standen die ersten Besucher auf und verabschiedeten sich. Ein paar scharten sich um Donaghy, um mit ihm weiterzudiskutieren oder um ihm Lob zu spenden. Graham und Jeru-Bhetiru waren schon auf dem Weg zum Ausgang, als der kleine fette Warschauer an ihnen vorbeiwieselte und sie aufhielt.
    »Ich bin so froh, dass Sie endlich gekommen sind, Mr. Graham. Wir haben uns sehr darauf gefreut, Ihre Bekanntschaft zu machen.«
    »Wirklich?« fragte Graham ein wenig einfältig. Wie zum Henker konnten sie sich darauf gefreut haben, seine Bekanntschaft zu machen, wenn er bis zu diesem Tag noch nie von ihnen gehört hatte, nicht das geringste Interesse an ihren hanebüchenen literarischen Theorien hatte und auch sonst mit ihnen nichts gemein hatte?
    »Ja, wirklich«, antwortete Warschauer. »Würden Sie uns bitte den Gefallen tun, sich noch ein Weilchen zu uns zu gesellen? Die anderen Mitglieder unserer kleinen Gesellschaft sind ebenfalls ganz gespannt darauf, Sie kennen zu lernen.«
    »Tut mir leid, aber wir müssen wirklich gehen …«, protestierte Graham wenig überzeugend.
    »Nein, wirklich, meine lieben jungen Leute, Sie müssen einfach noch auf eine Minute hereinkommen. Nur eine Minute. Wir haben uns so auf Sie gefreut! Wir haben Ihnen einen Vorschlag zu unterbreiten, den Sie sicherlich interessant finden werden. Wenn er Ihnen nicht gefällt, können Sie ja immer noch nein sagen und auf der Stelle gehen. Einverstanden? Bitte!«
    »Lassen Sie uns doch mal sehen, was dieser nette Herr möchte, Gorodon«, sagte Jeru-Bhetiru. »Ich habe es nicht eilig.«
    Wider seine bessere Einsicht gab Graham nach und folgte Warschauer in den hinteren Teil des Hauses. Er fand sich in einem ehemaligen Esszimmer wieder, in dem schon ein paar andere gespannt seiner harrten. Warschauer stellte ihm die Anwesenden vor: »Das ist Mr. Lundquist«, – er zeigte dabei auf einen rotgesichtigen, feistwangigen Herrn mit grauen Haaren –, »und das ist Mr. Edwards.« (Der kleine drahtige Rotschopf, der Graham die Tür geöffnet hatte.) »Schieß schon los, Chris!«
    »Freut mich sehr, Sie kennen zu lernen«, sagte Lundquist.
    »F-freut mich ebenfalls«, sagte Graham in Ermangelung einer originelleren Erwiderung. »Mr. Warschauer deutete etwas von einem Vorschlag an, den Sie mir zu unterbreiten hätten.«
    Lundquist sagte: »Diese rein geschäftliche Unterredung wird die junge Dame sicher langweilen. Jim, sei doch bitte so nett und vertreib der Dame einstweilen im Nebenraum ein bisschen die Zeit.« Als Edwards und Jeru-Bhetiru draußen waren, fuhr er fort: »Sie sind doch sicher auch der Ansicht, dass Wissenschaftler nicht gut bezahlt werden, nicht wahr, Dr. Graham?«
    »Ach, ich weiß nicht. Aber ich denke mir, Sie könnten da nicht ganz falsch liegen. Warum fragen Sie?«
    »Sie haben doch bestimmt nichts dagegen, ein bisschen mehr zu verdienen, nicht wahr?«
    »Wer hätte das nicht? Aber was hat das alles mit Shaw und Churchill zu tun?« Graham musste einräumen, dass diese Männer keinesfalls den Eindruck von spinnerten Wirrköpfen machten. Aber andererseits hatte er auch noch nie spinnerte Wirrköpfe kennen gelernt – möglich war es also.
    Lundquist lächelte. »Überhaupt nichts, mein Freund. Wir denken an ein Geschäft, das mehr mit Ihrer wissenschaftlichen Arbeit zu tun hat. Sie wissen schon, das Gamanovia-Projekt.«
    »Hä? Wie stellen Sie sich das vor?«
    »Wir können nicht in die Details gehen, weil der Boss heute Abend leider nicht da ist. Ich darf Ihnen jedoch verraten, dass es etwas mit Geophysik zu tun hat und dass es für Sie sehr gewinnbringend sein kann. Was ich konkret hier und jetzt von Ihnen möchte, ist lediglich, dass Sie sich bereit erklären, morgen Abend zu dieser Stunde noch einmal herzukommen und die Sache mit dem Boss zu besprechen.«
    »Und wer ist der Boss? Ich dachte, Sie wären das.«
    Lundquist lächelte erneut. »Nicht ganz.«
    Die Sache kam Graham noch immer nicht ganz geheuer vor. »Woher wussten Sie überhaupt von mir?« fragte er Lundquist. »Ich habe weder etwas über das Gamanovia-Projekt publiziert, noch gehöre ich zum Kern der führenden Mitarbeiter. Ich habe lediglich beratende Funktion.«
    »Oh, wir haben unser Augenmerk schon seit einiger Zeit auf Sie gerichtet. Übrigens« – Lundquist wandte sich an Warschauer –,
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