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Krishna-Zyklus 10 - Die Kontinente-Macher

Titel: Krishna-Zyklus 10 - Die Kontinente-Macher
Autoren: Lyon Sprague de Camp
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Kraft nach hinten bog. Mit einem Schmerzschrei riss Graham sich los. Beide kamen keuchend auf die Beine. Graham trieb den Krishnaner mit einer blitzschnellen Links-Rechts-Kombination zurück und zerschmetterte dabei die Deckenlampe. Dann sprang er zurück, um zum entscheidenden Schlag auszuholen. Doch sofort warf sich Varnipaz, der schon ein bisschen taumelig schien, erneut in den Clinch und stellte ihm geschickt ein Bein. Und wieder gingen sie zu Boden, tretend und um sich schlagend. Ein Stuhl kippte um, als sie, ineinander verkeilt wie zwei Terrier, dagegen stießen. Immer noch miteinander ringend, kamen sie wieder auf die Beine.
    »Au!« schrie Graham, als Varnipaz ihm die Zähne in den Unterarm hieb. »Wart nur, dir werd ich’s zeigen!« Er riss das Knie hoch, um es dem Krishnaner in den Unterleib zu rammen. Der sah es jedoch kommen und drehte sich geschickt zur Seite, so dass Grahams Knie an seiner Hüfte abprallte. Graham wurde klar, dass er zwar der bessere Boxer war, im Ringen jedoch auf die Dauer keine Chance gegen den wendigen und athletischen Krishnaner hatte. In der Hoffnung, dass die Geruchsantennen zu den empfindlicheren Körperteilen Varnipaz’ gehörten, langte er nach ihnen …
    »Okay, das reicht jätzt. Auseinander!« kam eine Stimme von der Tür.
    Beide fuhren herum. In der Türöffnung stand Sklar, lässig an den Rahmen gelehnt, den Hut schief auf dem Kopf, eine Zigarette im Mundwinkel, eine Hand in der verdächtig ausgebeulten Jackentasche.
    »Tun Sie, was er sagt«, sagte Graham. »Er hat eine Knarre auf uns gerichtet.«
    Argwöhnisch einander beäugend, damit keiner etwa einen hinterlistigen Trick versuchte, lösten sie sich voneinander. Varnipaz hatte ein prachtvolles blaues Auge, während Graham einen Gebissabdruck auf dem Unterarm und einen Schnitt an der Hand von einem Glassplitter hatte. Er bückte sich und begann die Scherben aufzusammeln.
    »Sieht aus, als wäre ein Äläfant hier durchgerannt«, sagte Sklar. »Worum gäht’s eigentlich?«
    Graham und Varnipaz redeten gleichzeitig darauf los. Nach ein paar Minuten hob Sklar die Hand.
    »Soweit hab ich jätzt bägriffen. Mr. Graham, vielleicht ärzählen Sie uns jätzt mal, was gästern Abend passiert ist.«
    »Wenn er dabei ist?« fragte Graham. »Ich glaube, es hat was mit dem – eh – Sie wissen doch – mit der Sache gestern Abend im Bahnhof zu tun.«
    »Sie kennen frei räden. Ich weiß iber Varnipaz Bäscheid, und ich glaube, wir kennen ihm trauen.«
    »Mag ja sein, dass Sie wissen, wer ich bin«, warf Varnipaz ein, »aber ich weiß nicht, wer Sie sind. Wenn Sie bitte so nett sein wollen, sich vorzustellen.«
    Sklar zückte die Brieftasche und zeigte dem Krishnaner seine Kennkarte. »Fahren Sie bitte fort, Mr. Graham.«
    Graham hatte inzwischen einen Plastikbeutel aus dem Küchenschrank geholt. Während er auf dem Boden hockte und die Scherben in den Beutel sammelte, erzählte er die ganze Geschichte von ihrem Besuch bei der Versammlung der Churchill-Gesellschaft. Als einziges verschwieg er, dass er sich in Jeru-Bhetiru verliebt hatte und hoffte, dass sie seine Gefühle erwiderte. Trotz Varnipaz’ merkwürdiger Bemerkung, er sei nicht verliebt in seine Verlobte, hätte Graham es ziemlich taktlos gefunden, in seinem Beisein von seinen Gefühlen zu sprechen.
    »Und jetzt«, kam er zum Schluss, »erzählen Sie mir vielleicht auch mal endlich, was hier eigentlich gespielt wird. Hier sitz ich, der f-f-friedfertigste Bursche, den man sich vorstellen kann, der sich seit seiner Kindheit nicht mehr geprügelt hat, und dann gleich drei Schlägereien innerhalb von vierundzwanzig Stunden. Und nicht genug damit, ich gerate auch noch in einen Fall von Kidnapping, werde erpresst und was weiß ich noch alles! Ich will endlich wissen, was hier gespielt wird!«
    Sklar steckte sich eine neue Zigarette zwischen die Lippen, entfachte sie, und sagte:
    »Diese Bande, wie Sie sie nännen, ist hinter irgend etwas här – was, das soll ich rauskriegen. Es hängt irgendwie mit däm Gamanovia-Projekt zusammen, wie Sie ja salbst wissen, und äs bästäht dar Värdacht, dass äxtratärrästrische Interässen dahinterstäcken. Wälche Außerirdischen das sind, weiß ich auch noch nicht. Haben Sie vielleicht irgendeinen Värdacht, Prinz?«
    Varnipaz machte eine abwehrende Geste. »Ich benutze diesen Titel hier auf der Erde nicht, wo die meisten Leute republikanisch gesinnt sind. Außerdem verwechseln die Leute mich dann immer mit meinem Vetter Ferrian, dem
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