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Krise im Jahr 2000

Krise im Jahr 2000

Titel: Krise im Jahr 2000
Autoren: Charles Eric Maine
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werden, können ihr nicht lebend entrinnen.«
    Wayne hielt einen Augenblick inne und warf einen schnellen Blick auf die drei gespannten und etwas ungläubigen Gesichter. »Das war alles. Die Doubles kehrten in das Stadion zurück, und ich begab mich wieder in mein Büro.«
    Nach einem Augenblick skeptischen Schweigens sagte Kyle: »Sie scheinen dies alles sehr ernst genommen zu haben, Wayne.«
    »Ich hatte den Eindruck«, sagte Wayne, »daß diese zweite Ankündigung der Doubles eine offenbare Drohung war. Sie hatten ihre Absicht geäußert, gewaltsam ein Stück des Ausstellungsgeländes und damit des amerikanischen Bodens zu besetzen.«
    »Allerdings.«
    »Als mir das klar wurde, schickte ich ein dringliches Kabel nach Washington und rief den Senator an. Da die Zeit drängte, mußte ich aus eigener Initiative handeln. Jetzt …« Wayne warf einen Blick auf seine Armbanduhr »… ist es genau ein Viertel vor fünfzehn Uhr.«
    Kyle prüfte seine Militär-Taschenuhr. »Wir haben noch vierzehn Minuten Zeit«, bestätigte er.
    »Also dann …«
    »Haben Sie irgendwelche Vorkehrungen getroffen?« fragte Kyle.
    Wayne nickte. »Ich habe bereits die völlige Räumung eines kilometerbreiten Streifens um das Stadion herum angeordnet, natürlich vorbehaltlich der Entscheidung, die Sie treffen. Ich konnte es mir nicht leisten, die Sicherheit meiner Mitarbeiter zu gefährden.«
    »Gut«, bemerkte Kyle.
    »Nun noch etwas anderes. Ich habe den wissenschaftlichen Mitarbeiter gebeten, gewisse Untersuchungen über die Feuerwand, wie die Doubles die Sperrwand nennen, anzustellen. Möchten Sie die Ergebnisse hören?«
    »Haben wir Zeit dazu?« fragte Kyle.
    »Ich denke ja. Wir können ohnehin wenig anderes tun.« Wayne trat wieder an seinen Schreibtisch und drückte auf einen Knopf.
    »Hallo, Clayton, schicken Sie bitte Dr. Farrow für einige Minuten in mein Büro.«
    »Wird erledigt, Chef«, sagte Claytons Stimme, und die Verbindung war beendet.
    Dreißig Sekunden später öffnete sich die Tür, und eine schlanke junge Dame in weißem Kittel betrat das Zimmer.
    Die junge Dame sagte: »Guten Tag, meine Herren. Sie haben mich rufen lassen, Chef?« Ihre Stimme war kühl und klar wie ein Bergbach.
    »Ja«, sagte Wayne und erhob sich. »Darf ich Sie mit Senator Drazin, Oberst Kyle und Jon Dexter vom Sicherheitsamt bekanntmachen. Sie sind aus Washington hergeflogen.« Dann wandte er sich zu den drei Männern: »Dies, meine Herren, ist unsere wissenschaftliche Mitarbeiterin Fräulein Dr. Lynn Farrow.«
    Fräulein Farrow ließ, flüchtig wie ein Schmetterling, ihre braunen Augen über sie gleiten. Sie ruhten vielleicht ein klein wenig länger auf Dexter, als habe sie einen Moment einen seelischen Kontakt gespürt, aber ihre Miene war höflich und fern. »Ich soll wahrscheinlich über die Feuerwand um das Stadion berichten?« sagte sie.
    Wayne nickte.
    »Ich werde Ihnen sagen, was ich mit Hilfe der Elektronengeräte festgestellt habe«, fuhr sie fort. »Die Wand an sich hat nichts Geheimnisvolles. Sie besteht aus einer schmalen Zone hochintensiver Radiofrequenzenergie von ungewöhnlich kurzer Wellenlänge, bestimmt weniger als einen Zentimeter, und grenzt wahrscheinlich an Infrarot. Ich konnte keine genaue Frequenzmessung vornehmen.«
    »Warum nicht?« fragte Kyle streng.
    »Weil wir die geeigneten Geräte nicht haben.«
    »Warum nicht?«
    Lynn Farrow seufzte. »Wir haben keine interplanetarische Invasion vorausgesehen, Herr Oberst. Es liegt kein Grund vor, warum wir zentimetrische oder millimetrische Meßinstrumente zur Verfügung haben sollten.«
    Kyle brummte mißbilligend. Er fühlte sich unter abstrakten Fachausdrücken nicht glücklich und vermochte kaum, seine Ungeduld zu unterdrücken.
    Lynn Farrow fuhr fort: »Das Prinzip dieser Kraftschranke ähnelt dem, das in modernen Radio-Öfen und industriellen Hochöfen angewendet wird. Das mächtige alternative Radiofeld durchströmt jeden Gegenstand, mit dem es in Berührung kommt. Die verwendete Energie ist sehr stark. Jeder feste Stoff, der in die Schranke eindringt, wird sofort auf eine Temperatur von zehntausend Grad Celsius erhitzt.«
    »Sie sehen also, Oberst«, fiel Wayne ein, »die Wand ist eine sehr reale Schranke. Sie ist völlig undurchdringlich. Selbst Asbestkleider würden nutzlos sein.«
    »Das Interessante ist«, fuhr Lynn Farrow fort, »daß die Wand streng lokalisiert und in ihrer Wirkung beschränkt ist. Sie wird wahrscheinlich von einer zentralen Quelle ausgestrahlt,
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