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Kriminalgeschichte des Christentums Band 01 - Die Fruehzeit

Kriminalgeschichte des Christentums Band 01 - Die Fruehzeit

Titel: Kriminalgeschichte des Christentums Band 01 - Die Fruehzeit
Autoren: Karlheinz Deschner
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»Was halten sie vom Christentum?« (1957). Auch Rowohlts Lektor, Gruppe 47, war dabei. Über mein Verhalten, so gar nicht nachtragend, verblüfft, nannte er »run« und »Sog« meines Romans jetzt »einmalig«, verstand sein Verdikt nicht mehr und schob alles auf einen »restaurativen Tag«.
    Ein Kritiker der Enquete vermißte
meine
Stellungnahme, warf mir Feigheit vor. Ich nahm mir fünf Jahre Zeit, über 25000 Arbeitsstunden, und betitelte meine Antwort
›Abermals krähte der Hahn‹.
Wieder hatte Rowohlt abgelehnt, List zugesagt. Doch als der Hahn flügge wurde, zu sehr für List, der schon um den Absatz seiner Schulbücher in Bayern bangte, erbat er ein Gutachten – und ausgerechnet bei Rowohlts einstigem Lektor. Prompt folgte ein Totalverriß, und List kündigte, auf Rückzahlung des Vorschusses verzichtend, den Vertrag.
    Die kritische Kirchengeschichte verlegte 1962 Günther, dann, nach mehreren Auflagen, Rowohlt als Taschenbuch, darauf Econ wieder als Hardcover, eine zweite Taschenbuchlizenz erwarb Moewig 2 , eine dritte gebundene Neuausgabe erscheint, zugleich mit diesem Band, bei Econ.
›Abermals krähte der Hahn‹
lag ursprünglich der Einfall GOTT GEHT IN DEN SCHUHEN DES TEUFELS zugrunde: eine Dokumentation aller Schandtaten des Christentums. Doch wurde etwas ganz anderes daraus: im wesentlichen eine frühchristliche Dogmen-, teilweise eine vergleichende Religionsgeschichte. Nur die letzten 100 Seiten näherten sich der anfänglichen Idee, und erst der Versuch, mich (1969/71) wegen »Kirchenbeschimpfung« zu kriminalisieren, brachte mich wieder auf GOTT GEHT IN DEN SCHUHEN DES TEUFELS zurück, und ich bot Rowohlt eine
›Kriminalgeschichte des Christentums‹
an. Rasche Zusage jetzt, Vertrag: das Buch sollte 220 Seiten Umfang haben und 1972 erscheinen.
    Das Material jedoch, Notizen, Exzerpte, Kopien, schwoll an, ich folgte dem Anspruch, alles noch gründlicher, noch überzeugender zu machen, immer besser quellenkritisch abzusichern auch – und wußte doch, je triftiger grade, desto giftiger die Diffamierung, noch über meinen Tod hinaus.
    1972 war längst vergangen, inzwischen
›Das Kreuz mit der Kirche‹,
meine Sexualgeschichte des Christentums, 1974 bei Econ erschienen (da Kindler, trotz Vorschuß, wieder verzichtet hatte); erschienen war auch meine umfangreiche Monographie päpstlicher Politik im Zeitalter der Weltkriege,
›Ein Jahrhundert Heilsgeschichte‹,
1982/83 bei Kiepenheuer & Witsch.
    Nur Rowohlt drängte nie, bestand auch nicht mehr auf dem knappen Umfang der »Kriminalgeschichte«, genehmigte mehrere Bände. Wirklich, Lektor Hermann Gieselbusch hatte für meine Heidenarbeit eine Engelsgeduld, und so verlegt nun doch Rowohlt den ersten Anstoß (und mein letztes Ärgernis) GOTT GEHT IN DEN SCHUHEN DES TEUFELS, wenn auch erst, zum Vorteil immerhin des (neuen) Titels, dreißig Jahre danach.
    Habent sua fata libelli.

Anmerkungen zum ersten Band
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