Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Kriegsspiele auf Zelos

Kriegsspiele auf Zelos

Titel: Kriegsspiele auf Zelos
Autoren: Edmund Cooper
Vom Netzwerk:
Wiederbelebungsprozedur kann als Streßfall eingestuft werden. Hat die Bemerkung eine wohltuende Wirkung?«
    Plötzlich begann Conrad zu lachen. Kwango, der schwarze Spaßvogel hatte also wieder zugeschlagen. Er fühlte sich gleich viel besser.
    »Ja, Matthew, die Bemerkung hat eine wohltuende Wirkung.« Er trank seinen Kognak aus und lehnte sich zurück. Ihm war nicht mehr kalt. »Du machst deine Sache gut, Matthew. Wenn du mit mir fertig bist, dann hol Leutnant Smith und Mr. Kwango aus der Kühltruhe. Die anderen läßt du noch eine Weile schlafen. Ich möchte mich in Ruhe ein wenig mit meinen alten Freunden zusammensetzen.«
    »Befehl registriert, Commander. Ausführung folgt.«
     

 
3.
     
    Conrad fühlte sich so richtig wohl. Er saß mit Leutnant Smith und Kurt Kwango im Aufenthaltsraum. Sie beendeten gerade eine reichliche und ausgesprochen köstliche Mahlzeit, bestehend aus einem echten schottischen Steak, Gemüse, ausgezeichnetem Rotwein, Käse und Toast, Obst, Kaffee und Kognak.
    Wenn man aus dem Kälteschlaf erwachte, hatte man immer einen Bärenhunger. Conrad war froh, daß es ihm gelungen war, ihn einigermaßen zu unterdrücken, bis Indira und Kwango ebenfalls soweit waren. Es hatte sich auch gelohnt, auf sie zu warten, denn in ihrer Gesellschaft hatte es noch besser geschmeckt.
    Unter den dreien hatte sich eine enge Freundschaft ergeben, die auch die Todeswürmer von Kratos und die Ringe von Tantalus gut überstanden hatte.
    »Boß«, sagte Kwango und schenkte sich Kognak nach. »Du bist so ungewohnt still, ich möchte wissen, was du überlegst.«
    »Ob ich dir als Strafe eine Schnapsration abziehen soll, weil du an Matthews Programmierung herumgepfuscht hast. Wenn ich die nötige Strenge walten ließe, wärst du wegen Sabotage dran, zumindest aber wegen Insubordination.«
    Kwango schüttelte sich vor lautlosem Lachen, während Indira sagte: »Du bist ein ganz ausgekochter Lügner, James. Aber wie auch immer, was hat Kurt denn mit Matthews Programmierung gemacht?«
    »Er hat dem Roboter beigebracht, mich einen ganz durchtriebenen Gauner zu nennen! Nach den Artikeln des Raumdiensts …«
    »Das ist doch die Wahrheit«, unterbrach ihn Indira und bemühte sich, ein möglichst ernstes Gesicht zu machen. »Soll Kurt vielleicht bestraft werden, weil er den Roboter mit akkuraten Angaben gefüttert hat?«
    »Leutnant Smith«, sagte Conrad mit vorgetäuschter Schärfe. »Es steht Ihnen nicht zu, Kritik an Ihrem Vorgesetzten zu üben.«
    Indira schenkte sich ebenfalls Kognak nach. »Wenn du nicht gleich von deinem hohen Roß herabsteigst, erzähle ich Kurt, was bei Applecross passiert ist. Also, was hast du wirklich gedacht?«
    »Na gut, wenn ihr darauf besteht. Ich habe darüber nachgedacht, welch gutes Team wir drei sind. Wir haben gemeinsam Kratos überstanden und Tantalus, aber wie wird es bei Zelos aussehen?«
    Kwango blickte ihn überrascht an, dann platzte er lachend heraus: » Du bist der einzige Kamikazepilot bei diesem Haufen. Indira und ich stehen bloß hilfsbereit im Hintergrund, um dich wieder zusammenzuflicken. So war es auf Kratos und Tantalus. Allmählich gewöhnen wir uns daran, also mach dir keine Sorgen. Außerdem hat dieser Planet weder Todeswürmer noch schlimme Ringe, und Leute gibt es hier auch keine.«
    »Böse Vorahnungen, James?« Indira blickte ihn forschend an. »So kenne ich dich ja gar nicht.«
    »Ich weiß selber nicht, was es ist. Du und dieser schwarze Hundesohn – ihr seid mir ans Herz gewachsen, und irgendwie fühle ich mich für euch besonders verantwortlich, was, logisch gesehen, absurd ist. Ich weiß, daß Zelos keine unerwarteten Probleme bieten dürfte, jedenfalls nicht, wenn man den Sonden trauen kann. Es ist ein jungfräulicher Planet, unberührt von kleinen grünen Männchen … Vielleicht werde ich ganz einfach alt, aber irgendwie erscheint er mir zu schön, um wahr zu sein.«
    »Das richtige Wort ist ›senil‹, Boß.« Kwango wandte sich an Indira. »Leutnant, dieser Mann ist aufgrund von Paranoia dienstunfähig. Entheb ihn seines Postens, ich werde gegenzeichnen, dann stecken wir ihn wieder in die Kühltruhe und sichern Zelos allein.«
    »Genug der Scherze«, wehrte Indira ab und wandte sich an Conrad. »Ich verstehe, was du sagen willst, James. Aber wir haben auch so gewußt, daß der rauhe Commander Conrad ein Herz hat. Mach dir unsertwegen keine Gedanken. Wir sind alle Entbehrliche. Deshalb sind wir ja auch hier.«
    »Leutnant!« fuhr Conrad auf. »Wir haben
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher