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Krieger des Universums

Krieger des Universums

Titel: Krieger des Universums
Autoren: Hans Kneifel
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Probe?«
    »Meinethalben, Tese!« erwiderte Kilham.
    Mit unglaublich flinken Handgriffen nahm der Händler ein Glas, spülte es aus, trocknete es und hielt es gegen das Licht. Dann öffnete er den Hahn, ließ einen dünnen Strahl hineinlaufen, wirbelte dabei das Glas – es kam aus dem fernen Land Yron – in der Hand und reichte es schließlich, ohne einen Tropfen zu verschütten, dem Wartenden. Cade kostete vorsichtig. Der Wein war gut. Er erkannte ihn wieder. Der Händler hielt eine Hand vor den Mund und flüsterte:
    »Er schmeckt Euch, Herr Cade?«
    »Ja. Er ist gut. Die gleiche Menge, Tese, und der gleiche Preis.«
    »Wie immer, Herr. Habt Ihr schon gehört? Die Truppe des Herrschers – ein Leben ohne Krankheit sei ihm beschert – ist zurückgekommen. Viel Beute, viele Gefangene. Und der Herrscher sinnt nach.«
    Cade wußte, daß hier in dieser Stadt die Gerüchte schneller als der Schall waren. Er horchte auf.
    »Woher kamen die Truppen?«
    Er hatte nicht erfahren können, gegen welche fremden Städte sich der neue Zug des machtgierigen Herrschers gerichtet hatte. Heute konnte er es erfahren.
    »Aus dem Osten. Sie schleiften eine der größten letzten Bergfestungen. Viele Sklaven wurden verkauft, Herr. Ich habe mich umgesehen – aber Ihr wart nicht am Markt.«
    »Ich brauche keine Sklaven!« erwiderte Cade und suchte die Geldstücke aus seinen Taschen zusammen.
    »Aber große Dinge brauen sich zusammen!« wisperte der Weinhändler, während er mit der Öffnung des zweiten Kruges zielte, so daß der Weinstrahl hineinrann, ohne den Rand zu berühren. »Ihr werdet es erfahren, denn man spricht im Palast, daß es ein Auftrag für Euch ist!«
    Cade winkte ab und sah gleichmütig zu, wie der Händler die Krüge verschloß und die Münzen einstrich.
    »Wir werden sehen!« meinte er leise. »Fertig?«
    »Ich lasse Euch die schweren Krüge hinaufschleppen. He, Staur!«
    Ein junger Sklave kam aus dem Hintergrund des Ladens. Er hielt ein weißes Tuch in der Hand, das in der Mitte einen blutroten Fleck aufwies. Vermutlich hatte er Wein gefiltert.
    »Bringe die Krüge in die Küche dieses Herrn.« Der Sklave nahm die schweren Krüge und schleppte sie aus dem Laden. Cade nickte Tese zu, holte den Jungen draußen ein und nahm einen Krug ab. Er gab ihm eine kleine Münze, sobald sie die Treppen hinter sich hatten. Dann goß sich Cade einen Becher voll, legte die Füße auf die Fensterbank und sah abwechselnd nach unten auf das Gewimmel des Marktes und schräg nach oben, zum Palast.
    Plötzlich spürte er etwas, das er nur als Angst bezeichnen konnte.
     
    *
     
    Kortight, dachte Cade, eine rätselhafte Stadt am Rande eines merkwürdigen Landes, auf einem Planeten, der der Phantasie eines Irren entsprungen zu sein schien.
    Und in der Mitte der Stadt, wie eine schnelle, tödliche Spinne in ihrem vielfädigen Netz, hockte Poter Skuardi der Vierte. Vorläufig der letzte seines Geschlechtes, denn er hatte keine legitimen Nachkommen. Noch nicht. Dafür besaß er eine Überportion Machthunger, die sich darin zeigte, daß er nun mit diesem Zug seiner Truppen das gesamte Land Geirklasger mit allen seinen tausend Buchten beherrschte. Es war eine riesige Halbinsel, von einem offensichtlich größeren Kontinent durch einen Wall eisbedeckter, unüberschreitbarer Bergriesen getrennt. Das Gebirge zog sich in genau nordsüdlicher Richtung durch das Land, und nur die Handelsschiffer, die t’puoi waren, also für jedermann unantastbar, kannten die Reiche hinter der Barriere. Wenn Cade mit seiner angstvollen Überlegung recht hatte, würde die nächste Expedition des Herrschers nach Osten gehen, über einen Paß, der gefunden werden mußte, durch Eis und Schnee, in Höhen, wo die Luft so dünn wurde, daß die M’haers keuchend verendeten.
    Und … er, Cade, würde diesen Zug anführen.
    Ein doppeltes Fauchen und ein hochstiebender Funkenregen unterbrachen seine Gedanken. Er sah zum Himmel und entdeckte drei Monde; der vierte schob sich gerade hinter der Burg hoch. Noch etwa fünf Stunden bis Mitternacht. Vom Palastberg kam feuersprühend und schnaufend einer der schnellen Wagen herangerast. Aus dem schwarzen Schlot quollen Dampf, Rauch und Funken. Aus der Esse schlugen Flammen. Die beiden Kolben der Dampfzylinder stießen hin und her und bewegten die Räder, die fast dreimal so groß waren wie ein Mann. Ein C’aseyh schürte das Feuer, ein zweiter kontrollierte den Dampf, ein dritter drehte an dem riesigen Lenkrad, das über eine
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