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Krieger des Lichts - Palmer, P: Krieger des Lichts

Krieger des Lichts - Palmer, P: Krieger des Lichts

Titel: Krieger des Lichts - Palmer, P: Krieger des Lichts
Autoren: Pamela Palmer
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schaute sie auf, um seinem zärtlichen Blick zu begegnen. Er sah ihr tief in die Augen, und sein Blick quoll förmlich über vor Gefühlen.
    »Wir müssen miteinander reden, Liv.«
    »Sie sind nicht tot!« Delaneys Schrei hallte über das Schlachtfeld. Olivia richtete sich auf, als Delaney mit zugleich gehetztem und triumphierendem Blick auf sie zugerannt kam. »Tighe hat Verbindung zu mir aufgenommen.«
    »Wo sind sie?«, fragte Lyon sofort.
    »Er weiß es nicht. Es ist wieder so ein leerer Raum wie innerhalb des Schutzwalls in der Festung der Zauberer. Er kann sich nicht bewegen, kann weder sehen noch hören. Er hat Schmerzen. Entsetzliche Schmerzen. Aber er lebt, Lyon. Er lebt.«
    »Was ist mit Hawke?«
    »Das weiß er nicht. Er kann keine Verbindung zu ihm aufnehmen.«
    Jags Arme legten sich fester um Olivia. »Wir müssen sie ausgraben.«
    »Nein.« Olivia wusste, dass ihre Stimme kaum den heulenden Wind und den Regen übertönte, doch alle hörten sie. Alle drehten sich zu ihr um und schauten sie mit gerunzelter Stirn an. Sie musste es ihnen erklären. Sie mussten es einfach wissen. »Es wird nicht klappen. Sie sind nicht hier. Der Strudel war eine Art Wurmloch, ein Tunnel zu dem Ort, wo sie festgehalten werden. Durch bloßes Graben können wir nicht zu ihnen gelangen.«
    »Woher willst du das wissen?«, fragte Delaney, und ihre Miene wurde hart.
    Es fiel Olivia entsetzlich schwer, ihr die Hoffnung zu nehmen. »Mystery – die Zauberin – sagte mir, was sie plante, als sie mich vorbereitete. Sie nannte den Strudel eine Falle des Geistes. Darin werden die Krieger des Lichts von ihren Tieren getrennt.«
    »Die Siebzehn«, sagte Kougar. »Sie sind auch so einer Falle zum Opfer gefallen.«
    Jag stieß ein Knurren aus. »Das heißt also, dass wir nicht nur Tighe und Hawke verloren haben, sondern jetzt auch nur noch sieben Krieger bleiben werden?«
    Kougar strich sich über den nassen Bart. »Es dauert elf Tage, bis die Falle den Mann von seinem Tier getrennt hat. Elf Tage, bis sie sterben.« Er richtete den Blick auf Lyon. »Ich werde in zehn Tagen zurück sein.« Dann drehte er sich um und rannte los.
    Delaney hob den gequälten Blick zu Lyon. »Hat er einen Plan?«
    Lyon schüttelte den Kopf mit grimmiger Miene. »Wenn Kougar eine Möglichkeit sieht, sie zu retten, wird er es tun.«
    »He, Leute!« Der Ruf kam von einem der Menschen. »Wir könnten hier ein bisschen Hilfe brauchen.«
    »Lass mich aufstehen, Jag«, sagte Olivia leise.
    Er hielt sie mit seinem Blick fest. »Muss ich?«
    Ein Lächeln zuckte um ihre Mundwinkel. »Bitte?«
    Er ließ sie los und half ihr aufzustehen. Als sie stand, griff sie nach seiner Hand und erwiderte den Gefallen, indem sie ihn hochzog.
    Plötzlich bebte der Boden unter ihren Füßen. Das Beben war so stark, dass sie alle aufpassen mussten, nicht das Gleichgewicht zu verlieren.
    »Was war denn das?«, fragte Jag.
    »Seht doch mal!« Delaney erstarrte und rannte dann mit einem Satz los. Wo eben noch die Mitte des Strudels gewesen war, lag jetzt ein Haufen Leichen.
    Die anderen folgten ihr, doch während die Männer die Leichen untersuchten, standen Olivia, Kara und Skye etwas abseits. Olivia hoffte inständig, dass ihre Freunde nicht dabei sein würden.
    »Sind es Menschen?«, fragte Kara.
    »Ein paar ja«, antwortete Olivia. »Waren es zumindest. Die meisten, die in den Strudel geraten sind, waren Zauberer.«
    Delaney lief um den Haufen herum. Die Arme hatte sie um den Leib geschlungen, als wäre das das Einzige, was sie noch aufrecht hielt.
    »He, Leute!«, rief wieder einer der Menschen. »Bindet ihr uns jetzt endlich los, oder was?«
    Wulfe knurrte, als er dicht an den Frauen vorbeiging. »Wenn er noch einmal ›He, Leute‹ ruft, reiße ich ihm die Kehle auf.«
    »Sie sind nicht dabei«, erklärte Lyon schließlich. »Der Göttin sei Dank.«
    Jag kehrte mit ernster Miene zu Olivia zurück. »Liv … « Mit einer nervösen, fast schon unsicheren Bewegung strich er sich das nasse Haar aus der Stirn. Dann hakte er sich bei ihr unter und führte sie von den anderen weg. Am Waldrand trat er mit ihr unter eine dicke Eiche, unter der sie nicht mehr der ganzen Wucht des Regens ausgesetzt waren.
    Er drehte sie zu sich um, sodass sie einander ansahen. In seiner Miene erblickte sie Schmerz und Entschlossenheit. Und zärtliche, lodernde Liebe.
    Ihr Herz setzte einen Schlag aus und schwoll dann so an, dass sie meinte, es würde gleich nicht mehr genug Platz in ihrer Brust haben.
    Mutwille
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