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Krieg der Klone 02 - Geisterbrigaden

Titel: Krieg der Klone 02 - Geisterbrigaden
Autoren: John Scalzi
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Cainen fort. »Ritueller Selbstmord, praktiziert
vom Menschenvolk der Japaner. Das Ritual erfordert einen Kaishakunin, einen Sekundanten, jemanden, der den Schmerz der Person lindert, die Seppuku begeht, indem er sie im Moment der größten Agonie tötet. Ich würde mich entscheiden, an der Krankheit zu sterben, mit der Sie mich infiziert haben, Lieutenant Sagan, aber ich fürchte, wenn der Schmerz am größten ist, werde ich um Gnade winseln, wie ich es schon beim ersten Mal getan habe, als ich meine Ehre verlor und den Weg beschritt, der uns an diesen Punkt geführt hat. Ein Sekundant würde mich vor dieser Schande bewahren. Ich bitte Sie, mein Sekundant zu sein, Lieutenant Sagan.«
    »Ich glaube nicht, dass die Koloniale Verteidigungsarmee mir erlauben wird, Sie zu töten«, sagte Sagan. »Außerhalb einer Kampfsituation.«
    »Richtig, und darin sehe ich eine unglaubliche Ironie. Doch in diesem Fall verhält es sich anders. Ich habe bereits General Mattson um Erlaubnis gefragt, und er war einverstanden. Ich habe auch General Szilard gefragt, ob Sie mein Sekundant sein dürfen. Auch er war einverstanden.«
    »Was werden Sie tun, wenn ich mich weigere?«, fragte Sagan.
    »Sie wissen, was ich dann tun werde. Bei unserer ersten Begegnung sagten Sie mir, Sie seien überzeugt, dass ich überleben will, und Sie hatten recht. Aber wie ich bereits erwähnte, war das an einem anderen Ort zu einer anderen Zeit. An diesem Ort und zu dieser Zeit möchte ich mich befreien. Wenn das bedeutet, dass ich es allein tun muss, dann werde ich es allein tun. Aber ich hoffe, dass das nicht nötig sein wird.«
    »Es wird nicht nötig sein, Cainen. Ich werde Ihren Wunsch erfüllen. Ich werde Ihr Sekundant sein.«
    »Ich danke Ihnen aus tiefster Seele, Lieutenant Sagan, meine
Freundin.« Cainen blickte zu Wilson hinüber, dem Tränen über die Wangen liefen. »Und Sie, Harry? Ich hatte Sie um den gleichen Gefallen gebeten, und Sie haben abgelehnt. Jetzt frage ich Sie noch einmal.«
    Wilson nickte inständig. »Ja, ich werde es tun, Sie verdammter Hurensohn! Ich werde bei Ihnen sein, wenn Sie sterben.«
    »Vielen Dank, Harry.« Cainen wandte sich wieder an Sagan. »Ich brauche zwei Tage, um hier alles zum Abschluss zu bringen. Werden Sie mich am dritten Tag besuchen, am Abend?«
    »Ich werde da sein«, sagte Sagan.
    »Ich glaube, Ihr Kampfmesser dürfte genügen.«
    »Wenn Sie es so wünschen. Gibt es sonst noch etwas, das ich für Sie tun kann?«
    »Nur noch eine Bitte«, sagte Cainen. »Aber ich hätte Verständnis, wenn Sie dazu nicht in der Lage sind.«
    »Sagen Sie, was es ist.«
    »Ich wurde auf der Kolonialwelt Fala geboren. Dort bin ich aufgewachsen. Wenn ich gestorben bin, würde ich gerne dorthin zurückkehren. Ich weiß, dass sich dieser Wunsch nicht ohne Schwierigkeiten erfüllen lässt.«
    »Ich werde es schon irgendwie schaffen«, sagte Sagan. »Und wenn ich Sie persönlich hinbringen muss. Ich verspreche es Ihnen, Cainen. Ich verspreche Ihnen, dass Sie heimkehren werden.«

    Einen Monat nach Zoës und Sagans Rückkehr zur Phoenix-Station nahm Sagan das Mädchen in einem Shuttle mit, um das Grab ihrer Eltern zu besuchen.
    Der Shuttlepilot war Lieutenant Cloud, der sich nach Jared erkundigte. Sagan sagte ihm, dass er gestorben war. Lieutenant
Cloud schwieg eine Weile, dann erzählte er Sagan ein paar der Witze, die er von Jared kannte. Sagan lachte.
    Schließlich stand Sagan vor dem Grabstein, während Zoë davor kniete und die Namen ihrer Eltern las, sehr langsam und überdeutlich. Während des Monats, den sie sich kannten, hatte sich Zoë vom verschüchterten Kind, das jünger wirkte, als es tatsächlich war, das weinend den Vater vermisst hatte, in ein Mädchen verwandelt, das glücklicher und gesprächiger und ihrem wirklichen Alter näher war. Nebenbei bemerkt, war sie nur ein klein wenig jünger als Sagan.
    »Hier ist auch mein Name«, sagte Zoë und zog die Buchstaben mit dem Finger nach.
    »Eine Zeit lang, nachdem du entführt wurdest, dachte dein Vater, du wärst tot«, sagte Sagan.
    »Aber ich bin nicht tot«, sagte Zoë trotzig.
    »Nein«, sagte Sagan lächelnd. »Das bist du eindeutig nicht.«
    Zoë legte die Hand auf den Namen ihres Vaters. »Er ist gar nicht wirklich hier, nicht wahr? Hier unter mir.«
    »Nein. Er ist auf Arist gestorben. Dort warst du, bevor du hierhergekommen bist.«
    »Ich weiß.« Zoë blickte zu Sagan auf. »Auch Mr. Jared ist dort gestorben, nicht wahr?«
    »Richtig.«
    »Er sagte, er kennt
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