Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Krieg der Drachen - Roman

Krieg der Drachen - Roman

Titel: Krieg der Drachen - Roman
Autoren: Michael A Stackpole
Vom Netzwerk:
Blick auf Msitazi. »Nein. Falls Magwamp in Weisheit übertritt, wird er sich selbst befreien.«
    Msitazi ging ein Stück den Laufsteg entlang und setzte sich, das Geschenk auf dem Schoß. Er wiegte sich vor und zurück und begann mit einem breiten Lachen auf dem Gesicht leise zu singen. Es war offensichtlich, dass er sich keinerlei Sorgen um die Gesundheit des Lindwurms machte, und das beruhigte alle, bis auf Bäcker, der sowohl Magwamp als auch den Altashie misstrauisch beäugte.
    Nathaniel nickte. »Schätze, ich wüsste zu gerne, woher Msitazi so viel über Lindwürmer weiß.«

    Kamiskwa tippte sich ans linke Auge. »Ich nehme es einfach hin, dass er es weiß.«
    Das Rumoren im Innern des Kokons wurde lauter und anhaltender. Die durch die Seide erkennbaren Bewegungen wurden überlegter. Bisher hatte man Magwamp für ein träumendes Kleinkind halten können, doch nun hatten die Bewegungen ein Ziel, eine Richtung. Die geschmeidige Ziellosigkeit des Schlafs war verschwunden.
    Und dann, gerade als Prinzessin Gisella den Wurmstand betrat, geschah es.
    Magwamps peitschender Schwanz zerriss die Seide. Er war schlank und sehnig, aber kräftig, und endete in einer Pfeilspitze. Er rollte aus und wand sich wie eine Schlange, die kurz davor war, zuzuschlagen. Dann zuckte sie hinab auf die Hüfte des Lindwurms und öffnete einen weiteren breiten Riss.
    Magwamps Kopf schob sich am Ende eines langen, schlanken Halses durch die Öffnung. Er war immer noch keilförmig, aber kleiner als zuvor. Kleine Hörner setzten an der Nasenspitze an und zogen sich bis hinauf zwischen die Augen, bevor sie sich in drei Ausläufer teilten, die der Schädelform folgten. Die großen goldenen Augen hatten sich nach vorn verschoben und blickten über die Schnauze. Das verlieh ihm ein pferdeähnlicheres Aussehen, auch wenn noch niemand ein Pferd mit Schuppen und Hörnern gesehen hatte. Zwei spitze Ohren mit winzigen goldenen Haarbüscheln zuckten und drehten sich vor und zurück.
    Krallen bohrten sich vorn und hinten durch den Kokon, zerrten an der Seide und rissen die Löcher weiter auf. Sie legten ihn ganz frei. Seine Haut glänzte, Muskeln spielten unter ihr, und insgesamt hatte sein Körper eine neue, schlangenartige Schlankheit.

    »Sieht aus, als bräuchtet Ihr ein neues Geschirr, Hoheit.« Nathaniel kratzte sich am Nacken. »Er is’ gehörig geschrumpft.«
    »Entweder das, oder wir warten, dass er in das alte Geschirr hineinwächst, Meister Wald.«
    Der Lindwurm biss in den Kokon und zerrte ihn weg, aber bevor er sich ganz von der rot-schwarzen Hülle befreit hatte, blähte er die Nüstern. Er streckte den Kopf zu Msitazi aus. Der Altashie hob die Schuppe. Eine gespaltene Zunge zuckte hervor und zog sie ihm aus den Händen und zurück ins Maul der Echse. Magwamp hob den Kopf zur Decke, und das Geschenk glitt seinen Hals hinab.
    Der Prinz lachte. »Großartig.«
    Magwamp drehte sich um und schaute sie an. Dann stand er auf. Die letzten Reste des Kokons fielen ab.
    »O je«, stellte der Prinz fest. »Er hat Flügel.«
    Owen nickte lächelnd. »Hoheit, Ihr seid im Besitz eines Drachen. «
    »Es hat durchaus den Eindruck, Kapteyn Radband, dass Ihr Recht habt.« Vladimir schmunzelte, dann legte Gisella die Arme um ihn und gab ihm einem Kuss.
    Owen schaute sich um, wollte sehen, wie Katherine auf Magwamps Wiedergeburt reagierte, aber sie war nicht hereingekommen. Er wollte zum Tor des Wurmstands, doch dann zögerte er. Er brauchte nicht hinauszuschauen. Der sich windende Weg hatte ihm ihr Gesicht bereits gezeigt, den Hass, mit dem sie dort draußen auf dem Rasen stand und herüber zum Wurmstand starrte.
    Er schaute zurück zu Magwamp, und einen kurzen Moment begegneten sich ihre Blicke. Owen verstand.
    Genau wie der Drache, so war auch er wirklich wieder daheim.

DANKSAGUNG
    D ieser Roman wäre nicht möglich gewesen ohne zahlreiche Helfer: Kat Klaybourne – für Einsichten und standhafte Unterstützung; Jason Williams und Jeremy Lassen von Night Shade Books, die das Risiko eingegangen sind; meine Agenten Howard Morhaim und Danny Baror, die mir die Zeit verschafft haben, es zu schreiben; Janna Silverstein für die Übersetzung ins Englische und Reinhold Mai für die Übersetzung ins Deutsche.

Titel der amerikanischen Originalausgabe
At the Queen’s Command – The First Book of The Crown Colonies
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
    Deutsche Erstausgabe 02/2012
Bearbeitung: Werner Bauer
    Copyright © 2010 by Michael A.
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher