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Krieg der Drachen - Roman

Krieg der Drachen - Roman

Titel: Krieg der Drachen - Roman
Autoren: Michael A Stackpole
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September erschienen unerwartete Besucher auf dem Fluss. Msitazi, immer noch in Owens Uniformrock, Kamiskwa und Nathaniels Ältester, William, zogen das Kanu an Land. Die Shedashie wurden erfreut begrüßt, und bei der darauf folgenden gegenseitigen Vorstellung erwies Msitazi Owen die große Ehre, ein Kaufangebot für Katherine zu machen – eine Ehre, die diese allerdings weder verstand, noch
behagte sie ihr. Nach Abschluss der Förmlichkeiten holte William ein Paket aus dem Kanu. Er öffnete es und präsentierte stolz eine der Lindwurmschuppen, die mit einem kleinen Vermögen an mit Bärenfett zu einer dicken Paste vermischtem Salz gefüllt war.
    Der Prinz nahm das Geschenk entgegen. »Gestattet mir die Frage, worum es sich handelt.«
    Msitazi gluckste. »Es ist für Magwamp. Ein Geschenk zur Feier seiner Geburt.«
    »Ich fürchte, Großer Häuptling Msitazi, ich verstehe nicht.«
    Der alte Mann schickte William los, eine der Schuppen vom Schwanz des Lindwurms zu holen. Der Häuptling hockte sich hin und legte die Schuppe umgekehrt auf den Boden. An der Innenseite, die ähnlich wie Perlmutt glänzte, leuchtete ein welliger Regenbogen. Der Altashie richtete die Stelle, an der die Schuppe mit dem Körper verbunden gewesen war, nach Norden aus.
    Dann deutete er auf einen dunklen Punkt beim südlichen Rand der Schuppe. »Diese Stelle markiert seine Geburt.« Sein Finger glitt hinüber zur westlichen Seite der Schuppe und tippte auf eine kleine, hornähnliche Erhebung. »Diese Stelle ist sein Geburtsknoten. Wenn die Sonne versinkt und ihr Schatten diesen Punkt berührt, ist der Tag seiner Geburt gekommen.«
    »Euer Gedanke fasziniert mich, Sire, doch Magwamp schlüpfte im April vor vielen Hundert Jahren.«
    Der Altashie lachte. »Ihr werdet von Eurer Mutter geboren, und ein zweites Mal, wenn Ihr zum Mann werdet. Hat ein Mann großes Glück, wird er ein drittes Mal in Weisheit geboren. Warum soll, was für Menschen gilt, nicht auch auf Magwamp zutreffen? «
    Vladimir strich sich übers Kinn. »Wann?«

    »Bald. Sehr bald schon.«
    »Dann sollten wir uns darauf vorbereiten.« Der Prinz schaute zu Owen. »Ich habe allerdings nicht die geringste Vorstellung, wie man sich auf die Geburt eines Lindwurms angemessen vorbereitet. «
     
    Nach dem Abendessen fand Owen Katherine auf dem Balkon über dem Rasen. Unter ihnen hatten die Altashie eine Kuppelhütte errichtet und saßen vor dem Eingang um ein kleines Lagerfeuer. Nathaniel saß bei ihnen, und alle vier lachten.
    Er legte die Arme um sie und küsste ihren Nacken. »Du solltest nach unten kommen, Katherine. Sie erzählen höchst interessante Geschichten.«
    »Ich möchte nicht. Doch du kannst gehen.«
    »Nicht ohne dich.«
    »Ich weiß, dass du zu ihnen gehen willst, Owen. Ich weiß, du wärest lieber dort unten bei ihnen.«
    Er richtete sich auf und drehte sie um. Tränenspuren glänzten im Mondlicht auf ihrer Haut. »Ich möchte in deiner Gesellschaft sein, Katherine. Ich mag diese Männer. Sie retteten mein Leben.«
    »Sie überließen dich du Malphias.«
    »Sie handelten, wie ich es ihnen befahl, und sie kamen zurück, um mich zu befreien. Wären sie nicht gewesen, die Flucht wäre mir nicht gelungen.« Er legte einen Finger unter ihr Kinn und hob ihren Kopf an. »Was hast du?«
    »Du hast dich verändert, Owen. Manchmal frage ich mich, ob ich dich noch kenne. Ich frage mich, ob du mich noch liebst und mit mir nach Hause zurückkehren willst.«
    Er küsste sie auf die Stirn. »Ich liebe dich, und wo immer wir zusammen sind, ist unser Zuhause. Sei es in Norisle oder hier.«

    »Hier?«
    »Wäre das so entsetzlich?«
    Bevor sie antworten konnte, drang ein fauchendes Kreischen aus dem Wurmstand. Bäcker stürzte aus dem Tor. »Es beginnt. Kommt schnell!«
    Ohne einen weiteren Gedanken schwang sich Owen über das Balkongeländer und rannte zum Wurmstand. Auch die anderen kamen, selbst Nathaniel. Msitazi ging stolz in die Dunkelheit, sein Geschenk in den Händen.
    Die Temperatur im Innern des Schuppens war drastisch gesunken. Hätten sich die Bewegungen im Innern des Kokons nicht verstärkt, Owen wäre beunruhigt gewesen. Doch auch wenn die Seide Magwamp noch verbarg, war er unübersehbar lebendig.
    Ein weiteres Kreischen zerriss die Nacht, und es lag genug Ähnlichkeit mit Magwamps Kampfgebrüll darin, um alle, die es hörten, lächeln zu lassen.
    Owen nahm einen Häutungshaken von der Wand. »Soll ich ihn herausschneiden?«
    Der Prinz überlegte kurz, dann warf er einen
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