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Krieg auf dem Mond

Krieg auf dem Mond

Titel: Krieg auf dem Mond
Autoren: Keith Laumer
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General, aber Felix hatte sich nach eingehendem Studium seines Dossiers dafür entschieden. Man mußte einem Mann geben, was er zu finden erwartete, dann war er zufrieden; das war Felix' Theorie.
    Eine halbe Stunde lang kramte ich herum, verstaute meine Hemden, ordnete Papiere und mixte mir ein Getränk. Nach Ablauf dieser Zeit hatte ich meine Inspektion beendet und war sicher, daß nichts Neues installiert worden war, seit ich den Raum einige Stunden zuvor abgesucht hatte. Das Spionenauge linste mich immer noch aus dem Schubladenknopf an, und das stedcnadelkopfgroße Mikrophon im Arrangement der Plastikblumen war noch an Ort und Stelle. Über das erstere hängte ich ein schmutziges Unterhemd; das Mikrophon störte mich nicht. Wenn es darauf ankam, wußte ich mich leise zu bewegen.
    Inzwischen war es fast dunkel geworden – Zeit, mich auf den Weg zu machen. Ich zog den Vorhang zum Schlafabteil zurück, ging in die Duschkabine und machte ein paar abschließende Geräusche mit fließendem Wasser und klappernden Toilettenartikeln; dann schaltete ich das Licht aus und ließ mich auf das Bett fallen, daß es hörbar quietschte.
    Behutsam erhob ich mich, kehrte in die Duschkabine zurück und schloß geräuschlos die Tür hinter mir. Felix' Instruktionen folgend, schraubte ich die altmodische Leuchtstoffröhre aus der Fassung an der Decke und drückte auf einen in der Fassung verborgenen Knopf. In der Rückwand öffnete sich eine schmale Schiebetür. Ich brachte die Röhre wieder an, stieg durch die Öffnung und schloß die Tür hinter mir. Ich befand mich in einer kaum schulterbreiten Passage, die an einer eisernen Leiter endete. Ich kletterte sie hinauf, bis ich mir im Dunkeln den Kopf anstieß. Ich tastete nach dem Hebel, hob die Luke und zog mich hinauf in die erstickende Hitze eines engen dunklen Raumes, den Felix Severance als mein geheimes Hauptquartier eingerichtet hatte. Für das Auge war es eine Enttäuschung – ein drei mal vier Meter großes Verlies mit niedriger Decke und leeren Wänden, dazu ein kleines Fenster mit metallenen Läden, die der Hauswand angepaßt waren. Ich blickte über unregelmäßige schwarze Dächer hinaus auf die Vorberge unter einem samtenen dunkelblauen Himmel. Der Straßenlärm drang nur noch gedämpft herauf – ein leises, unaufhörliches Brausen.
    Ich schloß die Läden und schaltete die Deckenbeleuchtung ein. Ein Stahlschrank an der Wand öffnete sich der Kombination, die Felix mir gegeben hatte; wäre mir bei der Einstellung ein Fehler unterlaufen, hätte eine Magnesiumfackel den Inhalt zu weißglühender Asche verbrannt.
    Ich zog die Tür auf und nahm ein schlaffes Ding heraus, das wie eine schuppige Fischhaut aussah und wie eine Fliegerkombination geschnitten war. Ich entledigte mich meiner Jacke und zwängte midi in das Kleidungsstück hinein. Es war ein optischer Tarnanzug, eines der bestgehüteten Geheimnisse der CIA, und besaß die ungewöhnliche Eigenschaft, einige Wellenlängen des Lichts zu absorbieren und innerhalb des Infrarotbereichs wieder abzustrahlen, während er andere in kontrollierten Brechungsmustern reflektierte. Seine Empfindlichkeit erstreckte sich über das gesamte sichtbare Spektrum, und er konnte sich jeder beliebigen Hintergrundabtönung selbsttätig anpassen. Natürlich hätte ich darin nicht unbemerkt über die Champs Elysees gehen können, aber in jeder weniger dicht belebten Umgebung war dieser Anzug das einer Tarnkappe Ähnlichste, was die Wissenschaft bislang zustande gebracht hatte.
    Der zweite Gegenstand, den ich brauchen würde, war ein kompakter Apparat von der Größe eines altertümlichen Tornisters, ausgerüstet mit Hochdruck-Gasdüsen und dicken Karabinerhaken, die in entsprechende Ösen an meinem Anzug paßten. Ich hob das Ding – es war erstaunlich schwer – und befestigte es vor meiner Brust. Breite, in den Anzug eingenähte Traggurte nahmen das Gewicht auf. Ich probierte das Gerät aus, indem ich einen kleinen Schalter betätigte.
    Sofort hatte ich das eigenartige, etwas beunruhigende Gefühl, mich in freiem Fall zu befinden. Die Oberfläche des Anzugs begann leise zu knistern, während die statische Elektrizität aufgebaut wurde.
    Ich schaltete wieder ab, und die Schwere umgab mich wie ein bleiernes Cape. Ich erforschte die tiefen Oberschenkeltaschen des Anzugs. Da waren ein wie eine Schneebrille konstruierter Feldstecher, ein Springmesser, ein Funksprechgerät, das sich sowohl auf die Frequenzen der kämpfenden Armeen als auch auf
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