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Kreuz des Südens

Kreuz des Südens

Titel: Kreuz des Südens
Autoren: Patricia Cornwell
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zugezogen wie nur möglich. Der ganze Gürtel sah riesig an dem Burschen aus, denn es war ein Extra large, und dieser Kerl wog keine sechzig Kilo. Bubba entdeckte kein einziges Werkzeug, kein Maßband, keine Nägel. Die Schlaufe für den Hammer war leer, nicht mal irgendein Griff lugte hervor.
    »Das ist mein Gürtel«, sagte Bubba und bekam Herzklopfen. »Ich weiß, dass er's ist!«
    Pigeon sah in die Richtung, in die Bubba sah, er kniff die Augen zusammen und zog an einer zweiten Merit, die Bubba ihm geschenkt hatte.
    »Woher weißt du das?«, fragte Pigeon.
    »Ich sehe einen kleines weißes Zeichen am Schnellverschluß des Gürtels. Das könnten meine Initialen sein. Ich male sie mit weißer Farbe auf alle meine Sachen, auf alles. Denn wenn Fleck sich wieder mal was ausborgt, kann er sich nicht einfach umdrehen und behaupten, es wäre seines!«
    »Wer ist Fleck?«, fragte Pigeon und klopfte die Asche ab. Die Nachhut einer Band in Schwarz und Weiß marschierte vorbei. Sie spielten »Take the >A< Train«. Der Dirigent der Godwin war direkt dahinter. Bubba schaute durch das Fernglas, Blut schoss ihm in den Kopf, sein Herz schlug schneller als eine kleine Trommel, als er das dunkelblaue Cabrio sah, in dem Hammer, West und Brazil saßen. Sie fuhren einen Zug hinter Godwin.
    Der Kerl, der Bubbas Werkzeuggürtel trug, machte einen nervösen Eindruck. Seine rechte Hand zuckte. Er schien auf irgendwas oder irgendwen zu warten. Er suchte die Reihen der Godwin-Band ab, bis seine Augen auf Chief Hammer liegen blieben. Dessen war sich Bubba sicher.
    Godwin begann mit einem Thema aus Titanic. Der Typ vom Bau sah nach links und rechts, fuhr mit der rechten Hand in eine Tasche und behielt sie dort. Bubba dachte unwillkürlich an seine gestohlenen Waffen. Als die Holzbläser vorbeimarschiert waren, rannte er auf die Straße. Er wollte schon seine neue Browning ziehen, überlegte es sich aber nochmal anders. »Haltet ihn auf«, schrie er so laut er konnte.
    Der Dicke, den Smoke in Muskrats Autowerkstatt kennen gelernt und den er kurz danach ausgeraubt hatte, zeigte jetzt mit dem Finger auf Smoke und schrie. Smoke blieb cool. Er sah sich um und zuckte mit den Schultern.
    »Ein Verrückter«, sagte er zu dem Pärchen, das neben ihm picknickte.
    Cops schwärmten aus. Einer galoppierte mit dem Pferd heran. Sie versuchten, den Dicken zu beruhigen und ihn von der Straße zu entfernen. Smoke lächelte. Das würde ja noch besser werden, als er gedacht hatte. Smoke nahm Weed ins Visier. Der kleine Schwachkopf schallte und knallte mit seinen Becken, der Geck links neben ihm versuchte ihn auf der kleinen Trommel zu übertrumpfen. Smoke ließ sich Zeit. Er wollte seine Hand nicht eher wieder in die Tasche stecken, bis der Dicke aufgehört hatte, auf ihn zu zeigen.
    »So tu doch jemand etwas!«, schrie der Dicke, als zwei Cops ihn an den Armen packten. »Fasst ihn, nicht mich. Den Kerl dort oben mit dem Stanley-Werkzeuggürtel!«
    Pigeon machte sich Sorgen. Während Bubba mit den Polizisten kämpfte und lauthals schrie, ging er auf die Straße. »Schaun Sie mal, der gehört zu mir«, sagte Pigeon zu dem Polizisten auf dem Pferd.
    »Bleiben Sie stehen wo Sie sind!«, schrie der Cop auf Pigeon ein.
    »Es ist sein Werkzeuggürtel. Man kann die weißen Initialen auf der Schließe sehen. Ich meine natürlich mit dem Fernglas.« Pigeon ließ sich nicht aus der Ruhe bringen. »Der Junge hat ihn gestohlen.«
    Plötzlich flog Bubbas Fernglas durch die Luft. Eine Pistole fiel irgendwo raus und landete scheppernd auf der Straße. Das schien die Polizisten ziemlich aus der Fassung zu bringen. Alle rissen sie Handschellen und Tränengas von ihren Gürteln. Die Godwin-Band hörte auf zu spielen und blieb wie erstarrt stehen, als plötzlich ein kleiner Junge aus der Formation ausbrach und sein Becken die Straße hinunterrollte. Pigeon erkannte Weed.
    Chief Hammer hatte keine Ahnung, was vor sich ging. Die Parade hielt abrupt an, und etwas, das wie eine große Radkappe aus Messing klang, rollte auf ihren Wagen zu. »Was ist da los?«, fragte Hammer und stand von ihrem Rücksitz auf, um besser sehen zu können. West hielt den Wagen an.
    »RUNTER!«, schrie Brazil und stieß Hammer zu Boden. Die Bandmusiker sprangen aus dem Weg. Als die Straße auf einmal leicht bergab ging, wurde das Becken schneller, toste vorüber, scheuchte die Clowns auseinander, schlug Sergeant Santa in die Flucht und hätte um ein Haar den Wagen des Bürgermeisters mitten in die Menge
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