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KR165 - Ich gewann das tödliche Spiel

KR165 - Ich gewann das tödliche Spiel

Titel: KR165 - Ich gewann das tödliche Spiel
Autoren: Delfried Kaufmann
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Tür hin, bekam von seinem Chef noch einen gewaltigen Tritt und verschwand.
    Ich muß sagen, Slay Gummer, den ich so selbstherrlich und so sicher kennengelernt hatte, spielte vor seinem Chef eine arg klägliche Rolle.
    Noch schnaufend kam Ree auf mich zu.
    »Ich will dir eins sagen«, keuchte er, »Wenn du versuchst, mir meine Leute auszuspannen, dann rede ich einen anderen Ton mit dir.«
    Ich stand auf und drückte ihn sanft zurück.
    »Wer seine Leute so behandelt wie du«, antwortete ich ruhig, »der wird sie ganz alleine los.«
    Ich verließ das Büro. Er kam mir nach und wurde sehr freundlich.
    »Ich war selbst bei Craswer«, berichtete er. »Du bist in Ordnung, Leg. Es stimmt alles, was du erzählt hast.«
    »Fein«, antwortete ich kalt, »dann können wir ja in Zukunft Zusammenarbeiten.« Damit ließ ich ihn stehen.
    Wie Ree sich diese Zusammenarbeit vorstellte, sah ich auf dem ’Flur. Dort standen wieder zwei Mann, aber jetzt war es nicht der Fingernagelfeiler von heute früh, sondern die beiden gummikauenden Ducks, alte Bekannte also, und sicher Rees zuverlässigste, weil gehirnloseste Schläger.
    Ich grinste sie freundlich an. »Sieh da, alte Bekannte. Ich teile euch mit, daß ich jetzt auf mein Zimmer gehe. Meinetwegen könnt ihr mitkommen, aber ich will keinen von euch .im Rücken haben.«
    Wortlos trabten sie neben mir her, bewegten träge ihre Kinnladen und sahen mich mißtrauisch von der Seite an.
    Vor meiner Zimmertür blieben sie stehen und wünschten mir nicht einmal eine gute Nacht.
    Ich setzte mich an das offene Fenster, steckte mir eine Zigarette an. Wußte ich genug? Ohne Zweifel.
    Zwar hatte ich keine Ahnung, wer Bertie Srontier getötet hatte, dafür stand ich selbst als Zeuge gerade. Bei den späteren Ermittlungen würden wir vielleicht noch einiges erfahren.
    Die ›Lucky Inn‹-Organisation kannte ich bis in die kleinste Einzelheit. Wir konnten sie ausräumen, daß nicht ein Buchstabe davon übrigblieb. Es war also an der Zeit, Phil anzurufen, damit er und unsere Leute kamen, den Laden ausräumten und Schluß machten mit ›Lucky Inn‹.
    Die letzte Frage war, wie ich Phil benachrichtigte.
    Ich konnte mich aus dem Hause schleichen, aber das war mir zu riskant. Sie konnten es bemerken, und Francis Ree war zu intelligent, um nicht den richtigen Schluß daraus zu ziehen. Er würde sofort verschwinden, und wir konnten ihn dann monatelang vergeblich suchen. Blieb also ein telefonischer Anruf.
    In meinem Zimmer befand sich kein Telefon, aber in dem Chefbüro hatte ich zwei Apparate bemerkt. Einer davon war sicher die direkte Amtsleitung. Wenn die Ducks oder sonst zwei Leute ständig vor meiner Tür Wache hielten, war es nicht einfach.
    Ich verbaute meine Tür in der üblichen, bewährten Weise und legte mich angezogen aufs Bett. Wenn ich es mir fest vornehme, werde ich so ziemlich um jeden Zeitpunkt wach, den ich mir wünsche.
    Sie kennen sicher diese Fähigkeit, wenn Sie mal verreisen wollen. Manchmal klappt es, manchmal auch nicht. Bei mir klappt es eigentlich immer.
    Ich nahm mir also vor, um drei Uhr aufzuwachen, rauchte noch einiges und sank dann in einen unruhigen Halbschlummer, aus dem ich so schätzungsweise alle halbe Stunden hochfuhr.
    Schließlich war es drei Uhr. Ich stand lautlos auf, wuschelte mir die Haare durcheinander, zog einen Schlafrock an, den ich im Badezimmer gefunden hatte, steckte die Waffe in die Tasche und räumte die Barrikade weg. Alles das geschah im Dunkeln und ohne jedes Geräusch.
    Dann erst schaltete ich das Licht ein, ging ins Badezimmer, schlurfte hin und her, stöhnte und machte einen ziemlichen Lärm, den man auf dem Flur hören mußte. Nachdem ich eine Weile gewirtschaftet hatte, ging ich zur Tür, drehte den Schlüssel und öffnete sie.
    Ich hatte richtig gerechnet. Der Duck, der vor meiner Tür auf einem Stuhl die Wache hielt, hatte meine seltsamen Geräusche gehört und seinen Namensvetter zur Unterstützung gerufen. Sie waren sich nicht klargeworden, was ich in meinem Raum veranstaltete. Als ich die Tür öffnete, fuhren sie aus gebückter Lauscherstellung hoch.
    Ich lehnte mich an einen Türpfosten, ließ den Kopf hängen, ein Bild des Jammers.
    »Mir ist furchtbar übel«, stöhnte ich. »Ich glaube, ich brauche einen Arzt.«
    Die beiden sahen sich an. Ich bemerkte das böse Licht in ihren Augen. Vielleicht hatte Francis Ree deutlich ausgesprochen, was er mit mir zu tun beabsichtigte, vielleicht hatte er es nur angedeutet. Jedenfalls – die Ducks
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