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KR165 - Ich gewann das tödliche Spiel

KR165 - Ich gewann das tödliche Spiel

Titel: KR165 - Ich gewann das tödliche Spiel
Autoren: Delfried Kaufmann
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mag dir alles sagen«, entschied er. »Du gibst mir die Adresse des Mannes, bei dem du dich aufgehalten hast.«
    Ich nannte ihm Craswers Anschrift. In dieser Beziehung konnte ich unbesorgt sein. Dort hatte ich vorgesorgt.
    »Damit wären wir also klar«, sagte ich, stand auf und ging auf den Tisch zu, auf dem die Waffen lagen.
    Francis jagte sofort in die Höhe und rannte auf den Tisch zu. Ich stoppte.
    »Ich dachte, wir wären jetzt Freunde«, brummte ich.
    »Sind wir auch«, antwortete er lachend, »aber Vorsicht ist besser.«
    »Gut, wiederholen wir also die lächerliche Prozedur.«
    Wieder nahmen wir gleichzeitig die Schießeisen in die Hand, und ich verabschiedete mich rückwärtsgehend von Francis, der seinerseits sich langsam auf die Deckung hinter der Sessellehne zubewegte.
    »Du brauchst den Schrank nicht wieder vorzuschieben«, rief er Slay zu. »Ich komme auch gleich hinunter.«
    Slay schien das Gefühl zu haben, daß er am meisten bei der Partie verloren hatte. Er redete kein Wort, während wir den Boden verließen. Vielleicht fiel ihm das Sprechen auch wegen seiner geschwollenen Backe schwer.
    Erst als wir schon in der unteren Etage waren, knurrte er: »Soll ich dir gleich heute einiges über ›Lucky Inn‹ erzählen?«
    »Danke, es hat Zeit bis morgen«, beschied ich ihm gnädig. »Schick mir etwas zu essen herauf. Ich möchte nicht in die Halle gehen. Könnte sein, daß einer eurer Gäste mich erkennt, sich auf seine Staatsbürgerpflichten besinnt und die Polizei benachrichtigt. – Hast du ein Zimmer für mich?«
    Er führte mich in einen behaglich eingerichteten Raum.
    »Danke«, sagte ich, nachdem ich das Zimmer in Augenschein genommen hatte, »ich bin zufrieden. Du kannst gehen und dir die Wange kühlen.«
    Er verschwand, rot vor Wut. Er hatte innerhalb von zwei Stunden mehr Niederlagen erlitten als in seinem gesamten bisherigen Dasein.
    Ich schloß sofort hinter Slay die Tür ab und machte mich an eine gründliche Untersuchung des Zimmers. Ich wollte keine unliebsamen Überraschungen erleben, aber es gab keine Tricks in den vier Wänden. Ich öffnete auch das Fenster.
    Es lag zu hoch über dem Rasen des Parks, um einen Sprung riskieren zu können. Anders wäre es mir lieber gewesen, aber ich mußte auch so zufrieden sein.
    Ich ließ mich in einen Sessel fallen, steckte mir eine Zigarette ins Gesicht und dachte nach. Das ganze Problem war für mich, Phil und die Kollegen zu benachrichtigen.
    Der Chef, Francis Ree, war im Hause, und wir konnten den ganzen Laden hochnehmen. Ein weiteres Problem war, so lange am Leben zu bleiben, bis die G-men das Haus gestürmt hatten, aber das schien mir nicht so schwierig. Richtig betrachtet, hatte ich es überhaupt nicht so eilig.
    Warum sollte ich mich nicht in aller Ruhe von Slay in die Geheimnisse der ›Lucky Inn‹-Organisation einweihen lassen? Ob Ree und seine Leute drei Tage früher oder später vor den Richter kamen, spielte keine Rolle. Ich mußte fein aufpassen, daß sie in diesen Tagen keine Gelegenheit fanden, mich aus dem Wege zu räumen.
    Hielt ich die drei Tage durch, dann konnte ich dem Gericht so vollständige Angaben machen, wie sie vielleicht noch nie über eine Gangsterbande in Erfahrung gebracht worden sind.
    Es klopfte bescheiden an meine Tür. Ich ging hin, drehte den Schlüssel um.
    »Warte, bis ich dich rufe!« schrie ich durch die Tür dem Anklopfer zu, ging zurück bis zum Fenster und nahm den Revolver in die Hand.
    »Jetzt kannst du kommen«.
    Die Tür wurde aufgedrückt. Ein Mann im Kellnerfrack erschien, der ein Tablett balancierte.
    »Tür schließen!« befahl ich.
    Er warf sie mit dem Fuß ins Schloß.
    »Abschließen! Setz, das Zeug auf den Tisch!«
    Er lud ab. Slay hatte ein reichliches Mahl für mich bestellt. Es gab allerhand kalte Salate und einen Berg Sandwiches. Auch eine volle Whiskyflasche war nicht vergessen worden.
    Der Kellner, der es gebracht hatte, wollte sich drücken. Ihm war offenbar nicht ganz wohl angesichts der Waffe in meiner Hand.
    »Setz dich«, befahl ich.
    »Ich?« fragte er und zeigte auf sich.
    »Siehst du sonst noch jemanden hier?«
    Er sank gehorsam auf einen Stuhl vor dem Tisch.
    »Vorbestraft?«
    Er nickte. »Unterschlagung und Diebstahl.«
    »Erfreut einen Kollegen zu sehen«, lachte ich. »Iß und trink.«
    Er sah mich verständnislos an.
    »Verstehst du nicht?« fuhr ich ihn an. »Ich fordere dich hiermit auf, von allen diesen Speisen zu essen und dir zwei Gläser Whisky einzuverleiben.«
    »Aber
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