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KR165 - Ich gewann das tödliche Spiel

KR165 - Ich gewann das tödliche Spiel

Titel: KR165 - Ich gewann das tödliche Spiel
Autoren: Delfried Kaufmann
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von der Zentrale in Washington, Sonderdezernat für Farbigenverbrechen.«
    Srontier erhob sich und lächelte uns mit zweiunddreißig Raubtierzähnen an. »Sehr erfreut«, sagte er.
    Phil und ich schüttelten ihm kräftig die Hand. Washington beschäftigt eine Menge Leute aller Farben für Sonderaufgaben. Ich habe selbst einmal mit einem Chinesen zusammengearbeitet, als ich ein Rauschgiftsyndikat auszuheben hatte, das von Himmelssöhnen betrieben wurde.
    Wir setzten uns, zündeten Zigaretten an, und Mister High bat den FBI-Mann aus Washington: »Vielleicht erzählen Sie, Srontier, welcher Auftrag Sie nach New York geführt hat.«
    »Gern«, lächelte Bertie. Er schien überhaupt immer zu lächeln.
    »Sie hatten vor drei Monaten in Harlem einen Mord an einem Neger, der anscheinend von anderen Negern verübt worden ist. Die Stadtpolizei hatte den Eindruck, daß es sich um einen organisierten Bandenmord handelte, und forderte von New York einen Farbigen an, der der Sache nachgehen sollte. Ich wurde geschickt. Die Einzelheiten kann ich mir sparen. Jedenfalls ist der Mord nicht durch eine Bande begangen worden, sondern es handelte sich um eine Eifersuchtssache, die inzwischen aufgeklärt werden konnte. Im Zuge meiner Nachforschungen in Harlem geriet ich jedoch in Berührung mit einer Organisation, einer Gang, der tatsächlich Neger angehören, obwohl ich glaube, daß sie darin eine völlig untergeordnete Rolle spielen.«
    »Und welche Geschäfte macht diese Gang?«
    »Glücksspiel!«
    »In allen Ecken und Kanten von New York wird gespielt. Hin und wieder hebt die Polizei einen Ring aus. Dann geht es an der nächsten Ecke weiter«, warf Phil ein.
    »Vielleicht lassen wir Srontier erst zu Ende erzählen«, sagte Mr. High lächelnd.
    »Ich glaube, daß es sich um Falschspiel handelt. Aber das kann ich nicht beweisen. Im allgemeinen wird eine primitive Art von Poker gespielt. Einer hält die Bank. Verdeckte Karten werden verteilt. Die höchste Karte gewinnt. Die Einsätze sind relativ niedrig und übersteigen selten fünf Dollar. Es spielen fast ausschließlich Neger, die sich scheinbar willkürlich aus dem Publikum melden. Aber ich habe den Eindruck, als gehörten diese Bankhalter alle einer bestimmten Gruppe an.«
    Ich muß gestehen, ich war nicht sehr interessiert. Solche Glücksspielereien, ehrliche oder falsche, kommen in einer Riesenstadt wie New York ständig vor, und sie lassen sich nie ganz unterdrücken. Kollege Srontiers Geschichte war nicht sehr spannend.
    »Wo finden diese lustigen Spielchen statt?« fragte ich der Höflichkeit halber.
    »Das«, übernahm Mister High die Antwort, »ist der springende Punkt. In Harlem gibt es zwei Lokale, die ›Lucky Inn‹ heißen und zu einem Konzern gehören. In beiden wird in der beschriebenen Form gespielt. Ich habe auf Grund von Srontiers Informationen Feststellungen treffen lassen. Soweit sie vorliegen, konnte ich erfahren, daß in zwei weiteren ›Lucky Inn‹-Unternehmen illegal gespielt wird.«
    Er nahm ein Blatt vom Schreibtisch auf und las vor:
    »Die ›Lucky Inn‹-Betriebe sind ihrer Form nach eine Aktiengesellschaft, deren Aktien jedoch nicht auf dem Markt gehandelt werden. Es gehören ihr in New York siebzehn Unternehmen in den verschiedenen Stadtvierteln. Der Geschäftsführer ist ein gewisser Harry O’Laugham. Ein Büro mit dreiundachtzig Angestellten befindet sich in einem Hochhaus in der Supply Street.«
    Er legte das Blatt hin, sah uns der Reihe nach an und sagte:
    »Ich weiß nicht, ob die Tatsache, daß in vier Lokalen dieser Gesellschaft gespielt wird, den Schluß rechtfertigt, daß dieses Unternehmen seine Häuser grundsätzlich dazu benützt, Glücksspiele dort durchzuführen, oder am Ende die Kneipen, Bars und Clubs überhaupt nur zu dem Zweck eingerichtet hat. Es kann natürlich auch sein, daß sich Glücksspielgangster dort breit gemacht haben, ohne daß die Gesellschaft es verhindern konnte.«
    »Lassen Sie die Läden hochfliegen!« riet ich.
    Mister High strich sich über die Schläfen.
    »Die einfache und übliche Methode, aber sie nützt nichts, und sie hat eigentlich noch nie etwas genützt. Wie Phil vorhin schon sagte: Sie machen an der nächsten Ecke ein neues Unternehmen auf. Ich möchte etwas anderes vorschlagen. Wenn die ›Lucky Inn‹-Gesellschaft wirklich ein Unternehmen ist, das Glücksspiellokale im großen organisiert, dann möchte ich die Leute an der Spitze fassen. Hebe ich die einzelnen Kneipen aus, so verhafte ich vier oder fünf
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