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Korvals Nemesis (German Edition)

Korvals Nemesis (German Edition)

Titel: Korvals Nemesis (German Edition)
Autoren: Sharon Lee , Steve Miller
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als sie den letzten Abstand zwischen ihnen überwand, ihre nackten Füße vorsichtig neben seine Stiefel setzte. Sie waren etwa von gleicher Größe und sie legte ihre Arme ganz einfach um seine Schultern. Ihr Atem war warm an seiner Wange und er hielt ihre Hüfte zwischen seinen beiden Händen, zog sie an sich, als sich ihre Lippen berührten …
    Und das Universum ging in Flammen auf.
        

Tag 349,
Standardjahr 1392,
Hamilton Street,
Surebleak
    •  •  •  •  •
     
    Er erwachte mit dem Echo von Gewehrfeuer in seinen Ohren und dem brennenden Gefühl des Verlustes.
    »Natesa!«
    Jemand in seiner Nähe wisperte ihren Namen, die Stimme unbekannt – dünn und gebrochen – und doch, wenn einer ihrer Freunde in der Nähe war …
    »Verdammt, fang nicht wieder damit an!« Diese Stimme war sofort zu erkennen: Cheever McFarland, offenbar etwas erzürnt, was man an der Lautstärke ausmachen konnte.
    Pat Rin öffnete seine Augen und blickte direkt in das Gesicht des großen Terraners, das trotz der Lautstärke eher Sorge als Wut ausdrückte – und dann eine tiefe, sich ausbreitende Erleichterung.
    »Warum habe ich nicht eher daran gedacht, das zu tun?«
    »Was tun?«, fragte Pat Rin und hörte das unbekannte, gebrochene Flüstern aus dem eigenen Mund. Andere Details seines Zustandes kamen ihm zu Bewusstsein: Ihm tat alles weh und sein linker Arm war bewegungslos.
    »Mir ist nie in den Sinn gekommen, Ihnen einfach zu sagen, dass Sie mal den Mund halten sollen!«, fuhr Cheever fort. »Nun, natürlich nicht – wann in Ihrem Leben haben Sie jemals getan, was man Ihnen sagte?« Er runzelte die Stirn und versuchte, erzürnt dreinzublicken.
    »Sie liegen hier seit gut zwei Tagen, kalt und dann wieder fiebrig – das allein wäre schon besorgniserregend genug –, und Sie haben seitdem ohne Unterlass auf Liaden gequatscht, mal abgesehen von der gelegentlichen Stunde, in der Sie nach Natesa gerufen haben. Deswegen sind Sie heiser. Ansonsten haben Sie eine Kugel im Arm und eine in der Hüfte. Sie sind jetzt in Penn Kalhoons Privathaus und werden von jemandem aus seinem Personal gepflegt. Keiner von denen spricht übrigens Liaden, was wahrscheinlich eine gute Sache ist, wenn man von dem bisschen ausgeht, das ich mitbekommen habe.«
    Er hatte einige Erinnerungen an … Gespräche, lange, private Gespräche mit seinen toten Verwandten, von einer Art, die sie nur selten geführt hatten. Es waren all die Dinge gewesen, die er immer hatte sagen wollen – vor allem zu seinem Sohn, auch zu Shan, mit dem er sich so oft zerstritten hatte, und das oft wegen Nichtigkeiten …
    »Es war keinesfalls meine Absicht, das Personal zu stören«, brachte er hervor und seine gebrochene Stimme weckte ein unangenehmes Gefühl in seinem Rachen. Er holte Luft, was ebenso Schmerzen verursachte, jedoch nicht mehr, als er ertragen konnte.
    »Natesa.«
    Cheever machte eine Grimasse und Pat Rin fühlte erneut den scharfen Schmerz des Verlustes und sein Gesicht löste sich in einen schamvollen See aus Tränen auf.
    »Aber, aber, keine voreiligen Schlüsse ziehen!« Die Stimme des anderen Mannes war ungewöhnlich sanft. Pat Rin schloss seine Augen, die Tränen drangen unter den Wimpern hervor und hinterließen kalte, nasse Spuren auf seiner Wange.
    »Hören Sie zu, Boss. Sie kommt wieder in Ordnung. Hat eine Kugel in die Schulter bekommen – die Jacke hat das meiste aufgehalten. Zum Glück handelte es sich um eine normale Ladung. Wie es aussieht, wird sie aus dem Bett sein und die Hölle ausbrechen lassen, ehe das, was hierzulande als Arzt gilt, Ihnen einen Löffel Brei erlauben wird.« Er machte eine nachdenkliche Pause.
    »Die Sache ist nämlich so: Natesa ist ein wenig erbost über die Art und Weise, wie Sie sich in die Schusslinie geworfen haben – ich bin darüber auch nicht so glücklich. Wir sind Ihre Sicherheit – ich bin mir sicher, dass wir Ihnen das schon mal erklärt haben, einige Dutzend Mal sogar. Wir gehen die Risiken ein, während Sie in Deckung gehen – was Sie auch getan haben, wenn ich Gwince richtig verstanden habe. Nur haben Sie diese Deckung dann verlassen und sich selbst als ein Ziel präsentiert, das niemand verfehlen konnte, dessen Gehirn nicht durch Drogen zerfressen war. Glücklicherweise war das bei Ivernets Leuten aber durchgängig der Fall.«
    »Meine Eidgebundenen«, flüsterte Pat Rin, die Augen immer noch über dem sanften Fließen der Tränen geschlossen, »sind nicht entbehrlich.«
    » Doch , sind
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