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Korsar und Kavalier

Titel: Korsar und Kavalier
Autoren: Karen Hawkins
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Rochester, der zumindest darin eine Gemeinsamkeit mit seinem Vater auf weist, war nicht gewillt zu warten. Er war auch nicht gewillt, seine Liebste in der Öffentlichkeit zu verleugnen. Zumindest nicht, nachdem er gründlich darüber nachgedacht hatte.“ Reeves warf seinem Herrn einen ziemlich strengen Blick zu.
    Tristan seufzte. „Das tut mir wirklich leid, meine Liebste. Ich hätte das nie vorschlagen sollen. Das war absolut unmöglich.“
    „Ja, das war es“, bestätigte sie und schmiegte sich an ihn. Mit blitzenden Augen sah sie ihn an. „Ich werde meine Rache auf später verschieben.“
    Er lachte. „Darauf freue ich mich schon.“ Er nahm ihre Hand und drückte einen Kuss darauf, hielt aber inne, als er ihren Ringfinger streifte. „Prudence. Eines noch. Wegen Phillip.“
    „Ja?“
    „Du hast ihn geliebt.“
    Sie verschränkte ihre Finger mit den seinen. „Ich habe ihn geliebt. Phillip war mein bester Freund und ein wunderbarer Gefährte, und ich werde meine Zeit mit ihm nie bereuen. Aber du, Tristan, du bedeutest mir noch mehr. Du bist die Liebe meines Lebens.“
    Das Herz schwoll ihm im Leibe, und er küsste jeden ihrer Finger.
    Reeves räusperte sich. „Wie gesagt, Mrs. Crumpton, nach einigem Nachdenken fasste Seine Lordschaft einen neuen Plan ins Auge. Er entschied sich für die zweitbeste Lösung.“
    „Und die lautet?“ Ihre Mutter rieb sich die Schläfen.
    „Er sorgte dafür, dass die Treuhänder das Geld seinem Bruder zueignen würden, wenn er es schon nicht bekommen konnte.“
    Mrs. Crumpton blickte auf Christian. „Aber ... er ist ein Straßenräuber. “
    „Nicht immer“, erklärte Christian mit einer abschätzigen Geste, woraufhin die Spitzenmanschetten duftig von seinem Handgelenk aufflogen. „Die Treuhänder wissen nichts von meinem, äh, Hobby. Sie wissen es natürlich nicht, aber ich werde nur zum Straßenräuber, wenn mir das Geld knapp wird.“
    „Wenn Ihnen das Geld ...“ Mrs. Crumpton blinzelte.
    „Ja. Ansonsten lebe ich in meinem Herrenhaus in Dorset, wo ich alle möglichen Dinge anpflanze und über eine recht ordentliche Jagd verfüge. Ich habe das Anwesen beim Kartenspiel gewonnen, ein weiterer Umstand, den die Treuhänder lieber nicht erfahren sollten. Sie halten mich schlicht für einen Landjunker, und mehr sollen sie von mir auch nicht erfahren.“
    „Einen Landjunker“, wiederholte sie ausdruckslos. Christian nickte. „Einer der Treuhänder wohnt zufällig in meiner Nähe, was er allerdings erst heute erfahren hat. Ich gelte nämlich als rechter Einsiedler.“
    Prudence sah zu Tristan auf, eine Frage in den braunen Augen. „Aber ... was ist mit deinen Leuten?“
    „Mein Bruder ... bald mein sehr reicher Bruder, hat angeboten, mein altes Schiff zu kaufen, die Victory, und eine Heimstatt für verletzte Seeleute einzurichten.“
    Prudence lachte erfreut. „Das ist ja wunderbar“, erklärte sie und warf Christian ein schüchternes Lächeln zu. „Vielen Dank. Sie sind genauso großzügig wie Ihr Bruder.“
    „Ich wünschte, dem wäre so“, erwiderte Christian und stand auf, eine erstaunlich modisch gekleidete Gestalt. In seinen grünen Augen brannte eine Erregung, die über den gegenwärtigen Moment hinausging. „Dieser Handel bietet mir viele Vorteile, von denen keiner wohltätiger Natur ist. Außer vielleicht die Freude darüber, meinen Bruder glücklich zu sehen. Dafür würde ich auch dreimal so viel ausgeben.“
    Tristan lächelte Christian an. „Und ich würde für dich genau dasselbe tun.“
    Sie sahen sich einen langen Augenblick an. Schließlich verbeugte Christian sich. „Ich würde gern ein wenig bleiben und den glücklichen Ausgang genießen, aber ich muss gehen. Der arme Willie liegt immer noch mit brummendem Schädel im Gasthaus. Er wird erst wieder glücklich sein, wenn wir zurück in Dorset sind, wo er meinen Stallungen vorsteht. Er hat wirklich nichts übrig für die Straßenräuberei. Als Stallmeister ist er viel geeigneter.“
    Reeves, der Mrs. Crumpton soeben eine Tasse Tee überreichte, sah auf. „Ein guter Dienstbote wird im Namen seines Dienstherrn eine ganze Menge auf sich nehmen. Ich hoffe, er bekommt ein fürstliches Honorar zum Ausgleich für seine hervorragende Vorstellung unter Ihrem Kommando.“ „Natürlich“, sagte Christian. „Ich halte viel von Ausgleich. In jeder Form.“
    Christian nahm Prudences Hand und sah zu Tristan. „Komisch, dass sie gar nicht so alt aussieht, wie du gesagt hast.“ Prudence warf Tristan einen
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