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Konfetti im Regen

Konfetti im Regen

Titel: Konfetti im Regen
Autoren: Diane Pugh
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Iris. Und dir?«
    »Entschuldige. Guten Morgen.«
    Jaynie blickte auf. »Drye?«
    »Er hat mir gerade die Hand auf den Hintern gelegt und machte mir einen unsittlichen Antrag.«
    »Beweise, Iris. Mehr kannst du nicht machen.«
    »Raab meint, ich sei zu empfindlich. Der Knaben-Club ist einfach in Stimmung... spielt herum, um den Streß abzubauen... sie meinen nicht mich persönlich... so’n Scheiß.« Sie rutschte auf dem Stuhl hin und her und zog an dem Body.
    »Ich weiß nicht, warum er mich nicht leiden kann. Ich hab’ ihm nie was getan.«
    »Du bist eine Herausforderung für ihn. Außerdem hast du viermal in den letzten sechs Monaten besser verkauft als er. Aber du bist immer noch hinter Joe Campbell.«
    »Oh, Mann. Joe mit seinem Worldco-Kunden und diesen anderen Auslandsfirmen pumpt hier Geld durch wie wahnsinnig. Kam mir immer ein bißchen undurchsichtig vor. Wo ist Alley heute?«
    »Zu spät dran, vermute ich. Oder krank. Merkwürdig, daß er nicht angerufen hat. Ich ruf’ nachher bei ihm an.«
    »Und was hat Teddy dir dieses Mal gekauft?«
    Jaynie verdrehte die Augen himmelwärts, während sie eine kleine Schachtel aus der Schreibtischschublade nahm.
    »Oh, là là. Très teuer.« Iris drehte die Schachtel, so daß das Licht in den Steinen der Ohrringe reflektierte.
    »Er begreift es einfach nicht, Iris. Was soll ich machen?«
    »Gib ihm die Ohrringe zurück, um mal damit anzufangen.«
    »Hab’ ich versucht. Gib du sie ihm zurück.«
    »Ich?«
    »Bitte.«
    »Gut, in Ordnung. Wie bin ich da reingeraten?«
    »Danke.«
    »Muß los.«
    Iris ging wieder an ihren Schreibtisch. Im Raum summte es vor Stimmen.
    »Eine Million von den zwei fünf?«
    »Lagerkosten? Scheiße.«
    »16 geboten, ist das die oberste Grenze für dich? Versucht noch mal, Arschloch.«
    »Einhundert von einem und 200 von dem anderen, und ich hätt’s am liebsten schon gestern.«
    Iris legte die Ohrringe auf Teddys Schreibtisch.
    »Ich muß dich später wieder anrufen, Larry«, sagte er und legte auf. Er verdrehte seine Spanielaugen in Iris’ Richtung.
    »Guck mich nicht so an. Ich hab’ es dir gesagt.«
    Teddy drehte die Schachtel auf seinem Schreibtisch und war beleidigt.
    Iris hob die Hände und blätterte die Karten in ihrem Karteikasten durch. Sie nahm den Hörer auf und tippte eine Nummer ein, lächeln und wählen. Ihr heißer Tip nahm selbst auf. Sie war nach zwei Wochen endlich zu De La Rosa durchgekommen. Er hatte den Hörer abgenommen und hallo gesagt, und Iris hatte sich gesagt, daß es tatsächlich ein guter Tag war, dann hatte sie aufgelegt. De La Rosa hatte selbst das Gespräch angenommen, und Iris hatte aufgelegt. Das hätte sie nicht gemacht, wenn nicht jemand geschrien hätte, daß Alley tot war.
    Jaynie kam aus ihrem Büro, die Hände auf dem Mund. Die Leute hörten auf zu reden und legten Telefonhörer auf. Alle gingen wie im Traum dorthin, wo Jaynie stand.
    »Ermordet«, sagte Jaynie, und Tränen verschmierten ihr Make-up.
    Iris legte einen Arm um Jaynies Schultern und merkte, daß der eiskalte Kuchen sich unangenehm in ihrem Magen bemerkbar machte.
    Stan Raab kam schnell den Gang hinunter. »Was ist los? Was ist hier passiert?«
    Jaynie erzählte unter Schluckauf die Geschichte, was Tränen und Schreckenslaute hervorrief, und jeder rief sich sein letztes Gespräch mit Alley ins Gedächtnis.
    Iris ging zurück an ihren Schreibtisch und setzte sich. Teddy redete, aber sie hörte ihm nicht zu. Drye ging an ihrem Schreibtisch vorbei und sagte: »Sieht aus, als ob die Lichter am Taco-Stand ausgegangen sind.«
    Iris drehte sich herum und schrie: »Halt’s Maul! Halt endlich das Maul!«
    »Ooh, Miss Thorne«, sagte Drye. »Soviel Emotion.«
    Iris stand auf und verließ den Bürobereich. Sie drückte auf den Pfeil abwärts und fuhr mit dem Fahrstuhl in den elften Stock, einen Stock unter McKinney Alitzer. In der Damentoilette ging sie zur hintersten Kabine, setzte sich und studierte die Rückseite der Tür. Sie saß lange dort. Schließlich wurde ihr alles bewußt, und sie fing an zu weinen. Sie riß einen langen Streifen Toilettenpapier ab und schluchzte, schluchzte »Gut«, als eine Fremde fragte, wie es ihr ginge, schluchzte »Warum?«, als sie hörte, wie die Tür sich schloß und sie allein war. Als aus dem Schluchzen ein Schluckauf wurde, fragte sie sich, wie lange es dauern würde, bis ihr Gesicht wieder normal war, denn oben lief das Geschäft weiter. Sie fühlte die Wölbung in ihrer Tasche und dachte wieder an die
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