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Komm wieder zurück: Roman

Komm wieder zurück: Roman

Titel: Komm wieder zurück: Roman
Autoren: Deborah Reed
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Owen.
    »Springen Sie rein.«
    Schweigend fahren sie los. Jeden Moment wird ihm der Mann Fragen stellen.
    Minuten vergehen, dann noch ein paar, aber der Mann pfeift nur vor sich hin.
    Owen ist so dankbar für die Mitfahrgelegenheit, dass er beschließt, dem Mann alles zu erzählen, was er wissen will. Aber bald sind sie auf dem Freeway, und der Mann hat ihn immer noch nichts gefragt.
    Owen sieht auf das endlose Band aus weißen Feldern und schneebedeckten Dächern. Das erinnert ihn an den Strand zu Hause. »Meine Frau bekommt ein Kind«, sagt er.
    Der Mann nickt vor sich hin. »Wollen Sie dahin, oder kommen Sie daher?«
    Owen lacht. »Dahin. Ich wohne in Destin.«
    Der Mann lächelt und nickt wieder. »Glückwunsch! Junge oder Mädchen?«
    »Mädchen.«
    »Schon einen Namen ausgesucht?«
    »Caroline.«
    »Hübscher Name.«
    »Es
ist
ein hübscher Name.«
    Sie fahren schweigend. Als sie fast am Terminal sind, sagt Owen: »Warum haben Sie mich nichts gefragt?«
    »Worüber?«
    »Sind Sie kein Reporter?«
    »Warum glauben Sie, dass ich einer bin?«
    »Tja. Zum einen, weil Sie auf meine Frage gerade mit einer Gegenfrage reagiert haben.«
    »Sind Sie Annie Walshs Freund?«, fragt der Mann.
    »Nein.« Owen schüttelt bedächtig den Kopf und sieht aus dem Fenster. Nicht mehr, denkt er, und das Gefühl lässt ihn nicht wieder los.
    »Sie ist verheiratet?«
    »Nein. Sie war nie verheiratet.«
    Der Mann nickt nachdenklich, während er den Wagen ins Terminal rollen lässt. »Na, es sieht so aus, als hätten wir keine Zeit mehr für weitere Fragen«, sagt er.

VIERUNDDREISSIG
    »Da bist du ja«, sagt Calder, als wären sie noch Kinder, die verstecken spielen, und er hätte sie gerade hinter einem Baum entdeckt.
    »Orange steht dir nicht«, teilt ihm Annie über den Bildschirm mit. Er wirkt um Jahre gealtert, seit sie ihn auf ihrer Veranda gesehen hat.
    Er sieht auf sein Hemd und lächelt fröhlicher, als es jemand tun sollte, der zu Weihnachten an so einem Ort eingesperrt ist.
    »Und ist nicht gerade festlich«, sagt er und fährt sich mit der Hand durch sein Wuschelhaar.
    »Frohe Weihnachten«, sagt Annie.
    »Frohe Weihnachten.«
    »Sidsel kommt zum Dinner«, sagt sie. »Tatsächlich kocht sie das selbst. Sie hat darauf bestanden. Mom kommt auch.«
    Calder holt tief Luft und lehnt sich auf dem Stuhl zurück. »Alle Frauen, die ich liebe, um einen Tisch versammelt.«
    »Sie ist wunderbar, Calder. Ich selbst bin auch ein bisschen in sie verliebt.«
    »Siehst du?«
    »Ja.«
    Calder lehnt sich nach vorn an den Bildschirm und legt seine Hand darauf.
    »Es tut mir leid«, sagt Annie und hebt ihre eigene Hand an das Glas.
    »Was denn?«
    »Alles. Das hier. Dass du hier bist. Und ich dich nicht eher besucht habe.«
    »Ich muss dir was erzählen.«
    Annie setzt sich auf ihre freie Hand und wappnet sich.
Das ist doch ganz egal
, denkt sie,
du liebst ihn trotzdem
.
    »Also«, sagt er endlich. »Es gibt da was Neues, das mich hier rausbringt.«
    Es dauert einen Moment, bevor sie es registriert.
    »Was sagst du da?«
    »Ich komme hier raus, ehe du dich versiehst.«
    »Wie denn?«
    »Das erfährst du noch früh genug, versprochen«, sagt er, während Kummer in seinen Augen aufblitzt.
    »Erzähl!«
    »Das kann ich nicht. Außerdem ist doch Weihnachten. Reden wir von was anderem.«
    »Calder.«
    »Du musst mir einfach vertrauen.«
    »Du musst es mir einfach erzählen«, sagt sie.
    »Ich will dir den Tag nicht verderben.«
    »Du verdirbst mir den Tag, wenn du mir sagst, wie du hier rauskommst?«
    »Ja«, sagt er, so ernst, dass sie ihn kaum wiedererkennt. »Vertrau mir, Annie. Bitte. Ihr sollt euch keine Sorgen machen. Ihr sollt nicht glauben, dass ich mein ganzes Leben hier drin bleibe. Oder Schlimmeres. Das muss ich nicht. Alles wird gut.«
    »Wenn du sagst, dass es etwas Neues gibt, heißt das, man hat den Täter gefunden?«
    »Darüber darf ich im Augenblick nicht sprechen.«
    Annie holt tief Luft und beschließt, einen Rückzieher zu machen. Sie versteht, dass man am Telefon nicht viel sagen kann. Dann ändert sie ihre Meinung. Wenn er es nicht war, wer hat ihn dann aus dem
Hal’s
angerufen und warum?
    »Schön. Nur eine Frage. Wer hat dich an dem Abend aus dem
Hal’s
angerufen?«
    »Was?«
    »Aus dem
Hal’s
. Wer hat dich vom Münztelefon aus angerufen?«
    Calder wirkt bestürzt. »Wer hat dir das erzählt?«
    »Sidsel. Aber ich bin sicher, dass es inzwischen allgemein bekannt ist.«
    »Keine Ahnung«, sagt Calder und weicht ihrem
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