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Komm schon

Komm schon

Titel: Komm schon
Autoren: Carly Phillips
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gelangt?
    Sophie erhob sich, wobei sie mit dem Kopf an die Tischplatte stieß. »Autsch.« Ihre Wangen glühten. Sie riss die blauen Augen weit auf und bemühte sich, möglichst unschuldig dreinzuschauen, konnte ihr schlechtes Gewissen aber nicht verhehlen.
    »Gib uns unsere Zigarren zurück«, befahl Yank.
    Ihre Augen füllten sich mit Tränen. »Aber...«
    »Sag jetzt nicht, du hättest sie nicht genommen. Wozu sonst solltest du wohl unter dem Tisch herumkriechen?«
    Sie schüttelte den Kopf. »Das wollte ich gar nicht sagen.«
    »Was wolltest du denn sagen?«, erkundigte sich Spencer bei der diebischen Elster im Flanellnachthemd sanft. Er hatte eine besondere Schwäche für Yanks mittlere Nichte.
    Sophie verschränkte die Finger hinter dem Rücken. »Dass der Gesundheitsminister meint, rauchen sei schädlich für die Gesundheit. Es macht die Lunge schwarz und verstopft die Arien.«
    »Die Arterien, du Hohlkopf«, verbesserte sie Annabelle, die eben herbeischwirrte. »Tut mir leid, Onkel Yank. Ich bin eingeschlafen und habe nicht auf sie aufgepasst. Kommt nicht wieder vor.« Sie packte ihre Schwester an der Hand und versuchte, sie aus dem Zimmer zu zerren.
    »Hör auf«, quengelte Sophie. »Ich habe recht, und das wissen sie auch.«
    »Egal. Sie sind Männer, und Männer rauchen nun mal«, mischte sich nun auch Micki, die Dritte im Bunde ein und trug zur Überraschung aller einen Aschenbecher mit vier Zigarren aus der Küche herein.
    »Hey, ich habe ewig gebraucht, um die unbemerkt rauszuschmuggeln«, protestierte Sophie.
    »Aber du hattest kein Recht, das zu tun.« Annabelle ging von einem Mann zum anderen und drückte jedem einen der qualmenden Glimmstängel in die Hand.
    Yank wand sich innerlich. Die Wahrscheinlichkeit, dass auch nur einer von ihnen die richtige Zigarre in der Hand hielt, war verschwindend gering. »Jetzt aber ab ins Bett mit euch, und zwar dalli.«
    »Das wäre nicht passiert, wenn Lola gekommen wäre«, bemerkte Annabelle. »Sie hätte Sophie schon zu beschäftigen gewusst.«
    »Sie wäre mit dem Desinfektionsspray durch die Wohnung gerannt«, brummte Yank.
    »Das ist nicht nett, Onkel Yank.« Micki verpasste ihm mit ihrer kleinen Hand einen Klaps auf die Schulter.
    »Seht ihr?«, sagte dieser. »Genau deshalb weigere ich mich, zu heiraten; weil ich bereits drei Frauenzimmer habe, die mich herumkommandieren.«
    Curly schüttelte den Kopf. »Es ist wohl eher so, dass keine vernünftige Frau einen Mann mit drei kleinen Mädchen nehmen würde.«
    »Von Lola einmal abgesehen«, fügte Spencer lachend hinzu. »Aber unser Yank ist eben zu borniert; er weiß einfach nicht zu schätzen, was er an ihr hat.«
    »Das sagst ausgerechnet du! Ich habe im Gegensatz zu dir noch keine Scheidung hinter mir.«
    Sophie zupfte Spencer am Ärmel. »Wirklich? Du warst verheiratet? Mit wem? Wann?«
    »Das geht dich nichts an, meine Kleine.« Er milderte seine Worte, indem er ihr den Kopf tätschelte.
    »Als könnte das ihre Neugier bremsen. Sophie muss immer alles ganz genau wissen.«
    »Wie sah deine Frau aus? Und warum hat sie dich verlassen? Oder hast du sie verlassen?«
    Yank lachte leise. Wenigstens hatte Sophie aufgehört, ihn und seine Kumpels wegen der Qualmerei zu nerven. Seine kubanischen Kostbarkeiten würde er künftig wohl wegsperren müssen, denn nicht nur Sophies Wissensdurst war grenzenlos, sondern auch ihr Bedürfnis, alles fest im Griff zu haben. Der Mann, der sich später einmal mit ihr herumschlagen musste, war weiß Gott nicht zu beneiden.

1
    »Einer zuverlässigen Quelle zufolge ist Spencer Atkins, seines Zeichens Teilhaber der neuen Sport-Agentur Athletes Only, schwul.« Sophie Jordan blieb beinahe das Herz stehen, als ihr der entsprechende Artikel in einem der populärsten Klatschblätter von New York City ins Auge stach.
    Wie würden die Spitzensportler, mit denen Spencer arbeitete, diese Neuigkeit aufnehmen? Wie würde Spencer selbst auf die Enthüllung reagieren? Und vor allem: Warum war das Geheimnis gerade jetzt ans Licht gekommen? Sie und ihre Familie hatten vor einem guten Monat davon erfahren.
    In den darauf folgenden Wochen war sie allerdings mit weit wichtigeren Dingen beschäftigt gewesen: Yank und Spencer hatten beschlossen, ihre Agenturen zusammenzulegen; ein Prozess, der jede Menge positiver PR nach dem Motto »Gemeinsam sind wir stärker und besser als je zuvor« erforderte. Und inzwischen war selbst Sophie, die normalerweise für jede Eventualität gerüstet war, zu der
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