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Komm mit mir nach Caracas

Komm mit mir nach Caracas

Titel: Komm mit mir nach Caracas
Autoren: Lynne Graham
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wutverzerrt. „Wenn sie und dieses verdammte Kind nicht wären, dann wäre viel mehr daraus geworden ..."
    „ Dios mio ... Ich habe meine Lektion mit neunzehn gelernt. Ich wollte dir helfen, aber dein Verhalten hat bewiesen, dass du dich überhaupt nicht geändert hast, Melina."
    „Ich begreife nicht, was du in ihr siehst!" fuhr sie ihn an. „Ich hätte deine Frau sein sollen!"
    „Du weißt doch überhaupt nicht, was Liebe ist", erwiderte er abfällig.
    Melina warf ihm einen verächtlichen Blick zu, schien sich dann aber zusammenzureißen. Als sie zu einer Antwort ansetzte, kam Raul ihr jedoch zuvor. „Du wirst bis zum Monatsende ausziehen. Ich werde den Pachtvertrag nicht verlängern, denn du bist hier nicht mehr willkommen. Einer meiner Fahrer bringt dich jetzt nach Hause."
    Ehe Polly wusste, wie ihr geschah, hatte er ihre Hand genommen und führte sie aus dem Zimmer. Sie konnte nicht fassen, dass sie so dumm gewesen war, auf Melinas Lügen zu hören. „Sie ist nie deine Geliebte gewesen ..."
    „Wir hatten eine kurze Affäre, als ich neunzehn war", gestand Raul grimmig. „Ich wusste nicht, dass ich nicht ihr einziger Liebhaber war. Ich war in sie verliebt, aber ich war blind. Egal, was ich ihr gegeben habe, sie wollte immer mehr. Als ihr klar wurde, dass ich nicht die Absicht hatte, sie zu heiraten, hat sie einen wohlhabenden Industriellen geheiratet, der über sechzig war ..."
    „Und er ist gestorben?"
    „Nein, sie war zweimal verheiratet. Ihr erster Mann hat sich von ihr scheiden lassen, der zweite ist gestorben und hat einen Schuldenberg hinterlassen."
    „Und deswegen hat sie dich um Hilfe gebeten?"
    Er nickte. „Ich hätte es wissen müssen. Sie war schon immer ein Miststück."
    „Sie war nur wütend, weil du mich geheiratet hattest..."
    „ Dios mio , ich habe überhaupt nicht gemerkt, dass sie etwas von mir wollte."
    „Ich bin so dumm gewesen", meinte Polly zerknirscht.
    „Ich hätte dich dazu bringen müssen, mir die Wahrheit zu sagen."
    Dann mischten sie sich wieder unter die Gäste. Als die letzten sich im Morgengrauen verabschiedeten, plagten Polly starke Schuldgefühle, weil sie Raul so falsch eingeschätzt und er es darüber hinaus erfahren hatte. Am meisten schämte sie sich ihrer Reaktion auf seine Liebeserklärung. Hatte er ihr nicht schon vorher gezeigt, wie viel sie ihm bedeutete, dass er sie begehrte und ihre Gesellschaft schätzte?
    Vielleicht entsprach es nicht ihrer Vorstellung von Liebe, doch es kam ihr zumindest sehr nahe.
    Raul schloss die Tür zum Schlafzimmer hinter sich und betrachtete Polly, die in der Mitte des Raums stand. „Ich wünschte, unsere Gäste würden sich allesamt in Luft auflösen."
    „Aber..."
    „Kein Aber, mi esposa. Zum Glück fliegen wir am Sonntagabend nach London. Ich habe eine Überraschung für dich. Am Montag hast du Geburtstag", erinnerte er sie.
    „Es tut mir wirklich Leid, dass ich Melina geglaubt habe", sagte sie schuldbewusst.
    „Du wusstest ja nicht, was dahinter steckte." Er kam auf sie zu und zog sie an sich.
    „Und jetzt hör mir zu."
    Als sie ihm in die Augen sah, schlug ihr Herz sofort schneller.
    „Ich habe mich in Vermont in dich verliebt", gestand er in beinah aggressivem Tonfall. „Aber das ist mir erst vor kurzem klar geworden. Ich pflege meine Gefühle nicht zu analysieren ... Schließlich muss ich es auch nicht. Als du verschwunden bist, hast du mein Baby mitgenommen, und deswegen musste ich euch beide finden. Ich konnte immer behaupten, es ginge mir nur um das Kind. Und als es mir zunehmend schwerer fiel, auf Distanz zu bleiben, habe ich mir eingeredet, es läge nur daran, dass du die Mutter meines Kindes bist."
    „Das ist dir auch gelungen", erwiderte Polly mit bebender Stimme.
    „Ich hatte auch einen guten Vorwand, dich zu heiraten."
    „Ich habe dich dazu gezwungen."
    „Ich hätte ja Nein sagen können. Dann bist du wieder verschwunden." Unbehaglich zuckte Raul die Schultern. „Ich war außer mir vor Wut, und gleichzeitig hatte ich solche Angst, dass ich dich vielleicht nicht finden würde ..."
    Sie lehnte die Stirn an seine breite Brust. Dass sie ihm unwissentlich so viel Kummer bereitet hatte, machte sie traurig. „ O Raul ... Ich dachte, es ginge dir nur um Luis."
    „Ich wusste nicht, was in mir vorging", gestand er schroff. „Ich dachte sogar, sobald ich mit dir geschlafen hätte, wäre ich wieder der Alte. Aber es hat nicht funktioniert."
    Ihre Augen füllten sich mit Tränen, weil sie nun immer mehr
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