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Komm mit mir nach Caracas

Komm mit mir nach Caracas

Titel: Komm mit mir nach Caracas
Autoren: Lynne Graham
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Lateinamerikaner ist. Das ist mir allerdings erst klar geworden, als er Sie geheiratet hat. Plötzlich hat seine kühle Fassade Risse bekommen. Mir scheint es, als darf sich Ihnen kein Mann nähern."
    „Tatsächlich?"
    „Also wenn es Ihnen nichts ausmacht, fordere ich Sie auch nicht zum Tanzen auf."
    „Kein Problem. Ich möchte mit Raul tanzen." Polly wandte sich ab und ging. Sie hatte sich entschieden. Sie wollte Melina nicht das Feld überlassen. Es war Zeit, zurückzuschlagen und mit Raul zu sprechen.
    Zu ihrem Unmut traf sie ihn nicht allein an. Er stand mit finsterer Miene in einer Ecke, während Melina in vertraulichem Ton auf ihn einredete.
    Entschlossen ging Polly auf in zu. „Möchtest du tanzen, Raul?" fragte sie schrill und hatte plötzlich große Angst davor, dass er ihr womöglich einen Korb gab.
    Melina zog die Augenbrauen hoch und wandte den Blick ab, wobei ein selbstzufriedenes Lächeln ihre Lippen umspielte. Raul kam auf Polly zu und betrachtete sie mit funkelnden Augen.
    Dann legte er ihr einen Arm um die Schultern, führte sie jedoch nicht auf die Tanzfläche, sondern in den schwach erleuchteten Garten.
    „Ich wollte eigentlich gar nicht tanzen", gestand sie mit bebender Stimme und fragte sich, warum er so wütend wirkte. „Ich wollte unter vier Augen mit dir reden.
    Aber wenn du wütend bist, sollten wir es vielleicht besser verschieben ..."
    Sie wich zwei Schritte zurück, doch er zog sie wieder an sich.
    „Nein, lass uns jetzt miteinander reden. Was wolltest du mir sagen?"
    Polly atmete tief durch, um sich zu beruhigen. „Ich habe in der Villa gehört, wie du mit Melina telefoniert hast..."
    „Tatsächlich?" meinte Raul herausfordernd.
    Daraufhin wurde sie noch nervöser. „Bis zu dem Zeitpunkt habe ich dir vertraut...
    Du fragst dich vielleicht, warum ich es dir sage, aber am Tag meiner Ankunft hat Melina behauptet, sie sei deine Geliebte und du würdest zu ihr zurückkommen ... Und an dem Abend warst du dort, auch wenn du gesagt hast, du hättest Fidelio besucht..."
    „Eins nach dem anderen", unterbrach er sie ruhig. „Melina hat mich in der Villa angerufen, weil es ihre Pflicht wäre, mir zu erzählen, dass du dich heimlich mit Patrick Gorman triffst."
    Entsetzt sah sie ihn an.
    „Teile und erobere. Nicht besonders originell oder clever - zumindest nicht clever genug, um mich zu täuschen", erklärte er schroff. „Ich habe ihr kein Wort geglaubt, aber so getan, als ob, weil ich sehen wollte, wie weit sie gehen würde, um uns auseinander zu bringen. Es hat außerdem meine Vermutung bestätigt, dass sie dich auch bearbeitet hat."
    Er schnippte mit den Fingern, als eine Hausangestellte vorbeikam, und sagte etwas zu ihr auf Spanisch.
    „Ich möchte alles wissen, was Melina dir erzählt hat", fuhr er dann an Polly gewandt fort.
    „Das war eine Menge." Sie hatte das schreckliche Gefühl, dass sie sich ihr eigenes Grab schaufelte, denn je mehr er hörte, desto wütender schien er zu werden.
    „Sie hat offenbar erreicht, was sie wollte", bemerkte Raul grimmig, als sie ihm alles erzählt hatte. „Als sie neulich bei uns eingeladen war, habe ich sie beobachtet, und ihr Verhalten dir gegenüber hat mich misstrauisch gemacht. Sie war zu freundlich ... Du hättest mir gleich die Wahrheit sagen sollen. Ich dachte, ich hätte mich getäuscht."
    Polly schnitt ein Gesicht. „Ich wollte dir nicht wieder den Eindruck vermitteln, dass ich eifersüchtig bin."
    Er geleitete sie wieder ins Haus und nahm dabei den Eingang, der zu seinem Büro führte.
    „Was ist nötig, damit du mir vertraust?" fragte er herausfordernd. „Wir werden Melina gemeinsam zur Rede stellen."
    Sie schluckte.
    „Ich habe meine Angestellte gebeten, Melina hierher zu schicken."
    Raul öffnete die Tür vor ihnen. Melina war bereits im Zimmer und lehnte an seinem Schreibtisch. Sie richtete sich auf und lächelte strahlend, erstarrte jedoch, als sie Polly bemerkte.
    „Nach all den Lügen, die du uns aufgetischt hast, wundert es mich, dass du uns noch ins Gesicht sehen kannst", erklärte er eisig.
    Verblüfft sah sie ihn an. „Was ...?"
    „Ich bin mehr als fair zu dir gewesen", fiel Raul ihr ins Wort. „Als du letztes Jahr finanzielle Probleme hattest, habe ich Mitleid mit dir gehabt."
    Zwei hektische rote Flecken erschienen auf ihren Wangen. „Ich wollte mehr als nur Mitleid, Raul!"
    „Ich habe dich bezahlt, damit du für mich als Gastgeberin fungierst. Es war ein rein geschäftliches Arrangement."
    Ihr Gesicht war
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