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Komm, dunkle Nacht

Komm, dunkle Nacht

Titel: Komm, dunkle Nacht
Autoren: Iris Johansen
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weitergeleitet wurden.«
    »Deshalb waren Sie so sicher, dass Rudzak hier zuschlagen würde, unbeschadet der aufwändigen Sicherheitsvorkehrungen.
    Hier hatte er jemanden, der ihn mit Informationen über Sicherheitsprüfungen versorgte und ihm alle Türen öffnete.«
    »Ja, das hat Sie misstrauisch gemacht, stimmt’s? Ich wusste, das es Sie störte.«
    »Warum zum Teufel hat mir niemand was davon gesagt?«
    »Sarah, Sie können vieles, aber verstellen können Sie sich nicht. Sie wären nie imstande gewesen, Bassett in die Augen zu sehen und so zu tun, als wüssten Sie von nichts.«
    »Und Logan ist da unten allein mit Rudzak?«
    »Sie dürfen da nicht runtergehen, Sarah. Das ist genau das, was Rudzak will.«
    »Und ob ich da runtergehe.«
    Galen legte ihr die Hand auf die Schulter. »Ich habe Logan versprochen, dass ich Sie hier rausschaffe.«
    »Dann haben Sie eben gelogen, denn ich werde nicht …«
    Dunkelheit.
    00:05 Uhr
    »Du bist so friedlich, Logan«, sagte Rudzak. »Ich frage mich, warum.«
    »Es könnte an der Waffe liegen, die du in der Hand hältst.«
    »Allerdings, das könnte zur Beruhigung beitragen. Und dann sind dir ja auch noch Hände und Füße gefesselt und du liegst am Boden wie ein Stück Schlachtvieh.«
    »Es könnte aber auch daran liegen, dass es hier von Sicherheitsleuten wimmelt und dass gleich einer hier hereinplatzen und dich abschlachten wird.« Logan lächelte.
    »Was ich mir mit dem größten Vergnügen ausmale.«
    »Ich würde dich vorher töten.« Rudzak erwiderte sein Lächeln.
    »Aber das wird nicht passieren. Ich habe dies zu gut geplant.
    Wir warten nur noch auf deine Sarah, dann geht es los. Ich hoffe, dass die Explosion euch nicht auf der Stelle tötet, aber vermutlich wird das geschehen. Wenn ihr nicht sofort tot seid, werdet ihr zermalmt. Ich habe Duggan angewiesen, die Sprengladungen oben auf diesen Säulen anzubringen. Die Träger, die diesen Teil des Gebäudes tragen, werden umkippen wie Dominosteine.«
    »Noch eine Huldigung an Chen Li.«
    »Die letzte.«
    »Nein, nicht die letzte. Du wirst geschnappt werden und wieder im Gefängnis landen. Und dort wirst du sterben.«
    Rudzak schüttelte den Kopf. »Ich werde hier auf dem gleichen Weg verschwinden, wie ich reingekommen bin. Durch eine Falltür, die zu einem Abwassertunnel unter dem Gebäude führt.
    Und auf einem kleinen Flugplatz vor der Stadt wartet ein Flugzeug auf mich. Ich werde auf und davon sein, ehe sich jemand die Mühe macht, nach mir zu suchen. Alle werden viel zu beschäftigt damit sein, eure Leichen aus den Trümmern zu bergen.«
    »Verlass dich darauf nicht. Galen ist schlau und er ist mein Freund.«
    »Ich war sehr versucht, Galen in meine Pläne einzubeziehen, aber das war nicht praktikabel. Vielleicht habe ich später noch mal die Gelegenheit.« Er sah auf die Uhr.
    »Bassett lässt sich Zeit.«
    »Vielleicht hat er sich in die Karten sehen lassen. Sarah ist nicht dumm.«
    »Nein, aber Bassett sagt, sie mag ihn, und es fällt einem schwer, jemanden zu verdächtigen, den man mag.« Er lächelte wieder. »Du hast Bassett doch auch gemocht, nicht wahr?«
    »Er wäre doch längst hier, wenn nicht etwas schief gelaufen wäre. Galen hatte den Befehl, das Gebäude zu räumen. Er sollte das ganze Personal einschließlich Bassett herausbringen. Wenn Bassett sich geweigert hätte, seinen Anweisungen zu folgen, hätte er sofort Verdacht geschöpft. Galen ist nicht wie Sarah, er verdächtigt jeden.«
    Rudzak runzelte die Stirn. »Du willst mich nervös machen.
    Willst du deine letzten Augenblicke darauf verwenden, diese Frau zu retten?«
    Logan antwortete nicht.
    »Anscheinend. Du warst schon immer ein sentimentaler 330
    Idiot.« Seine Stirn war wieder heiter. »Ich warte noch. Es wird sich lohnen.«
    »Gut.« Ihn in die Ecke drängen, ihn verunsichern, beunruhigen. Und hoffen, dass es Galen gelungen war, Sarah aus dem Institut herauszubringen. »Jede Minute, die du hier bleibst, wird es Galen leichter machen, dich zu fangen.«
    Rudzak zögerte, dann schüttelte er den Kopf. »Wir werden warten.«

    Fünf Minuten.
    Zehn Minuten.
    Logan starrte ihn an. Warum hatte er keine Angst? Rudzak hatte gewollt, dass er sich fürchtete. Würde er im letzten Augenblick Angst bekommen?
    Und wo war Bassett?
    »Er kommt nicht.« Logan hatte seinen Gesichtsaudruck gelesen. »Aber Galen wird kommen. Er wird sich schon fragen, wo ich bleibe.«
    Rudzak traf eine Entscheidung. »Ich brauche Sarah Patrick nicht. Die kann ich mir später
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