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Koerpersprache Der Erotik

Koerpersprache Der Erotik

Titel: Koerpersprache Der Erotik
Autoren: Erika Berger
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macht sich immer dann bemerkbar, wenn wir es überhaupt nicht brauchen können.
    Eben dann, wenn wir flunkern, manipulieren.
    Ein Mensch - und jetzt ist es ausnahmsweise einmal egal, ob Mann oder Frau -, der sich als ein ungeübter Lügner erweist, wird sich natürlich auch am schnellsten verraten. Er wird früher oder später ertappt. Klar, werden Sie jetzt sagen: Er bringt eben alle Gedanken durcheinander, redet sich um Kopf und Kragen.
    Genau das ist es nicht! Er kann seine nervöse Energie, die sein Unterbewußtsein aussendet, überhaupt nicht in den Griff bekommen.
    Fahrige Gesten lassen ihn als Schwindler auffliegen - auch wenn er gerade heilige Eide geschworen hat.
    Wer also meint, ohne Lügen nicht auskommen zu können, und zugleich dabei aber überzeugend wirken möchte, der müßte so gut wie alle Gesten unterdrücken. Jedoch - und das brauche ich Ihnen nicht zu sagen, denn Sie wissen es - es funktioniert nicht. Zu verräterisch sind unsere Körpersignale - auch wenn sie sich nur schwach bemerkbar machen: das Zucken der Gesichtsmuskeln, das Flattern der Wimpern, das Verengen der Pupillen. Zu verräterisch sind die Schweißperlen auf der Stirn, ist das Erröten der Wangen - besonders dann, wenn das Rot sich langsam vom Hals nach oben ausbreitet.
    Wenn also eine Lüge funktionieren soll, dann wäre es doch am besten, sich zu verstecken, sich eine Tarnkappe überzuziehen - damit unsere Körpersprache uns nicht verrät.
    Das allerdings wäre natürlich bedauerlich, denn dann würde ja kein Mensch mehr darauf achten, welche Signale wir aussenden, wenn es um die schönste Sache der Welt - um die Liebe - geht. Keiner würde mehr wahrnehmen, wie wir lächeln und strahlen - wenn wir uns fürs andere Geschlecht interessieren.

    »So wie die Nase des Mannes ... «

    Die meisten menschlichen Sinnesorgane sind im Gesicht vereint.
    Demnach werden von hier aus auch entsprechend viele Signale ausgesandt und ebenso wieder empfangen. Unser Gesicht ist die am häufigsten den Blicken anderer ausgesetzte Körperpartie und daher am verwundbarsten. Und sein herausragendstes Merkmal ist nun mal die Nase.
    Ich hab's vorhin schon angedeutet: Die Nase symbolisiert das männliche Glied. »Wer das eine hat, der hat das andere auch« oder »Wie die Nase des Mannes, so sein Johannes« oder »Ein großer Giebel ziert das Haus« -
    solche Spruchbanalitäten verdeutlichen uns diesen Zusammenhang schlechthin. Wenn zum Beispiel in Frankreich ein Mann kräftig niest, bekommt er dort als Reaktion auf seine männliche Demonstration den sehr unzweideutigen Wunsch »a vos amours« mit auf den Weg.
    Jetzt fragen Sie sich bestimmt: Was, um Himmels willen, hat nun das Riechorgan mit unserer Körpersprache zu tun? Eine ganze Menge - wie Sie selbst beobachten können:
    Wenn ein Mann sich dröhnend die Nase putzt, hemmungslos und ungeniert das Ergebnis seiner Säuberung im Taschentuch kontrolliert, dann deutet das auf eine naive sexuelle Eitelkeit hin. Er ist stolz auf sein Organ und hat nicht die geringste Scheu, symbolhaft darauf hinzuweisen.
    Rülpsen und Spucken - sagen Sie jetzt nicht: igittigitt! - gehören in das gleiche Gebiet. Der Mann, der sich auf seine Männlichkeit etwas einbildet und möglichst oft und weit spuckt, weckt leise Zweifel, ob er selbst innerlich wirklich von dieser dickaufgetragenen männlichen Stärke überzeugt ist. Sein Benehmen erinnert in sehr seltsamer und komischer Weise an kleine Jungen: möglichst weit pinkeln! Also Achtung - stellen Sie eine solche Verhaltensweise am Opfer Ihrer Begierde fest, können Sie daraus nur selten auf eine in jeder Hinsicht befriedigende Sexualität schließen!
    Schwere sexuelle Hemmungen dürfen Sie aber auch bei einem Mann vermuten, der sich ganz verstohlen, ganz verschämt die Nase putzt, der es nicht wagt, sein Taschentuch zu

    entfalten, und nicht den kleinsten Laut von sich gibt. Wenn er niesen muß, dreht sich so ein Mann verschämt zur Seite, wendet seinem Gesprächspartner fast den Rücken zu. Ist dann der für ihn so demütigende Akt vorüber, entschuldigt er sich völlig verwirrt. Das Taschentuch wird schleunigst weggesteckt, als sei es ein Schandfleck, den man sofort verbergen muß.
    Uns Frauen verbieten tradierte geschlechtsspezifische Umgangsformen von Haus aus das geräuschvolle Schnauben und Schneuzen. Außerdem müssen wir ja auch nichts unter Beweis stellen - unsere Nase ist eben kein sexuelles Symbol!
    Bemerkenswert dürfte in diesem Zusammenhang sein, daß weibliche Nasen
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