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Koenigsblut - Die Akasha-Chronik

Koenigsblut - Die Akasha-Chronik

Titel: Koenigsblut - Die Akasha-Chronik
Autoren: Karola Loewenstein
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seufzte.
    „Und was ist mit den anderen Sachen, die du wissen wolltest“, fragte Liana. Ich erzählte, was ich von den Insignien der Macht erfahren hatte.
    „Wahrscheinlich muss ich noch einmal zurück zur Akasha-Chronik, sobald ich ein neues Fläschchen Nurfur-Nebel aufgetrieben habe“, grübelte ich. Der Händler, von dem Liana das Fläschchen gekauft hatte, würde schon irgendwann wieder in Akkanka auftauchen.
    „Das geht nicht, Selma“, begann Adam leise. „Den Tempel und die Akasha-Chronik gibt es nicht mehr. Ich bin dir zum Tempel gefolgt. Als ich eintraf, waren die Morlems schon da. Ich kämpfte mit ihnen und durch unsere Geschosse wurde der Tempel in Brand gesteckt. Ich habe gesehen, wie sie dich davongeschleppt haben.“ Er sah einen Moment zu Boden, seine Stimme war kalt. „Sobald ich mich freigekämpft hatte, bin ich ihnen gefolgt.“
    „Die Akasha-Chronik gibt es nicht mehr? Nein!“ Ich konnte den Schrei nicht unterdrücken. Jetzt war mir klar, welches Feuer ich von Baltasars Palast aus hatte brennen sehen.
    „Es ist vorbei.“ Adam legte seinen Arm um mich. Der beruhigenden Geste konnte ich mich nicht entziehen. Ich wusste, dass er erleichtert war.
    „Ja, die erste Insignie der Macht ist zerstört“, begriff ich mit einem Mal und das war es doch, was ich gewollt hatte.

Epilog
    Ich blinzelte müde in den hellen Sonnenschein, der durch die großen Fenster in das Studierzimmer unserer Etage fiel. Es war ruhig in Tennenbode, durch die weit geöffneten Fenster drang die warme Luft eines schönen, warmen Julitages herein. Die meisten Studenten waren schon abgereist, nachdem sie die Semesterprüfungen hinter sich gebracht hatten. Sogar Skara, Penelope und Dorina waren nach ihrer überraschenden Genesung in der Lage gewesen, die Prüfungen zu absolvieren. Auch ich hatte die Level-1–Prüfungen bestanden, obwohl es mir erst schwer gefallen war, wieder zur Tagesordnung überzugehen. Das lag sicherlich auch daran, dass ich noch lange nicht körperlich fit war, aber hauptsächlich fiel es mir schwer nach diesen verstörenden Erlebnissen so weiterzuleben, als ob nichts passiert wäre. Ich war froh, dass die endlosen Semesterferien vor mir lagen und ich Zeit hatte, mich auszuruhen und das Durcheinander in meinem Kopf zu sortieren.
    Wir waren mit Sicherheit die Letzten, die hier auf ihren gepackten Taschen saßen und den Abschied hinauszögerten.
    „Lorenz, wir müssen los!“, sagte Shirley schließlich und stand auf.
    „Genau, sonst ist die Autobahn zu voll und wir kommen nicht mehr durch. Ich kann es kaum erwarten, mit den Vorbereitungen anzufangen“, pflichtete ihr Lorenz bei und erhob sich ebenfalls. „Hoffentlich springt das Auto an, ich habe es ewig nicht benutzt und hoffentlich hat es niemand geklaut, sonst müssen wir den Bus nehmen.“ Lorenz kicherte. Ich erinnerte mich an den rosafarbenen VW Scirocco, mit dem Lorenz im letzten September angereist war.
    „Ein Auto in dieser Farbe klaut keiner“, murmelte Adam.
    „Neidisch?“ Lorenz grinste und wandte sich Shirley zu.
    „Und du willst wirklich mitkommen und mir helfen?“, fragte er zum wahrscheinlich hundertsten Mal.
    „Ja, will ich“, stöhnte Shirley genervt. „Zuhause wartet nur das Personal auf mich, meine Eltern sind schon wieder irgendwo unterwegs. Da verbringe ich die Ferien lieber bei dir und helfe dir beim Haareschneiden und bei der Typberatung. Da kenne ich mich wenigstens aus. Das wird bestimmt lustig.“
    Lorenz nickte begeistert. „Tschüss ihr Süßen, ich werde euch alle vermissen“, sagte er und umarmte uns der Reihe nach. Nur Adam hielt ihm demonstrativ seine ausgestreckte Hand hin, die er murrend schüttelte. Dann zogen die beiden los.
    „Viel Spaß!“, rief ich ihnen nach.
    „Wir sehen uns am 1. Oktober wieder!“, hörte ich noch Lorenz Stimme, bis die beiden polternd mit ihren Taschen im Treppenhaus verschwanden.
    „Ich muss auch los“, sagte Liana und erhob sich. „Meine Großmutter kann es kaum erwarten, dass ich endlich komme und ihr im Laden helfe. Sie will das ganze Lager von oben bis unten putzen. Tschüss ihr Zwei. Falls mich meine Großmutter irgendwann mal frühzeitig entlässt und die Schwielen an meinen Fingern nicht allzu schlimm sind, fahren wir an den Wolfsee und gehen baden, so wie letztes Jahr, versprochen?“ Lianas blonde Locken hüpften, als sie aufstand und ihre große Tasche schulterte.
    „Versprochen! Sehen wir uns heute Abend im Pavillon?“, fragte ich. Liana nickte. Wenigstens
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