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Koenigsblut - Die Akasha-Chronik

Koenigsblut - Die Akasha-Chronik

Titel: Koenigsblut - Die Akasha-Chronik
Autoren: Karola Loewenstein
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der Erkenntnis, denn gleich wirst du tot sein, du Grünschnabel“, erwiderte Baltasar herablassend und schoss eine Feuersalve auf Adam ab. Der wich im letzten Moment geschickt aus. Ich wollte schreien vor Wut, aber ich presste die Lippen fest aufeinander und überlegte fieberhaft, was ich tun konnte.
    Ich versuchte, mich aus meinen Fesseln zu befreien, die sich nun leicht lösen ließen. Adam und Baltasar kämpften über meinem Kopf inzwischen mit aller Kraft gegeneinander. Kurzentschlossen sprang ich auf und griff mir ein Schwert, dass auf dem Boden lag inmitten des Staubs gefallener Morlems.
    Adam sah erschöpft aus. Der Kampf forderte all seine Kraft und ich spürte, dass er gegen die Macht von Baltasar nicht mehr lange Stand halten würde. Er war ein hervorragender Kämpfer, aber Baltasar bei Weitem unterlegen. Bald würde er den donnernden Feuerbällen nicht mehr ausweichen können, die immer schneller neben ihm einschlugen und Steine und Staub herumfliegen ließen. Er kam nicht nah genug an Baltasar heran, um ihn mit seinem Schwert zu verletzen. Ich musste irgendetwas tun, um den Kampf zu beenden. Mit gezücktem Schwert schlich ich mich von hinten an Baltasar heran. Ich hatte schon einmal einen der Morlems getötet, es war ganz leicht gewesen.
    Ich schaffte es, nah genug an ihn heranzukommen. Er war so darauf konzentriert, Adam zu töten, dass er nicht mehr auf mich geachtet hatte. Das war meine Gelegenheit und ich musste sie gut nutzen. Schnell machte ich einen Ausfallschritt und stieß Helander Baltasar das Schwert zwischen die Schulterblätter. Adam schrie auf, als er begriff was ich getan hatte.
    Ich lächelte ihm siegesgewiss zu. Was hatte er nur, ich hatte diesen Mörder getötet? Die Gerechtigkeit hatte gesiegt, Baltasar hatte den Tod verdient. Er hatte seit Jahren die Vereinte Magische Union getäuscht, verraten und tausende Familien ins Unglück gestürzt. Doch mit einem Mal gefror mir mein Lächeln auf den Lippen. Eiskalt durchfuhr es mich. Sollte Baltasar nicht längst zu Boden gefallen sein? Er war doch tot. Ich hatte mit diesem Schwert sein Herz durchbohrt.
    Doch er stand immer noch an derselben Stelle, das Schwert steckte in seinem Rücken.
    Jetzt bewegte er sich langsam. Doch anstatt zu Boden zu fallen, drehte er sich zu mir um. Ich schrie auf, als ich begriff, dass er immer noch lebte.
    Ein kaltes Lächeln lag auf seinen Lippen. Er zog sich das Schwert in einer langsamen Bewegung aus dem Fleisch. Dann kam er auf mich zu, ungeachtet der brennenden Feuerbälle, die Adam weiter auf ihn einprasseln ließ.
    „Du hast dir den Tod redlich verdient“, sagte er mit einem zärtlichen Lächeln auf den Lippen. Er schien riesig und seine Augen blitzten plötzlich hasserfüllt. Ein Feuerball glühte blau zwischen seinen Fingern und wurde immer größer.
    Das letzte, an das ich dachte, war, dass wenigstens in diesem letzten Moment meines Lebens Adam bei mir war. Ich sah zu ihm, mein Blick war voller Liebe. Der Liebe, für die ich bereit war, zu sterben.
    Dann wurde das Blau immer heller, bis ich darin verschwand.

Schönefelde
    Als ich die Augen wieder öffnete, sah ich die vertraute Decke meines Zimmers in der Steingasse. Ich war nicht tot. Ich war am Leben und dieses Leben pulsierte voller Kraft durch meine Adern. Dafür gab es nur eine Erklärung: Adam war da, das spürte ich ganz deutlich.
    Ich hob den Kopf und sah in sein Gesicht. Sein Blick fand mich und ich blinzelte. Ich war eindeutig noch am Leben, denn die starke Energie, die in mir pulsierte, war berauschend.
    „Ist er tot?“, flüsterte ich heiser.
    „Nein, Baltasar ist geflohen. Die Schwarze Garde ist angerückt und er musste sich entscheiden, ob er dich mit einem zweiten Schlag tötet oder ob er flüchten soll. Er hat sich für die Flucht entschieden.“
    „Warum bist du ihm nicht gefolgt und hast ihn getötet?“, fragte ich vorwurfsvoll. Sein Blick sagte mir, dass ich nicht in der Position war, ihm Vorwürfe zu machen.
    „Selma!“ Adam seufzte. „Erinnere dich bitte, weder du noch ich konnte ihn verletzen. Der einzige Grund, wegen dem er mit uns gekämpft hat, war, um uns zu töten.“
    „Richtig“, murmelte ich. Ich sah das Bild vor mir, wie er das Schwert, das ich ihm in den Rücken gerammt hatte, einfach wieder herauszog.
    „Hast du ihnen gesagt, dass Baltasar der Kopf der Morlems ist?“
    „Ja, dem Admiral. Doch er zweifelt an der Geschichte, sie ist einfach zu unwahrscheinlich. Solange ich keine Beweise habe, kann ich nichts
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