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Koenigsblut - Die Akasha-Chronik

Koenigsblut - Die Akasha-Chronik

Titel: Koenigsblut - Die Akasha-Chronik
Autoren: Karola Loewenstein
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Windhose entstehen konnte, war einer der Morlems hervorgesprungen und hielt meine Hände mit eisernem Griff fest. Der Schmerz in meinen Handgelenken kam plötzlich und war so gewaltig, dass ich aufschrie.
    Auf sein Nicken sprang ein weiterer hervor und fesselte meine Hände mit einem stählernen Seil. Er visierte das kalte Metall einfach an, das sich mühelos um meine Gelenke schlang und sich nicht mehr bewegen ließ. Ich versuchte selbst meine Kräfte daran, aber das Metall gehorchte nicht meinem Willen. Ich fluchte und überlegte fieberhaft, wie ich mich noch aus dieser misslichen Lage befreien konnte. Bevor ich jedoch einen weiteren Versuch starten konnte, betrat bereits Senator Baltasar wieder den Raum. Er hatte sich umgezogen und trug nun einen langen dunkelroten und reich verzierten Umhang, der wie eine riesige Blutlache über den Boden floss. Die Morlems um mich herum senkten ehrfurchtsvoll den Kopf, während Baltasar mit ernster Miene zu dem goldenen Becken in der Mitte des Raumes schritt. Auf eine seiner Handbewegungen hin, wurde ich zu ihm geschleift. Ich wehrte mich so gut das mit gefesselten Händen ging, aber es war zwecklos. Auf der anderen Seite des goldenen Beckens harrte ich der Dinge, die nun kommen würden.
    „Es eilt. Wir können keine Verzögerungen mehr gebrauchen. Ich habe schon zu lange gewartet. Meine Geduld ist am Ende. Also füge dich oder ich werde dich zwingen, das Ritual durchzuführen. So oder so, du wirst heute zu meiner magischen Partnerin.“ Er zischte die Worte und begann dann in der alten Sprache zu sprechen, in der die Drachen auf meine Worte hörten und mit der meine Großmutter Wunden heilte. Die Szene um mich herum begann sich zu verändern. Ich blinzelte und sah mich verwirrt um. Lichter schossen um uns herum. So schnell begann sich alles zu drehen, dass ich es mit den Augen nicht mehr erfassen konnte. Die Umgebung verschwamm und begann sich aufzulösen. Ich spürte meinen Körper nicht mehr, während Baltasar weitersprach. Die Worte waren warm und kraftvoll. Die Magie, die ihnen innewohnte, war stark und nun begann ich zu begreifen. Wir waren auf dem Weg in die Traumwelt, in der das Ritual stattfinden sollte. Während um uns herum ein Tosen und Rauschen herrschte, begannen sich einige Konturen zu verfestigen. Die goldene Schale schwebte noch immer zwischen Baltasar und mir. Ich sah an mir herunter und ein helles Leuchten blendete mich. Das Kleid, dass ich trug, schien aus purem Gold zu bestehen. Es war über und über von feinen Stickereien bedeckt. Worte waren eingewebt, die voller Kraft waren und mich als die kennzeichneten, die hier ihren magischen Partner traf. Die Fesseln waren nicht länger da und ich sah von meinen scheinenden Händen zu Baltasar hinüber, dessen blutroter Umhang mich blendete. Er wirkte riesig und mächtiger als in der realen Welt. Sein Gesicht war verzerrt und seine Augen blitzten silbern und kalt. Es schien, als ob Vinnla sein wahres Ich hervorgebracht hatte. Tosend donnerte seine Stimme und übertönte mühelos den Wind, der mein offenes, rotes Haar um mich herum fliegen ließ. Ich wusste, dass das Ritual nun begann, denn plötzlich verstand ich die Worte, die Baltasar sprach.
    Die alte Sprache steckte auch in mir, in meinem Blut und meinem Wesen. Baltasar beschwor geheiligte Kräfte und ich schnappte nach Luft, als sich silberne Bande um uns zu weben begannen. Er zog aus seinem langen Umhang einen Dolch aus schwarzem Metall, der kunstvoll mit Diamanten verziert war. Er hob ihn und schnitt sich in den Arm. Sein But tropfte in die goldene Schale und füllte sie schnell.
    Baltasar fasste auch nach meinem Arm und setzte das Messer an. Bevor ich ihm meinen Arm entwinden konnte, hatte er mir schon eine tiefe, schmerzhafte Wunde in die Haut geschnitten. Ich wehrte mich, versuchte mich ihm zu entziehen, um die Vereinigung unseres Blutes zu verhindern. Ich musste mich aus der Traumwelt befreien.
    Als mein Blut in den Stoff des goldenen Kleides floss und nicht in die Schale vor ihm, schrie er vor Wut laut auf. Er fixierte mich mit seinen silbernen Augen. Kälte schoss mir in den Kopf und ich wankte, so stark war die Energie, die in mich eindrang. Doch noch würde ich nicht aufgeben. Ich hielt dem Blick stand und wehrte mich gegen die dunkle Welle, die gegen mein Bewusstsein brandete. Ich schrie, um noch mehr Kräfte aufzubringen, doch er war zu stark, um ihn lange aufzuhalten. Ich schrie in die Traumwelt hinein um Hilfe, mein Körper schrie, mein Geist
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