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Koenigsblut - Die Akasha-Chronik

Koenigsblut - Die Akasha-Chronik

Titel: Koenigsblut - Die Akasha-Chronik
Autoren: Karola Loewenstein
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schrie. Alles in mir brannte und loderte, als ob ich in Flammen stand. Ich fixierte Baltasars Augen mit letzter Kraft und wusste, dass ich nicht länger standhalten konnte. Die Hoffnung schwand aus mir und schwarze Leere begann durch mich hindurchzufließen. Er zog meinen Arm zu sich heran und ich sah, wie ein Blutstropfen in Zeitlupe fiel und fiel und sich schließlich mit seinem Blut mischte. Erschöpft hielt ich inne. Baltasar sah gespannt auf. Irgendetwas musste nun passieren. Er wartete darauf, aber es geschah nichts, rein gar nichts.
    „Warum funktioniert es nicht?“, schrie er. Seine Stimme hallte laut wie ein Orkan in meinen Ohren. „Die Akasha-Chronik irrt sich nie!“
    Er ging auf mich zu, den Dolch noch immer gezückt, Wut loderte in seinen Augen wie ein flammendes Inferno. Ich stolperte zurück, fiel über den Saum des Kleides und blieb wehrlos am Boden liegen. Er stand über mir, den erhobenen Dolch zum Schlag bereit. Ich schloss die Augen. Jetzt war es soweit.
    „Ich liebe dich!“ Ich sandte Adam eine letzte, verzweifelte Nachricht und erwartete den Schlag, der mein Leben beenden sollte.
    Doch der Schmerz, den ich erwartete, kam nicht. Stattdessen drang ein weißes Glühen durch meine geschlossenen Lider. Überrascht blinzelte ich und sah, wie Baltasar über mir erstarrte. Die silbernen Bande um uns herum fielen herab und der Raum öffnete sich. Eine riesige, lichthelle Gestalt stand dort. Baltasar brüllte erbost und rannte los. Ich blinzelte erneut, um in dem grellen Licht besser sehen zu können. In den weichen Zügen der rettenden Gestalt erkannte ich meine Großmutter wieder. Sie hatte keine Falten oder grauen Haare, sie war zeitlos schön. Ihre weißen Flügel schwangen leicht und schwerelos hinter ihr.
    „Georgette, du wirst mir meine Pläne nicht durchkreuzen“, heulte Baltasar, während meine Großmutter schon die Hände erhoben hatte, um ihm Salven aus purer Energie entgegenzuschleudern.
    „Und du wirst mir nicht meine Enkeltochter nehmen, Helander!“ Großmutters Stimme schallte laut und mächtig durch den Raum, reiner und donnernder, als ich sie jemals gehört hatte. Baltasar versuchte, sich hinter einem Schild aus Feuer vor den Salven zu schützen, während er ihre Angriffe mit brennenden Geschossen erwiderte. Mitten in dem Gefecht sah sie zu mir hinüber.
    „Verschwinde von hier! Bring dich in Sicherheit!“ Ich verstand erst nicht, was sie mir sagen wollte. Dann begriff ich und versuchte, aus der Traumwelt zu fliehen. Ich schloss die Augen und konzentrierte mich auf meinen Körper. Es ging schneller, als ich dachte. Ich spürte zuerst den Schmerz in meinem Arm und dann die Kälte unter mir. Mühsam öffnete ich die Lider und brauchte einen Moment, um zu begreifen, was ich da sah.
    Adam war da. Ich starrte ihn ungläubig an. Mein Herz begann zu rasen. Er war hier und wollte mich retten. Trotzdem die Situation so aussichtslos war, dass er nur gekommen sein konnte, um mit mir zu sterben, war ich glücklich.
    Ich blinzelte und jetzt sah ich erst, dass er kämpfte. Ich hatte ihn noch nie so wütend gesehen und rappelte mich erschrocken auf. Er bewegte sich schnell und rasant und brachte den Tod. In einer Hand hielt er ein langes Schwert aus dunklem Metall und mit der anderen schoss er Feuerbälle und wehrte Angriffe ab. Sein Gesicht war verzerrt vor Wut und Entschlossenheit. Ein Morlem nach dem anderen fiel. Sie hatten keine Chance gegen Adams Zorn. Sollten wir doch am Leben bleiben können?
    Eine unerwartete Bewegung hinter mir ließ mich umfahren. Baltasar öffnete die Augen und blickte sich schockiert um. Er war meiner Großmutter entkommen. Sein Arm blutete genauso wie der meine und als er sah, dass Adam ein Gemetzel unter seinen Gefolgsleuten angerichtet hatte, wandte er sich wutentbrannt gegen ihn. Ich schrie, als ich begriff, dass sich zwischen Adam und Baltasar ein Zweikampf anbahnte.
    Adam hatte soeben mit einer eleganten Bewegung den letzten Morlem hingestreckt, als er meinen Schrei hörte. Er drehte sich um und sah mich gefesselt und verletzt auf dem Boden liegen. Seine Augen schienen vor Zorn Blitze auszusenden.
    Dann erst erkannte er Baltasar. Ich sah das Erstaunen in seinem Blick. Das Begreifen des Unwahrscheinlichen füllte nur einen Moment der Stille. Dann wich sein Erstaunen wütender Entschlossenheit.
    „Ich hätte nie geglaubt, dass der Spion der Schwarzen Garde an ihrer obersten Spitze steht“, rief er zornig und sah Baltasar wütend an.
    „Genieße den Moment
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