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Koenigsblut - Die Akasha-Chronik

Koenigsblut - Die Akasha-Chronik

Titel: Koenigsblut - Die Akasha-Chronik
Autoren: Karola Loewenstein
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ihr?“, fragte ich schließlich mit einem fragenden Blick in die Richtung, in der meine Großmutter verschwunden war.
    „Deine Großmutter ist eine mächtige Magierin, aber sie lebt schon seit Jahrzehnten zurückgezogen, um ihre Familie zu schützen. Um dich zu retten, musste sie gegen alle ihre Prinzipien verstoßen.“ Ich nickte und versuchte zu verstehen.
    „Was hast du noch erfahren?“, fragte Adam.
    „Ich habe erfahren, dass ich die Patrizier stürzen muss, um Ehen zwischen Plebejern und Patriziern möglich zu machen und das wiederum schaffe ich nur, wenn ich die Insignien der Macht zerstöre.“
    „Was sind die Insignien der Macht?“ Adam zog die Augenbrauen hoch und trat an das Fenster, vor dem die Zweige der Buchen sanft im warmen Wind hin und her schwangen. Seine nachdenkliche Miene machte mir Sorgen.
    „Ich weiß nur von zwei, der Akasha-Chronik und dem Gral der Patrizier. Es müssen noch mehr sein.“
    Adam nickte nachdenklich. „Deine Großmutter hat recht“ sagte er schließlich. „Dieses Mal hast du Glück gehabt, aber das nächste Mal stirbst du vielleicht.“
    „Was willst du damit sagen?“
    „So viel Angst um dich wie in den letzten Tagen habe ich noch nie gehabt. Ich weiß nicht, ob es das wert ist?“ Er seufzte.
    „Für mich ist es das wert, verstehst du nicht? Nicht nur wegen mir und wegen uns. Ich muss diesen Weg weiter gehen. Wenn es tatsächlich stimmt, dass die Gesellschaft mit magischen Mitteln unterdrückt wird und niemand davon weiß, muss ich etwas dagegen unternehmen. Ich muss meine Eltern finden. Vielleicht sind sie nur untergetaucht und leben noch. Ich muss es wissen. Außerdem muss ich Baltasar aufhalten. Nachdem ich nicht seine magische Partnerin bin, wird er weiter suchen und wieder Mädchen entführen, bis sein verrückter Plan aufgeht.“
    „Du?“ Adam lachte, doch seine Augen waren ernst. „Selma, er hat dich beinahe getötet.“ Jetzt hatte Adams Gesicht fast dieselbe Rotfärbung wie das meiner Großmutter angenommen.
    „Ja, dieses Mal, weil ich nicht kämpfen konnte. Das nächste Mal, wenn wir uns treffen, werde ich vorbereitet sein. Ich muss ihn aufhalten, er will die ganze magische Gesellschaft verändern.“ Trotzig und empört hatte ich mich aufgerichtet, bis sich in meinem Kopf alles drehte und ich mich kraftlos zurückfallen ließ.
    „Ich liebe dich“, sagte Adam unvermittelt und nahm mir mit seinen Worten den Wind aus den Segeln. „Wenn du nicht bei mir bist, stürzt meine Welt ins Dunkle. Ich kann nicht mehr ohne dich sein.“ Seine Stimme klang sanft, er sah mich mit einer Verzweiflung an, die mir das Herz zerriss.
    „Mir geht es genauso“, flüsterte ich. In mir wurde alles warm und löschte die Wut und den Zorn aus. „Ohne dich funktioniere ich nicht.“ Meine Stimme war so leise, dass sich Adam zu mir beugte.
    „Ja und deswegen kann ich mich einfach nicht an den Gedanken gewöhnen, dass du dein eigenes Leben so achtlos behandelst.“
    „Ich will nicht sterben“, sagte ich müde, denn das wusste ich jetzt mit Sicherheit. Adam lächelte und strich mir über die Stirn, er spürte meine Erschöpfung.
    „Werde erst einmal gesund, bevor du schon wieder in die nächste Schlacht aufbrechen willst.“ Er küsste mich und als ich meine Arme um seinen Hals schlang, um seinen Kuss zu erwidern, drehte sich nicht nur alles um mich herum vor Erschöpfung.

    Als ich am nächsten Morgen die Augen aufschlug, fühlte ich mich wieder fast normal. Ich wand mich aus Adams warmer Umarmung, erhob mich und zog mich an. Er hatte offenbar beschlossen keinen Zentimeter mehr von meiner Seite zu weichen und sah mir mit halb geöffneten Augen vom Bett aus zu, wie ich in meine Jeans schlüpfte. Es klopfte leise an der Tür.
    „Guten Morgen, ihr Turteltäubchen!“ Lorenz steckte seinen Kopf ins Zimmer. „Zeit fürs Frühstück.“
    Adam schoss ein Kissen nach ihm und Lorenz verschwand kichernd. Mit einem Mal fiel mir wieder ein, das ich mir nie Zeit genommen hatte, um mit Lorenz über seine gescheiterte Beziehung zu sprechen.
    „Der Junge hat echt kein Gefühl fürs Timing“, knurrte Adam und winkte mich zu sich, doch mein Magen meldete sich mit einem unüberhörbaren Geräusch.
    „Hat er doch“, grinste ich. „Ich sterbe gleich vor Hunger.“ Außerdem überrollte mich mein schlechtes Gewissen.
    „Nachdem ich dich mit aller Kraft aus den Fängen der Morlems gerettet habe, kann ich es nicht riskieren, dass du verhungerst.“ Er stand ebenfalls auf, zog sich an
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