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König 02 - Königsmacher

König 02 - Königsmacher

Titel: König 02 - Königsmacher
Autoren: Karen Miller
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zuckte. »Hör auf damit. Ich dulde keinen Streit, ist das klar? Dies ist ein Familienausflug, etwas, an dem man sich erfreuen sollte, und ich lasse nicht zu, dass du uns mit deiner Eifersucht den Tag verdirbst.«
    Der Krüppel hob die Hand. Beschwichtigend wie immer. Jämmerlicher Schwächling. »Vater, bitte. Sie hat das Recht, verletzt zu sein. Wütend. Ob freiwillig oder nicht, ich habe das Versprechen gebrochen, das ich ihr gegeben habe, und…«
    Fane richtete sich auf. »Ich will nicht, dass du mich verteidigst.«
    »Bitte«, sagte die Königin. »Bitte, können wir nicht einfach…«
    »Genug!«,
fuhr Borne auf. »Wie oft muss ich es noch sagen? Ich werde kein geteiltes Haus dulden! Ich weigere mich, dies diesem Königreich als Vermächtnis zu hinterlassen. Nicht nachdem ich ihm ein Leben lang gedient und mich aufgeopfert habe. Gar, Fane - einer von euch wird nach mir Wettermacher sein, und der andere wird es nicht sein. Wenn ihr das nicht akzeptieren könnt, wird dieses Land abermals der Anarchie ausgeliefert sein. In weiter Zukunft, nachdem das Blut einer neuen Generation die Erde getränkt hat, wird man es Bornes Spaltung nennen. Oder Gars. Oder Fanes. Ist es das, was ihr wollt? Wollt ihr, dass man unser Haus auf diese Weise in Erinnerung behält?«
    »Oh,
bitte,
lasst uns nicht streiten«, rief die Königin. Ihre Stimme klang verräterisch brüchig, und in ihren Augen glänzten Träne»: »Es ist ein so schöner Tag. Können wir die Politik nicht für einige wenige Stunden hinter uns lassen und uns aneinander erfreuen? Ich bin der Magie und des Wettermachens und der Sorgen so müde! In letzter Zeit tut es mir zutiefst leid, dass Conroyd Jarralts elender Vorfahr den Wettstreit um Trevoyles Nachfolge
nicht
gewonnen hat! Dann könnte er die Last des Königreichs auf seinen Schultern tragen, und ich könnte mich darauf freuen, Nacht um Nacht zu schlafen, ohne von Albträumen gepeinigt zu werden!«
    Nach einem kurzen, erschütterten Schweigen sagte Borne: »Meine Geliebte…« Er griff nach der Hand seiner Frau und drückte sie an die Lippen. »Verzeih mir. Verzeih uns allen. Ich denke, die vergangenen Wochen waren für dich noch härter als für uns andere. Du bist so beschäftigt damit, für alle Menschen um dich herum stark zu sein… und wir haben uns so sehr daran gewöhnt, uns auf diese Stärke zu verlassen… Es ist eigensüchtig und ungerecht, und wir alle sollten es besser wissen.« Er küsste abermals ihre Hand.
»Ich
sollte es besser wissen.«
    »Ebenso wie ich«, sagte der Krüppel leise. »Es tut mir leid, Mama.«
    »Mir auch«, fügte seine Schwester, die ein wenig auftaute, leise hinzu. Dana legte einen Arm um das Mädchen und zog es fest an sich. »Ich weiß, Liebling. Es ist schon gut. Wir hatten in der letzten Zeit viel um die Ohren. Deshalb ist der heutige Tag so wichtig. Wir müssen lächeln. Lachen. Uns ein Beispiel an Damen nehmen, die man am besten nicht erwähnt, und frivol sein!« Sie warf dem Meistermagier ihres Mannes einen neckenden Blick zu. »Das gilt sogar für Euch, Durm! Ich habe mir fest vorgenommen, dafür zu sorgen, dass ich Euch, noch bevor der Tag vorüber ist, mit einer Gänseblümchenkette um den Hals sehen werde!«
    Morg lächelte. »Das möchte ich stark bezweifeln, Eure Majestät.« Sie weigerte sich, ihm zu glauben, und lächelte zurück. Törichte Frau. Schweigen senkte sich herab, diesmal weniger bedrückend als zuvor. Schließlich erreichten sie die mit einem Tor abgesperrte Abzweigung zu Salberts Horst. Sie verlangsamten das Tempo, hielten an und begrüßten die Wachen, die eigens dort postiert worden waren, um geringere Sterbliche abzuweisen, die den Lustbarkeiten des Königshauses im Weg sein könnten. Die Pferde warfen unruhig den Kopf zurück und stemmten sich gegen ihr Geschirr. Als der Kutscher ihnen die Zügel lockerte, machten sie einen Satz nach vorne, und die Kutsche setzte sich holpernd wieder in Bewegung.
    »Schaut«, sagte Fane und streckte die Hand aus. Während die Pferde mit langen Schritten die Straße entlangtrabten, blitzte zu ihrer Rechten ein bemaltes Schild auf.
Willkommen auf Salberts Horst.
    »Wir sind fast da«, sagte Dana und hakte ihre Tochter unter. »Oh, es wird ein wunderschöner Tag werden. Ich spüre es in den Knochen. Wie lange ist es her, seit wir zusammen auf dem Horst ein Picknick gemacht haben? Es muss fast ein Jahr sein!« Sie drehte sich um und hob die Stimme. »Matcher, Matcher,
langsamer!
Die Landschaft rast in einem
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