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Knochenzeichen

Knochenzeichen

Titel: Knochenzeichen
Autoren: Kylie Brant
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Worte ihres Arbeitgebers konzentrierte. »Wie kommt’s, dass Sie die süßen Worte nur dann aussprechen, wenn Sie fürchten, mich zu verlieren?«
    »Eine Frage, die man eventuell allen Männern in deinem Leben stellen könnte.« Zach kam näher, ein gefährliches Blitzen in den Augen. » Dieser Kerl hat jedenfalls ein berechtigtes Interesse daran, Cait hier in der Gegend zu halten.«
    »Aber ich weiß einen unfehlbaren Weg, wie wir alle froh werden können«, meldete sie sich lässig zu Wort. Die Männer sahen drein wie zwei bissige Kettenhunde, die sich mit Blicken maßen. Zuerst sprach sie ihren Arbeitgeber an. »Haben Sie noch mal über unser Gespräch von letztem Monat nachgedacht, in Bezug auf das mobile Labor?«
    Seine Miene wandelte sich von verbissener Besorgnis zu landläufiger Gereiztheit. »Ich hatte vor, die Labors mit Kriminaltechnikern zu besetzen, nicht mit Ermittlern.«
    »Ich wäre auch mobil«, sagte sie lässig, schlenderte zu Zach hinüber und hängte sich bei ihm ein. »Wie viele Aufträge an der Westküste haben Sie schon abgelehnt, weil man sowohl ein Privatlabor als auch einen Ermittler angefordert hat?«
    »Nicht genug, um mitgezählt zu haben.«
    »Tja, in Zukunft bräuchten Sie jedenfalls keinen einzigen mehr abzulehnen. Und wenn ich nicht gerade ermittle, könnte ich regelmäßig rüberfliegen und in der Zentrale an den Fortbildungen teilnehmen.« Raiker war ein Zuchtmeister, was ständiges Weiterlernen für seine Ermittler und wissenschaftlichen Mitarbeiter betraf.
    »Dann verbringen Sie Ihre ganze Zeit im Flieger«, knurrte er.
    »Nicht die ganze Zeit«, gab Zach spitz zu bedenken.
    Raiker schwieg einen Moment und musterte Cait grimmig. »Ich werd’s mir überlegen«, sagte er schließlich.
    In Caits Brust löste sich etwas. Doch sie verkniff sich aus gutem Grund das Lächeln, das sich auf ihr Gesicht zu stehlen drohte. »Weiter verlange ich ja gar nichts.«
    Er ging zur Tür, wobei sich sein Hinken trotz der Unterstützung durch den Stock nicht verhehlen ließ. »Dann werde ich Andrews wohl mit roher Gewalt aus dem jüngsten Medienrummel zerren müssen, den sie heute wieder entfacht hat, um mich mit ihr zu einigen.« Er nickte Zach zu, als er an ihm vorbeiging. »Sharper.«
    »Schön, Sie kennenzulernen.« Zach sah Raiker nach, bis er den Raum verlassen hatte, und wandte sich dann fragend zu Cait um. »Waren das gute Neuigkeiten?«
    »Das waren sehr gute Neuigkeiten.« Das Lächeln, das sie zuvor unterdrückt hatte, brach sich nun Bahn. »Er hat es nicht von vornherein abgelehnt. Und ich weiß, dass er an vier oder fünf quer übers Land verteilten Stellen mobile Labore aufstellen will, damit wir zügiger vor Ort sind. Ich müsste dann vielleicht freiberuflich arbeiten, nicht mehr als Festangestellte, aber …« Sie zuckte die Achseln. Es war ein Tauschgeschäft, zu dem sie gerne bereit war. Vor allem, wenn sie und Zach dadurch mehr Zeit bekamen, um zu ergründen, wie es mit ihrer Beziehung weitergehen sollte.
    »Hast du deine Mutter heute angerufen?«
    Die Frage drohte die stille Genugtuung zu dämpfen, die sie nach Raikers Beinahekapitulation empfand. »Sie nimmt meine Anrufe noch immer nicht entgegen.« Angesichts der zurückhaltenden Auskünfte, die sie von Lydias Arzt erhielt, rechnete sie auch nicht damit, dass sich das in absehbarer Zeit änderte. Der Weg ihrer Mutter zur seelischen Genesung würde sich wahrscheinlich als ebenso langwierig erweisen, wie es der Weg zu ihrem psychischen Zusammenbruch gewesen war.
    Zach legte ihr einen Arm um die Taille und drückte sie fest an sich. Als sie sich an ihn schmiegte, begriff sie mit einem Anflug von Erstaunen, dass es ihr allmählich leichter fiel, seine Unterstützung zu akzeptieren. Einen Moment lang sahen sie sich schweigend an. »Unvertrautes Terrain«, sagte er schließlich.
    »Allerdings.« Für sie beide.
    »Zum Glück habe ich einige Erfahrung darin, unbekanntes Terrain zu erkunden. Der erste Tipp ist, sich vorzubereiten.«
    »Sicher ein guter Rat. Wenn man weiß, worauf man sich vorbereiten soll.« Er war nicht der Einzige, der Langzeitbeziehungen vermieden hatte wie die Pest.
    »Du musst ja nicht allein losziehen.« Er ließ seine Hand nach unten gleiten, um ihren Hintern zu streicheln.
    »Kaum möglich.« Sie gab seinem Drängen nach und drückte sich enger an ihn, wobei ihre Anspannung etwas nachließ, als er die Arme um sie legte.
    »Du musst deinem Partner vertrauen.«
    Sie sah das Glitzern in seinen Augen. Wusste, dass
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