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Knochenfunde

Knochenfunde

Titel: Knochenfunde
Autoren: Iris Johansen
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Situation.«
    Bently verzog das Gesicht. »Von dem Augenblick an, als Hebert Sie anheuerte, wusste ich, dass Sie würden sterben müssen. Das war in meinen Plänen nicht vorgesehen. Ich respektiere und bewundere Sie.«
    »Haben Sie Marie deswegen bestochen, mich zu vergiften?«
    »Ich wollte Zeit gewinnen. Wenn Sie gestorben wären, hätten sie sich einen anderen forensischen Schädelrekonstrukteur suchen müssen. Es hätte sie aufgehalten. Ich brauchte diesen Aufschub.«
    »Aber dann hat Hebert sich eingeschaltet und Marie umgebracht, damit ich nicht aus Furcht, man hätte es auf mich abgesehen, alles stehen und liegen lassen würde.«
    »Ja, dieser verdammte Blödmann. Als Sie mit der Arbeit an der Rekonstruktion anfingen, wusste ich, dass mir die Zeit weglief.
    Wenn die Leute vom Cabal erführen, dass ich noch lebe, würden sie alle ihre Bluthunde auf mich hetzen. Ich weiß, über welche Macht sie verfügen. Es hätte keine Woche gedauert, bis sie mich aufgespürt hätten. Das konnte ich nicht riskieren. Ich brauchte nur diese zwei Wochen, dann würde der Cabal sich hier versammeln.«
    »Und deswegen haben Sie auch Jennings getötet?«
    »Anfangs wollte ich ihn nur benutzen, um den Cabal von meiner Spur abzulenken und auf Simmons anzusetzen. Er sollte den Schädel identifizieren, dann wollte ich das Ding in die Luft sprengen und dafür sorgen, dass Hebert dafür verantwortlich gemacht wurde. Aber ich merkte, dass Jennings zu dicht daran war rauszufinden, was Hebert in Boca Raton plante. Ich musste ihn einfach aufhalten.«
    »So viele Tote.« Eve schüttelte den Kopf. »Warum, zum Teufel, haben Sie nicht einfach Ihre Brennstoffzelle genommen und das Land verlassen? Sie hätten doch irgendwo anders daran arbeiten können.«
    »Weil mir, nachdem der Cabal versucht hatte, mich zu töten, klar war, dass die niemals aufgeben würden. Dass sie eine Möglichkeit finden würden, mich zu begraben, genauso wie sie Simmons und seine Erfindung begraben haben.« Seine Lippen spannten sich. »Haben Sie eine Ahnung, was für ein Wunder diese Brennstoffzelle gewesen wäre? Wie vielen Millionen von Menschen sie Gutes gebracht hätte? Sie hätte unseren ganzen Planeten sauber gemacht.
    Aber der Cabal wollte das verhindern. Wir gerieten ihnen in die Quere, sie hätten weniger Profite gemacht, weniger Kontrolle gehabt. Sie haben uns ebenso ausgelöscht wie sie jeden Fortschritt zunichte machen, der ihren Interessen im Weg ist.« Bently lächelte bitter. »Denken Sie mal drüber nach. Wie oft haben Sie schon von erstaunlichen Erfindungen gelesen, die dann einfach in der Versenkung verschwunden sind? Haben Sie von dem Auto in Daytona
    gelesen, dem Wagen mit dem extrem leistungsfähigen Elektromotor, der allen Wünschen der Umweltschützer entsprach? Die Erfindung wurde von Detroit gekauft, und danach hat man nie wieder davon gehört. Die Erfinder werden mit Geld oder mit Drohungen zum
    Schweigen gebracht oder von den Medien, von Verbraucherorganisationen oder der Regierung der Lächerlichkeit preisgegeben. Sie verschwinden, als hätte es sie nie gegeben. Aber Simmons und ich wollten nicht einfach verschwinden. Ich verfügte über das nötige Kapital, und er hatte die Brennstoffzelle. Wir wollten die letzten Feinheiten ausklügeln, ein paar einflussreiche Leute kontaktieren, und dann wären wir so weit gewesen.«
    »Bis Hebert das Haus in die Luft gesprengt hat.«
    Er nickte. »Simmons war sofort tot. Ich hatte Brandwunden, aber ich konnte in den Schlamm rauskriechen und die Flammen löschen.
    Dort hat Etienne mich gefunden.«
    »Und Ihnen geholfen?«
    »Er hat mich in eine Hütte in Houma gebracht und mich dort  monatelang gepflegt. Ich hatte viel Geld in einem Safe auf der Insel, aber er fürchtete sich, einen Arzt zu rufen. Ein paar Mal wäre ich beinahe gestorben. Als es mir schließlich besser ging, habe ich angefangen zu überlegen, was ich als Nächstes tun sollte. Ich wollte Simmons’ Arbeit fortsetzen, aber es war zu gefährlich, allein gegen den Cabal anzutreten. Dann hatte ich plötzlich die Lösung: die Medien. Was würde ein Geheimbund am meisten fürchten? Die Auf merksamkeit der Öffentlichkeit. Ich ließ Etienne bei Bill Nathan anrufen und ihn bitten, sich heimlich mit mir zu treffen, weil ich glaubte, er würde meine Sache unterstützen.«
    »Aber das tat er nicht?«
    »Oh, er stand meiner Sache durchaus positiv gegenüber, solange er kein Risiko eingehen musste. Er war ein erbärmlicher Feigling.
    Ich wusste, er
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