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Knigge fuer Individualisten

Knigge fuer Individualisten

Titel: Knigge fuer Individualisten
Autoren: Elisabeth Bonneau
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die Person zuerst die Hand an, die einen
     höheren Status hat als die andere. Im Privatleben gilt:
Eine ranghöhere Person entscheidet: Handschlag ja oder nein.
     Begegnen Sie der Queen, reicht sie Ihnen die Hand – oder sie lässt es
     bleiben. In diese Situation werden Sie nun selten kommen. Doch selbst
     der Abgeordnete, der Sie im Landtag (hoffentlich gut) vertritt, ist
     nicht Ihr Leibeigener, sondern gilt als Repräsentant des Volkes und
     somit höherrangig als der Normalbürger. Packen Sie also nicht einfach
     seine Hand. Und wenn Sie im Kino-Foyer Ihrer Chefin über den Weg
     laufen: Warten Sie nach dem verbalen Gruß besser ab. Der Rangvorteil
     aus dem Beruf gilt bis ins Private hinein. Einen Vorrang von
     Akademikern oder Adligen gibt es hingegen nicht.
Gastgeber – weibliche wie
     männliche – reichen ihren Gästen, weiblichen wie männlichen, die Hand
     und heißen sie so auf ihrem Terrain willkommen. Von diesem Recht
     können auch Wirte, Ärzte und Autohausbesitzer Gebrauch machen, jedoch
     jeder nur auf seinem Hoheitsgebiet.
Das Prinzip Heimvorteil ist übertragbar:
     Wer als Gast auf andere Gäste zugeht, grüßt. Die schon anwesenden Personen entscheiden
     dann, ob sie ihn mit oder ohne Handschlag aufnehmen – oder gar nicht.
     ( Dazu später > )
Besteht kein »Platzvorteil«, entscheidet
     das Alter: Die ältere Person
     reicht der jüngeren die Hand – oder nicht. »Gib Onkel das Händchen!«,
     heißt nicht, dass das Kind von sich aus die Hand hinstrecken soll.
     Doch einen angebotenen Handschlag zu verweigern käme einer Ohrfeige gleich, dem »Onkel« gegenüber
     und allen anderen – im Erwachsenenleben – auch.
Erst wenn
     Rang-, Heim- und Altersunterschied fehlen, kommt das Geschlecht
     ins Spiel: Dann
     entscheidet die Dame, ob die Hand gereicht wird oder nicht.
Hand für
     Hand: Welche bekommt Ihre zuerst?
    Die gleiche Ordnung gilt beim Begrüßen einer Gruppe
     von Menschen: Die wichtigste Person bekommt
     Ihre Hand zuerst. Von ihr aus folgen Sie der Reihe, in der die
     Personen stehen.
Gibt es einen Ranghöheren in der Runde, vielleicht einen Lehrer, der
     seine Schulklasse begleitet? Dann ist er der Erste.
Gibt es keine ranghöhere Person, aber eine Person, die Sie kennen und
     die Sie und die übrigen Personen miteinander bekannt machen könnte?
     Dann ist diese die Erste.
Ist auch das nicht der Fall, doch eine
     Person ist wesentlich (!) älter als die übrigen? Dann ist der Senior Ihre Nummer eins: Großvater vor
     Enkelin.
Nur wenn all das nicht zutrifft, reichen Sie
     zuerst einer Dame die Hand: Lady first ist das
     letzte Kriterium, nicht das erste.

    Begrüßen Sie die
     wichtigste Person zuerst, gehen Sie dann der Reihe nach
     vor.
Begrüßungsritual nach Maß – und
     Knigge-Stil
    Die heute gültigen Knigge-Ratschläge für das
     Begrüßungsritual kennen Sie nun. Und so können Sie als Begrüßender durch
     Nuancen in Ihrem Verhalten Zeichen setzen:
    Wer ist wann dran? Als dynamische Person ergreifen Sie furchtlos die Initiative. Wem
     räumen Sie den ersten Platz ein? Dem strecken Sie die Hand hin. Da Sie nicht
     unbedingt der gängigen Regel folgen, gehen Sie am besten so zügig vor, dass
     niemand Ihre Entscheidung hinterfragt. Senden Sie weiter konsequent das
     Signal: »Lasst uns zur Sache kommen.« Vermeiden Sie aber einen harschen Ton
     und zackige Gesten. Sie stehen zur Begrüßung auf, denn Sie schauen doch
     nicht zu einer anderen Person hoch. Ihr Handschlag ist fest und kurz,
     Blickkontakt und eine offene Mimik sind garantiert, Lächeln ist nicht so Ihr
     Ding. Ob eine Umarmung stattfindet, bestimmen Sie. Da Sie zielstrebig sind,
     sind Sie noch mehr Sie selbst, wenn Sie für sich kurz Ihr Ziel definieren,
     bevor Sie loslegen: Soll wirklich Ihr persönlicher Favorit als Erster
     gewürdigt werden? Wenn ja, dann okay. Gönnen Sie darüber hinaus auch den
     anderen – wichtig sind alle – ein wenig Raum.
    Wie nahe darf man sich kommen? Keine Frage für Sie, wenn
     Sie am liebsten die Karte lockere
     Liebenswürdigkeit spielen. Händeschütteln ist das Mindeste, und
     ein Klaps auf Unterarm oder Schulter kann auch sein. Jeder darf sehen, wie
     viele gute Bekannte Sie haben. Ein Küsschen lassen Sie sich nicht verwehren.
     Wer wann wo zuerst? Das interessiert Sie weniger. Sie beginnen spontan bei
     der Person, die Ihnen emotional am nächsten steht, und strahlen sie an. Bei
     aller Spontaneität: Wenn Sie die Begrüßung ein wenig strukturieren, kann
    
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