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Knigge fuer Individualisten

Knigge fuer Individualisten

Titel: Knigge fuer Individualisten
Autoren: Elisabeth Bonneau
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oft die natürliche, hin und wieder die
     traditionelle oder die lockere Karte und solange man sie lässt, die
     dynamische. Und wenn man sie nicht lässt: erst recht.
Vegetarier und andere Anders-Esser
    Allergiker, Diätpatienten, Vegetarier und alle
     sonstigen »Anders-Esser« sorgen dafür, dass sie essen können, was sie essen
     dürfen; alle »Normal-Esser« akzeptieren das. Natürliche fragen, bevor sie ein Menü festlegen, die Gäste
     nach etwaigen Einschränkungen. Traditionelle fühlen sich, wenn Unverträglichkeiten geäußert
     werden, in ihrer – klassischen – Menükomposition beschnitten, halten sich
     aber an die Positivliste eines Anders-Essers. Dynamische und Lockere: bitte bei den Angaben zu den individuellen Speisegesetzen genau hinhören,
     das kann lebenswichtig sein.
    »Mag nicht«? Nein. Meckern gibt’s nicht. Lassen Sie liegen,
     was Sie nicht essen; halten Sie sich an die Beilagen. Eine Bitte an die
     natürlichen Anständigen: Konfrontieren Sie Gourmets, denen schon beim
     Anblick eines Stücks Gänseleber das Wasser im Mund zusammenläuft, nicht mit
     der Tortur der geschundenen Kreatur beim Vorgang des Stopfens. Sie sind hier
     bei Tisch und nicht in einer moralphilosophischen Vorlesung. Genauso
     verschonen die Lockeren und Dynamischen eine junge Frau, die weder Sekt noch
     Bier noch Wein trinkt, mit der Frage, in welchem Monat Sie denn schwanger
     sei. Und nicht jeder Mann, der auf Alkohol verzichtet, ist ein trockener
     Alkoholiker.
CINCIN, SKÅL, À VOTRE SANTÉ: HIER GEHT’S IN DEN (WEIN-)KELLER
    Seit jeher gehört in Europa ein guter Wein zum feinen
     Essen – u. a. wegen der aufwändigen Herstellung und der geschmacklichen
     Finesse. Wasser? Ja, neben Wein. Softdrinks, Biere, Tee? Indiskutabel. Gar
     so eng sieht man die Sache aber heute nicht mehr.
Für künftige Weinnasen: Schnellkurs
     Wein
    Starke Reize machen das Gehirn unsensibel für
     schwächere. Daher trinken Genießer kalte vor weniger kühlen Weinen, leichte
     vor kräftigen, trockene vor lieblichen, weiße vor roten, junge vor
     alten.

    Damit die Aromen wirken:
     für jedes Getränk das beste Glas, von links für: Weißwein, Rosé,
     jungen Rotwein, schweren Roten, Dessertwein
Korrespondenzkurs:
     Speisen und Weine, die harmonieren
    Speisen und Getränke sollen sich geschmacklich nicht
     totschlagen, sondern korrespondieren und in ihren Nuancen bereichern.
     Dabei ist das Grundprodukt – z. B. Fleisch –
     nur einer von mehreren Bezugspunkten. Außerdem spielen die Zubereitungsart,
     die Beilagen und die Sauce eine Rolle. Lassen Sie sich – dynamisch, locker, natürlich – von
     Ihren Vorlieben leiten; und solange Sie für sich entscheiden, nur davon. Traditionelle konsultieren
     lieber Fachleute und Weinführer ( > ).
    Wer für den Genuss vieler verantwortlich ist,
     kombiniert nach seinem Geschmack innerhalb eines erprobten Rahmens
     z. B. so:
Eiweißhaltige Vorspeisen wie Meeresfrüchte,
     Lachs, geräucherte Forelle: kräftige Weißweine mit wenig
     Säure
Scharfe und bittere Vorspeisen: fruchtige
     Weiße
Salat und Suppen: Wein zur vorigen oder
     folgenden Speise
Gekochtes Geflügel, Rind; Fisch: nicht zu
     schwere Weine
Eiweißreiche Hauptspeisen: Rote mit viel
     Gerbstoff
Fette Hauptspeisen: säurebetonte Weiß- und
     Rotweine
Gebratenes Geflügel, Kalb, Wild: kräftige
     Weiße oder Rote
Käse: nach Geschmacksrichtung
Nachspeisen: edelsüße Dessertweine, süßer
     als die Speise
    So kommen für ein mehrgängiges Menü einige Weine
     zusammen. Davon, dass Sie jedes Glas leer trinken müssten, war nicht die
     Rede. Oft werden nicht mehr benötigte Gläser abgeräumt.
    Weine systematisch zu erkunden ist eine ideale
     Beschäftigung für Traditionelle.
     Natürlichen ist das zu viel Aufwand: Einmal für gut befunden?
     Immer getrunken. Lockere nehmen
     spaßeshalber mal dies, mal das. Dynamische riskieren ungewöhnliche Kombinationen – nach dem
     Austausch mit Experten.
Immer flüssig bleiben: mit und
     ohne Alkohol
    Obwohl traditionelle Gourmets es nicht gern hören: Es
     muss nicht immer Wein zum Essen sein. Solange Sie nicht heiße Schokolade mit
     Spargelsalat kombinieren, werden weder Ihre Geschmacksknospen rebellieren
     noch Ihre Gäste streiken. Sind Sie nur für sich verantwortlich, trinken Sie,
     was Ihnen schmeckt; und das kann ein Pils zum Hummer sein. Eine
     Geschmackspolizei gibt es nicht.
    Wollen Sie als Gastgeber Speisen mit anderen Getränken
     als Wein harmonisch verbinden,
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