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Klondike

Titel: Klondike
Autoren: James A. Michener
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daß früher oder später eine vergleichbare Bewegung für das Recht auf die eigene Sprache auch unter den Hispanics in unseren Städten und Gemeinden aufkommen würde, verfolgte ich mit größter Aufmerksamkeit die offizielle Einführung der Zweisprachigkeit in Kanada und blieb aus diesem Grund immer informiert über das, was nördlich von unserer Grenze geschah.
    Und doch, wie die meisten Amerikaner, die kaum Kenntnisse über Kanada haben, neigte auch ich dazu, dieses Land hauptsächlich durch seine freiwillig bei uns lebenden Staatsbürger wahrzunehmen: Saul Bellow, John Kenneth Galbraith, Peter Jennings, Senator Sam Hayakawa, deren Leistung bei Amerikanern zu einem gehörigen Respekt vor Kanadiern ganz allgemein geführt hat. Ich habe dagegen auch immer die Erfolge derjenigen bewundert, die sich dafür entschieden haben, dazubleiben und in Kanada zu arbeiten, nicht zuletzt meine Kolleginnen und Kollegen von der schreibenden Zunft: Pierre Ber-ton, Margaret Atwood, Mordecai Richler und Morley Callaghan.
    Ich hatte noch einen weiteren Kontakt mit Kanada, aber der war privater Natur. Bei einem Picknick auf dem Lande, genauer in Pennsylvania, wo alljährlich die Micheners aus aller Welt zusammenkommen, um ihre angeblich ruhmreiche Vergangenheit zu feiern, lernte ich zufällig einen Vetter kennen, den ehrenwerten Roland Michener, Generalgouverneur von Kanada, einen Titelträger, der auf uns Ortsansässige seine Wirkung nicht verfehlte.
    Mein Interesse an Kanada hat nie nachgelassen, und immer wenn ich während meiner Reisen jemanden traf, der sich in dem Land auskannte, verwickelte ich ihn in lange Debatten über die politischen Veränderungen, das Leben in den Westprovinzen, vor allem aber über das Abenteuer Arktis. Als ich mich dann ernsthaft mit dem Gedanken herumschlug, einen Roman über Alaska zu schreiben, kam ich nicht umhin, mich ausführlich damit zu beschäftigen, wie der Beitrag Kanadas in diesem Zusammenhang darin einzuarbeiten sei. Außerdem gab es da ja immer noch im Hinterkopf das lebendige Bild der Goldwäscherin aus Edmonton.
    Als ich anfing, mir den inhaltlichen Aufbau meines Romans »Alaska« zurechtzulegen, hatte ich zunächst drei besondere Anliegen, die ich behandelt wissen wollte, außer den Themen natürlich, die in jedem Buch über diese Region unbedingt zur Sprache kommen sollten. Ich wollte der amerikanischen Öffentlichkeit eine Hilfe an die Hand geben, damit sie sich bewußt mit der Arktis auseinandersetzen konnte, wo sich in Zukunft sehr wahrscheinlich ein gewichtiger Teil internationaler Politik abspielen wird; ich wollte meine Leser ferner daran erinnern, daß Alaska länger in russischem Besitz gewesen ist -127 Jahre, von 1741 bis 1867 - als in amerikanischem - 124 Jahre, von 1867 bis 1990. Aber vor allem wollte ich die amerikanische Leserschaft mit der Rolle bekannt machen, die Kanada in der Geschichte Alaskas gespielt hat und noch immer spielt.
    Die Gründe für diese Anliegen sind einfach zu erklären.
    Mein erstes Glück als Autor machte ich mit einem Buch, das sich auf neue, frische Weise seinem Thema nähert, dem Südpazifik, und ich hatte schon immer den Wunsch, den Zyklus fortzusetzen mit einer Arbeit über den Nordpazifik.
    In den Jahren nach 1946, als »Im Korallenmeer« gerade erschienen war, der Roman, der im Südpazifik angesiedelt ist, wurde ich von zahlreichen Journalisten bedrängt, doch auch über den Nordpazifik oder über Alaska zu schreiben, aber ich ließ es bleiben, weil ich fürchtete, einfach nicht genug darüber zu wissen. Der Drang jedoch, sich mit einem so verlockenden Thema auseinanderzusetzen, war immer gegenwärtig, und wiederholt besuchte ich diese Region, falls ich später vielleicht doch einmal einen Schreibversuch starten sollte.
    Mein Interesse an Russisch-Alaska wird von vielen amerikanischen Historikern und Geographen geteilt. Als junger Student hatte ich mich mit dem nach Osten, auf den Pazifik zu, gerichteten Expansionsdrang des russischen Reiches intensiv beschäftigt, so wie ich mich zuvor mit demselben Eifer mit dem amerikanischen und kanadischen Expansionsdrang amerikanischen und kanadischen Expansionsdrang Richtung Westen, auf denselben Ozean zu, befaßt hatte. Ich besaß einige Kenntnisse über die Schritte, die Rußland unternommen hatte, sein Reich nach Osten auszudehnen, und es war mir vergönnt gewesen, weite Abschnitte seiner ostasiatischen Grenze abzufahren; nach Sibirien einzureisen, erhielt ich bisher leider keine Erlaubnis. Aber
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