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Klickpfiff

Titel: Klickpfiff
Autoren: William Jon Watkins
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Knochen und teilte das große Säugetier in zwei ungleiche Teile.
    Klickpfiff begleitete seine Schwenkbewegungen mit einer Reihe von Klicks und Überschallpfiffen , die sich wie eine knarrende Tür anhörten. Die erste Reihe erfaßte die Gege n stände, die weiter entfernt waren, und die zweite sagte se i nem Körper genau und schnell, wo sich die näheren befa n den. Die Geräusche, die er von sich gab, trafen die Riese n körper, die sich auf ihn zuschlängelten, und wurden von i h nen zurückgeworfen. Sie beleuchteten sie für ihn wie Ziele in einem Flipper.
    In dem Bereich von neun bis sechs Uhr fand er seine Zi e le wieder; die Geschwindigkeit der Wale war nicht groß g e nug für sein direktes Echolot und die größere Beweglichkeit der Kanone auf ihrem Stativ. Der Strahl schnitt sich einen unregelmäßigen Weg durch die Körper von drei Angreifern frei und ließ sie in ohnmächtiger Wut ihre Kiefer zusa m menschlagen, während ihnen das Leben aus ihren abgetren n ten Schwänzen floß. Bei zwei anderen traf der Strahl die schwarze Haut ihrer Stirn und trennte ihnen das Gehirn au s einander, als sei es Butter.
    Es gab keinen Aufprall, wie er bei einem Torpedo oder einer Granate erfolgt wäre, der sie nach hinten geworfen hätte, und keine Explosion, die sie durcheinanderwarf. Der Strahl zischte nur durch das Wasser und zerschnitt sie in tote oder sterbende Teile. Sie trafen auf keinen Widerstand oder wurden zurückgeworfen, sondern die meisten glitten noch ein Stück nach vorn, bis sie einfach die Kraft verließ und sie zu einer unsanften Landung auf den Grund sanken.
    Allein die schrillen Pfiffe der beiden Delphine und die Schmerz- und Wutschreie der Mörderwale waren als Gerä u sche zu hören. Das Zischen des Wassers hinter dem Strahl aus Klickpfiffs Waffe war leiser als die schwingende Klinge eines Schwerts, und der langsame, manchmal chaotische Sturz seiner Opfer ließ die ganze Szene eher als ein Unte r wasserballett denn als Schlacht erscheinen.
    Klickpfiff schwenkte die Kanone in den vierten Quadra n ten des Kreises und feuerte aus nächster Entfernung. Der Strahl legte nun zwischen den Treffern einen kürzeren Weg zurück, und es war nicht mehr so sehr wichtig, sie auf und ab zu bewegen. Zwei Walkörper fielen direkt bei dem Schiff herab, und ein halber Unterkiefer mit drei Tonnen Fleisch daran fiel rechts hinter der Stelle auf den Schiffsrumpf, an der Klickpfiff seine Waffe schwenkte. Als die ersten Mö r derwale nahe genug an ihn herankamen, um ihn von ihr wegzureißen, hatte er seinen Rücken in die Richtung g e dreht, in die er ursprünglich geschossen hatte.
    Der erste Wal verfehlte ihn nur um einen oder zwei Zoll, und auch das nur, weil er sich mit aufgerissenem Maul auf den Delphin gestürzt hatte, um ihn zu packen und zu zerre i ßen. Langschrei hatte seine ursprüngliche Position schon mit höchster Geschwindigkeit verlassen. Seine Kampfeslust trieb seinen Körper voran, und er erreichte mehr als hundert Knoten. Hundert verschränkte konische Zähne, die den Ober- und den Unterkiefer verbanden, machten aus ihm e i nen neunhundert Pfund schweren Speer, schneller als einen von Menschen gebauten Torpedo. Obwohl er nur ein Zwa n zigstel des Gewichts seiner riesigen Gegner erreichte, waren seine Rammstöße so tödlich wie die ihren.
    Der Wal hatte gerade sein Maul aufgerissen, um Klic k pfiff mit seinem tödlichen Biß zu erfassen, als Langschrei ihn traf. Der harte, knochige Schnabel des Delphins traf ihn an der Seite seines Kiefers, direkt bei dem Mundwinkel, renkte den Kiefer aus und stieß das riesige Tier einen Fuß weit von seinem Opfer weg. Der Aufprall erschütterte Lan g schrei, aber er konnte seinen Eifer nicht dämpfen. Er drehte sich in einem engen Kreis wie ein Karatemeister um und traf mit fast der gleichen Wucht unter den Kiefer eines zweiten Wals. Sein Schnabel traf auf die weiche Schicht von Mu s keln und Fett, die zwischen dem Hufeisen aus Knochen des Unterkiefers lag.
    Der Stoß ließ das Maul des riesigen Wals zuschnappen, die Zähne aufeinanderknallen, schnitt die Haut auf und ze r riß den Unterteil der Zunge. Langschrei wurde von dem Aufprall nach unten zurückgeworfen, wirbelte sich aber durch einen kraftvollen Schlag seiner Schwanzflosse nach oben in den Magen eines anderen Wals. Der Aufprall zerriß die Lungen des Wals und schob ihn ein paar Zoll von se i nem Ziel weg, so daß seine Zähne harmlos neben Klickpfiff zuschnappten.
    Langschrei trieb sich mit vier mächtigen
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