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Klickpfiff

Titel: Klickpfiff
Autoren: William Jon Watkins
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spürte er, wie sich ein Gewicht von tausend Tonnen von ihm hob. Als er wi e der zurückkam, merkte er, daß er völlig bewegungslos am Rumpf des Bootes schweben mußte, um den Kontakt wieder herstellen zu können.
    Langschrei sank in einer engen Spirale zu einer Position herab, die nur ein paar Meter über der von Klickpfiff lag. Er schien sich im Wasser nach vorn zu lehnen, als erwarte er ungeduldig den nächsten Angriff. Eine seiner empfindlichen Flossen war übel zerfetzt, und an seiner Seite hatte er eine lange, gezackte Verletzung, aus der seine Eingeweide in langen Streifen wie Bänder heraushingen. Durch die Länge und Dicke der Streifen wußte Klickpfiff, daß die Wunde tief, wahrscheinlich tödlich war und daß Langschreis Hu n ger nach neuer Feindberührung daher kam, daß der nächste Schlag wahrscheinlich der letzte sein würde.
    Langschrei drehte sich langsam in die entgegengesetzte Richtung wie Klickpfiff und stieß seine Echolotgeräusche sowohl für kleine als auch für größere Entfernungen aus. Klickpfiff machte das gleiche und verstärkte seinen Zugriff um das Bewußtsein von Pearson. Weniger als eine halbe Meile entfernt konnten sie drei einzelne Umrisse erkennen, aber knapp anderthalb Meilen weiter kamen die Echos von weiteren fünfzig zurück. Die drei Wale hatten sich gedreht und sich in die Angriffsformation eingepaßt, die an ihnen vorbeischwamm. Klickpfiff brannte das Bild in Pearsons Bewußtsein ein.
    Die Mörderwale waren weniger als eine Viertelmeile en t fernt, als Pearson das Signal gab. Sie waren weit genug in das Explosionsgebiet eingedrungen, um ihnen die Flucht unmöglich zu machen. Klickpfiff hielt das Bewußtsein Pea r sons wie ein Mann, der einen kleinen Vogel in seiner hohlen Hand hält. Er hatte es weder unter Kontrolle, noch hatte er den Kontakt zu ihm abgebrochen; er wartete nur auf die Woge von Kraft, von der er sicher wußte, daß sie kommen würde. An der weit entfernten Krümmung der Welt, auf der gegenüberliegenden Seite jener Macht, die darauf wartete , daß sie aus der Deckung kamen, wartete auch das Selbst.
    Das Selbst, das so gut wie keine Ahnung hatte, was vor sich ging – nur ein Delphin, der außerhalb des Schlachtfe l des stationiert war, erstattete ihm Bericht, wartete auf das S i gnal, von dem Brummschrei wußte, daß es kommen wü r de.
    Sie warteten geduldig darauf, ihren Ausbruchsversuch in einer geraden Linie von dem Planeten weg zu machen – g e genüber der Macht, die darauf wartete, daß sie aus der Obe r fläche herausbrechen und sich wie aufgescheuchte Fische nach allen Seiten verteilen würden. Sie würden mit Lichtg e schwindigkeit aus dem Planeten herausbrechen, direkt vor dem Verfolger, dem sie schon seit so vielen, vielen Äonen entkommen waren. So würde es geschehen, so war es bereits geschehen. Das war das Schicksal, das sie dieses Mal erfü l len sollten. Zahllose Lichtjahrhunderte entfernt würden sie wieder in das Wasser eintauchen, mit dem Schwanz zuerst, in umgekehrter Richtung, mit der Gewißheit, daß dies u n ausweichlich war – und der gleichen Gewißheit, daß sie sich eines Tages wieder nach innen bewegen würden.
    Das aber war einen ganzen Atemzug des Universums en t fernt, und vor ihnen lag noch eine sehr, sehr lange Zeit, in der sie nach außen fliehen müßten, bevor sie zurückkommen konnten. Ihre Pause, ihr Vergnügen hatte lange genug ang e dauert; sie hatten den unausweichlichen Fluß der Dinge nach außen aufgehalten, der bis zur letzten Ausdehnung anhalten mußte, bevor die unausweichliche Zusammenziehung wi e der beginnen konnte.
    Ihre Zeit war fast gekommen, und sie hörten den Befehl, den Pearson gab, so deutlich wie Klickpfiff. Er sprach ihn laut aus, und der Computer gab ihn automatisch über die Anlage weiter, als sei noch eine Besatzung an Bord. Die Worte hallten durch den leeren Raum, in dem Pearson saß. „ Rakete eins abfeuern. “
    Der Computer begann, den Befehl zu widerrufen, als Klickpfiff sich mit seinem Geist in seinen Mechanismus versenkte und die Leitungen durchbrannte. Er war es und nicht der Computer, der den Abschußmechanismus der R a kete aktivierte, aber es mußte so aussehen, als sei es durch den Computer geschehen, damit die Illusion, er habe seinen eigenen Tod ausgelöst, für Pearson glaubhaft erschien.
    Klickpfiff und die anderen warteten auf den Energiestoß, den kein Delphin, mit dem Verständnis der Zusammenhänge im Universum, erzeugen konnte. Sie warteten auf den en t setzlichen
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