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Kleine Sünden erhalten die Liebe

Kleine Sünden erhalten die Liebe

Titel: Kleine Sünden erhalten die Liebe
Autoren: Janet Evanovich
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Verkäuferin verliebt zu haben.«
    »Und du?«, erkundigte ich mich. »Hat der Stein dich auch beeinflusst?«
    »Das ist schwer zu sagen«, erwiderte Wulf. »Ich war schon immer ein Romantiker. Ich habe mir Casablanca zweimal angesehen, und ich habe geduldig bei Titanic ausgeharrt.«
    »Hat dir Titanic gefallen?«
    »Ich war erleichtert, als das Schiff endlich unterging.«
    Wulf besaß einen gewissen Sinn für Humor. Wer hätte das gedacht?
    »Verschwindest du jetzt wieder mit einem Lichtblitz und in einer Rauchwolke?«, wollte ich wissen.
    »Das habe ich nicht vorgesehen«, erwiderte Wulf. »Ich bin mit meinem Wagen hier und wollte damit wegfahren. Bist du enttäuscht?«
    »Ein wenig.«
    Er streckte den Arm aus, ein Lichtblitz zuckte durch die Luft, und eine Rauchwolke stieg auf. Und als sich der Rauch verzogen hatte, war Wulf verschwunden. Und mit ihm sein Wagen.
    Das ist wirklich ein toller Trick, dachte ich.
    Glo und Clara warteten bereits ungeduldig, als ich in die Bäckerei zurückkehrte.
    »Was war los?«, wollte Clara wissen.
    Ich erzählte ihnen von dem Stein und dass er sich verändert und deshalb für Wulf keinen Wert mehr hatte.
    »Also ist es jetzt kein Stein der Lust mehr, sondern ein Stein der wahren Liebe«, sagte Glo. »Das ist so cool. Wir sollten ihn heute Abend ausprobieren. Vielleicht finde ich mit dem Stein den Richtigen.«
    »Ich dachte, der Glöckner wäre der Richtige für dich«, meinte Clara.
    »Das dachte ich auch. Er hatte wirklich Potenzial, aber wie sich herausstellte, ist er verheiratet. Und er ist auch kein Glöckner, sondern Hausmeister.«
    »Wie funktioniert der Stein?«, erkundigte sich Clara. »Etwa so wie bei einem Ouija-Brett, wo man ein Ja oder ein Nein sieht oder die Empfehlung erhält, die Finger davon zu lassen? Kann der Stein deinen Seelenverwandten erspüren? Bringt er dich dazu, dich zu verlieben?«
    »Ich weiß es nicht«, gestand ich. »Es war keine Gebrauchsanleitung dabei.«
    »Wir sollten heute Abend ausgehen und ihn mitnehmen«, schlug Glo vor.
    »Das sehe ich auch so«, sagte Clara. »Er lag wahrscheinlich jahrhundertelang nur herum. Er muss mal wieder unter Leute kommen.«

KAPITEL 26
    D iesel schrieb mir eine SMS und teilte mir mit, dass er erst zum Abendessen nach Hause käme. Vorher würde er es nicht schaffen. Das war eine nette Abwechslung, und ich war erleichtert, dass er mich heute nicht von der Arbeit abholen und mich zu einer Jagd nach irgendeinem verzauberten Relikt mitschleppen würde. Ich hielt in Marblehead an, um ein paar Lebensmittel und eine Flasche Wein zu besorgen. Zu Hause angekommen begrüßte ich Katerchen und Carl und gönnte mir einen Moment Ruhe. Dann legte ich den SALIGIA-Stein auf die Arbeitsplatte in der Küche und räumte die Lebensmittel weg. Als Diesel eintraf, hatte ich bereits den Tisch gedeckt und Steaks vorbereitet.
    »Wo warst du?«, erkundigte ich mich.
    »Ich habe die Tafel ins Büro gebracht.«
    »Du hast herausgefunden, wo das Büro ist?«
    »Ja. Offensichtlich liegt es in Quincy. Zumindest bin ich heute dort gewesen.« Er hielt inne und warf einen Blick auf den SALIGIA-Stein. »Ist das das, was ich vermute?«
    »Wulf hat mir den Stein zurückgegeben. Er sagte, durch meine Hilfe habe sich der Stein verändert und sei jetzt nur noch ein kitschiger Wahre-Liebe-Stein.«
    »Er sagte ›kitschiger Wahre-Liebe-Stein‹?«
    »Nicht wörtlich, aber ich weiß, dass er das gemeint hat. Und er sagte, er schulde mir noch etwas und dies sei die Anzahlung zur Begleichung seiner Schuld.«
    »Ich wünschte, das hätte ich früher gewusst. Dann hätte ich den Stein gleich nach Quincy mitnehmen können.«
    »Jetzt kannst du ihn sowieso nicht haben. Ich habe Glo und Clara versprochen, dass wir heute Abend zusammen ausgehen und den Stein austesten werden. Mal sehen, ob man mit seiner Hilfe die wahre Liebe finden kann.«
    »Nur damit ich dich richtig verstehe. Du bist im Augenblick im Besitz eines mächtigen Relikts von unschätzbarem Wert, das jahrhundertelang gewissenhaft bewacht wurde, und willst damit in eine Bar gehen, um herauszufinden, ob du damit jemanden aufreißen kannst?«
    »So ungefähr.«
    »Das haut mich um.«
    Nach dem Abendessen zog ich meine beste Jeans und einen schwarzen Pullover mit V-Ausschnitt an. Ich trug reichlich Make-up auf, schlüpfte in hochhackige Stiefeletten und schmückte meine Ohren mit großen Creolen.
    »Den Stein brauchst du doch heute Abend gar nicht«, bemerkte Diesel. »Mit diesem Outfit wirst du keine
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