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Kleine Sünden erhalten die Liebe

Kleine Sünden erhalten die Liebe

Titel: Kleine Sünden erhalten die Liebe
Autoren: Janet Evanovich
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Schwierigkeiten haben, die wahre Liebe zu finden. Tatsächlich könnte sie dir auch begegnen, wenn du zu Hause bliebst.«
    Draußen ertönte eine Autohupe.
    »Das ist Clara«, erklärte ich. »Sie holt mich ab. Sie ist heute unsere Fahrerin.«
    Diesel begleitete mich zur Tür. »Sei brav.«
    Ich nahm meine Jacke und meine Handtasche in die Hand und lief hinaus zu Claras Wagen.
    »Hast du ihn dabei?«, fragte Glo, als ich eingestiegen war.
    »Er ist in meiner Handtasche.«
    »Darf ich ihn mir anschauen?«
    Ich zog den Stein heraus.
    »Er ist irgendwie hässlich«, meinte Glo. »Nur ein simpler alter Steinbrocken. Bist du sicher, dass er etwas Besonderes ist?«
    »Ja. Wir müssen ihn hüten wie unseren Augapfel. Und niemand darf erfahren, dass wir ihn bei uns haben.«
    Clara verließ Marblehead und fuhr auf der Derby Street zur Bum’s Sports Bar. Dort standen eine Menge Fernseher herum, die verschiedene Sportereignisse übertrugen, obwohl keiner zuschaute. Hohe Tische mit Barhockern. Und eine lange Theke, an der sich Zombies und Werwölfe drängten. Wir bahnten uns den Weg an die Bar. Glo und ich bestellten ein Bier, und Clara bekam eine Cola.
    »Also hört zu«, sagte ich. »Ich bin nicht sicher, was der Stein bewirken kann, also sollten wir vielleicht einfach hier stehen bleiben und warten, ob aus meiner Handtasche irgendwelche Schwingungen kommen.«
    »Ich glaube, ich spüre schon etwas«, meinte Glo. »Ich könnte in den Werwolf neben mir verliebt sein.«
    Clara und ich warfen einen Blick zu ihm hinüber.
    »Er sieht aus wie jeder andere Werwolf«, bemerkte Clara.
    Der Werwolf bemerkte unser Interesse und drehte sich zu uns um. »Wuhuu«, grüßte er uns. »Sucht ihr jemanden?«
    »Kann man so sagen«, erwiderte Glo.
    »Mögt ihr Hunde? Ich kann mein Fell innerhalb von 1,3 Sekunden abwerfen und bin dann splitterfasernackt.«
    »Jetzt weiß ich wieder, warum ich nie in eine Sports Bar gehe«, sagte Clara.
    »Und wie steht es bei dir?« Glo wandte sich mir zu. »Du bist diejenige, die den Stein bei sich trägt. Steigen romantische Gefühle für einen dieser Zombies in dir auf?«
    »Noch nicht.«
    Die Zombies ließen mich kalt, aber ich hatte das Verlangen, mit jemandem zu kuscheln. Mit wem wusste ich nicht so genau. Vielleicht mit Diesel. Oder möglicherweise mit Brad Pitt.
    Wir hielten noch etwa zwanzig Minuten durch. Es fanden einige Annäherungsversuche statt, aber für uns war nichts Passendes dabei.
    »Ich glaube, der Stein ist ein Blindgänger«, meinte Glo. »Da habe ich allein mehr Glück.«
    »Vielleicht liegt es daran, dass die wahre Liebe für uns hier nicht zu finden ist«, meinte ich. »Wenn der Luxuria-Stein immer noch Wollust auslösen würde, wären wir am richtigen Ort.«
    »Es ist mir ein wenig peinlich, aber ich verspürte heute in Wulfs Gegenwart eine leichte Erregung«, gestand Glo.
    »Mir ging es ähnlich bei Andy Sklar«, gab Clara zu.
    Glo trank ihr zweites Bier aus. »Ist das nicht der Typ, der sich jeden Tag einen Bananenmuffin holt?«
    »Ja«, bestätigte Clara. »Ich finde ihn süß.«
    Die beiden schauten mich an.
    »Diesel«, sagte ich. »Ich steh total auf Diesel.«
    Sie wussten beide, dass ich diese Gefühle mit Diesel nicht ausleben konnte.
    »Verbotene Frucht«, seufzte Clara.
    Wir verließen die Bar und traten auf die Straße hinaus, wo Halloween-Verrückte auf und ab liefen.
    »In diesem Jahr sind mehr Trolle unterwegs als üblich«, stellte Clara fest.
    Ich wohnte noch nicht sehr lange in Salem und hatte daher Schwierigkeiten, Trolle von Monstern zu unterscheiden. Auch die Halloween-Begeisterung vermochte ich nicht so recht nachzuvollziehen. Ich meine, ich mochte Halloween, aber hier wurde es auf eine übertrieben verrückte Art gefeiert.
    »Das Raritätenkabinett hat heute lange geöffnet«, sagte Glo. »Es liegt nur einen Block von hier entfernt. Könnten wir vielleicht nachschauen, ob meine Fluchbeeren schon geliefert wurden?«
    Auf dem Weg dorthin hielt ich meine Handtasche fest an mich gepresst. Mir wurde die Verantwortung bewusst, die ich mit dem Stein übernommen hatte, und ich fragte mich, ob ich nicht etwas Dummes getan hatte. Was, wenn mich nun ein Handtaschenräuber überfiel? Oder wenn Anarchie zwischenzeitlich entdeckt hatte, dass der Kristall kein SALIGIA-Stein war, und bereits auf der Suche nach mir war? Was, wenn ich tatsächlich meiner wahren Liebe begegnete? Und nun kam die Vorstellung, die mir am meisten Angst einjagte – was, wenn es sich dabei um Wulf
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