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Kleine Sünden erhalten die Liebe

Kleine Sünden erhalten die Liebe

Titel: Kleine Sünden erhalten die Liebe
Autoren: Janet Evanovich
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sagte der Sanitäter. »Ich werde es schienen und Sie dann zur Notaufnahme bringen.«
    In dem Moment tauchte Diesel wieder auf. Er kam über die Straße auf mich zu. »Wie geht es dir?«, erkundigte er sich.
    »Mein Bein ist vielleicht gebrochen. Sie bringen mich zum Röntgen ins Krankenhaus. Habt ihr Anarchie gefunden?«
    »Wulf und ich haben sie aufgespürt und sie in einer Sackgasse überwältigt. Ich war froh, dass Wulf bei mir war. Es war beinahe so, als müssten wir ein wildes Tier einfangen.«
    »Was habt ihr mit ihr gemacht?«
    »Wir haben sie der Polizei übergeben.«
    »Werden sie sie festhalten können?«
    »Wahrscheinlich nicht. Offensichtlich hat sie die Macht verloren, die sie Wulf gestohlen hat, aber sie hat ihr eigenes Arsenal von unheimlichen besonderen Fähigkeiten. Eine davon besteht darin, Menschen ihren Handabdruck einzubrennen. Sie hat Reedy umgebracht und ihn vom Balkon geworfen, als sie entdeckte, dass Wulf sich das Buch mit den Sonetten bereits beschafft hatte.«
    »Hat sie dir das gesagt?«
    »Ja. Sie hat wirklich ein Problem damit, ihre Aggressionen in den Griff zu bekommen. Sie hat geschimpft und gezetert und Schaum vor dem Mund gehabt, als wir versucht haben, sie festzuhalten.«
    »Schaum vor dem Mund?«
    »Das habe ich erfunden. Ich verstehe nicht, warum es keinen Vermerk in ihrer Akte gibt. Anscheinend ist sie schon seit einer Weile als Anarchie unterwegs. Und ich nehme an, dass sie schon mindestens so lange auf der Suche nach den Steinen ist wie wir.«
    »Und Wulf erlangt seine Kräfte wieder zurück?«
    »Ich weiß es nicht. Wulf und ich reden nicht viel miteinander.«
    Der Sanitäter rollte eine Trage zu mir herüber, und Diesel hob mich hinauf.
    »Meine Handtasche ist weg«, sagte ich zu Diesel. »Da war auch meine Krankenversicherungskarte drin.«
    »Wo ist deine Handtasche?«
    »In dem Laden.« Mein Herz setzte für einen Schlag aus. Der SALIGIA-Stein war in meiner Handtasche.
    »Oje«, stöhnte ich. »Schlechte Nachrichten.«
    »Lass mich raten«, sagte Diesel. »Der Stein war in deiner Handtasche.«
    Wir schauten zu dem Raritätenkabinett hinüber. Viel war nicht davon übrig geblieben. Geschwärzte Mauern. Das Feuer war fast gelöscht. Übrig war nur noch glimmender Schutt.
    Drei Tage später half mir Diesel aus dem Wagen und reichte mir meine Krücken. Ich hatte mir einen einfachen Bruch zugezogen. Eine Operation war nicht nötig gewesen, aber ich würde noch eine Zeitlang humpeln. Glo, Clara und Nina standen bereits auf dem Gehsteig vor dem Haus, das einmal das Raritätenkabinett gewesen war. Das gelbe Absperrband war entfernt worden, und der Brandinspektor hatte den Bereich für sicher erklärt.
    Wir trugen alle Gummistiefel und Handschuhe, und ich hatte eine Plastiktüte über meinen Gips gezogen und mit Isolierband festgeklebt. Und wir waren alle mit Harken und Schaufeln bewaffnet. Wir wollten nach dem SALIGIA-Stein suchen.
    »Es tut mir sehr leid wegen Ihres Ladens«, sagte ich zu Nina. »Aber ich bin froh, dass Sie sich bei dem Feuer nicht schlimm verletzt haben.«
    »Ich habe mir nur meine Hände leicht verbrannt, als ich mir das Kleid vom Körper gerissen habe«, erwiderte Nina. »Ich bin nach Hause gegangen und habe sie sofort mit Salbe behandelt.«
    Ich betrachtete das ausgebrannte Haus und die schwarzen Überreste. »Viel ist nicht übrig geblieben.«
    »Halb so wild«, meinte Nina. »Ich war sehr gut versichert und werde mir etwas Besseres aufbauen. Es war ein altes, modriges Haus, in dem es ständig knackte und knarzte. In meinem neuen Laden wird es eine Zentralheizung und eine richtig hübsche Toilette geben.«
    »Möchten Sie sich nach Dingen umschauen, die vielleicht noch zu retten sind?«, erkundigte ich mich.
    »Nein. Das ist es nicht wert. Soviel ich sehen kann, liegt alles in Schutt und Asche. Und ich würde niemandem etwas geben wollen, das möglicherweise durch die Hitze verdorben ist. Ich habe bereits fast alles nachbestellt und mir eine vorübergehende Unterkunft besorgt.«
    Nina stapfte in die Trümmer hinein. »Du hast dich dort drüben in der Ecke hinter dem Regal versteckt. Dort hast du wahrscheinlich deine Handtasche fallen lassen.«
    Wir folgten Nina und arbeiteten uns durch den Schutt, räumten verrußte Gläser und Holzbalken zur Seite und kehrten Asche weg.
    »Ich glaube, ich habe etwas gefunden«, sagte Glo. »Das könnte der Metallverschluss deiner Handtasche sein.«
    Wir versammelten uns um Glo, schoben vorsichtig weitere Asche zur Seite,
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