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Kleine Sünden erhalten die Liebe

Kleine Sünden erhalten die Liebe

Titel: Kleine Sünden erhalten die Liebe
Autoren: Janet Evanovich
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handelte?
    Wir betraten den Laden. Nina hatte ihren Kopf auf den Tresen neben die Kasse gelegt und schlief.
    »Hallo«, sagte Glo. »Jemand zu Hause?«
    Nina hob den Kopf und blinzelte. »Ich muss eingedöst sein. Heute ist nicht viel los. Ein Menge Leute auf den Straßen, aber niemand kommt herein.«
    »Nun, wir sind gekommen«, stellte Glo fest. »Sind die Fluchbeeren eingetroffen?«
    »Ja, ich habe schon etwas für Sie zurückgelegt.« Nina griff unter die Ladentheke und holte eine kleine Tüte hervor. »Vergessen Sie nicht, dass man davon nicht zu viel verwenden darf. Eine kleine Prise reicht.«
    »Haben Sie alte Kochbücher mit magischen Rezepten?«, erkundigte sich Clara.
    Nina rückte ihre glitzernde Prinzessinnenkrone zurecht. »Ich habe ein paar vorrätig. Sie finden sie auf der anderen Seite in der Bücherabteilung, gleich hinter dem Zauberstab von Harry Potter und der Federboasammlung.«
    Wir schlenderten alle zur Buchabteilung hinüber.
    »Ich könnte die ganze Nacht hierbleiben und in den Büchern schmökern«, sagte Glo. »Das Kleine Buch der wohltuenden Zaubertränke, Eine Anthologie der Hexen des 16. Jahrhunderts, Wie man sein eigenes Bier braut, 101 nützliche Einsatzmöglichkeiten für Fledermausflügel.«
    Clara blätterte in einem kleinen ledergebundenen Buch. »Das ist die Kopie eines Buchs aus dem Jahr 1534. Es befasst sich nur mit Marzipansorten und Süßigkeiten.«
    Von dort, wo wir standen, war es schwer, in den vorderen Teil des Ladens zu schauen; es waren zu viele Regale im Weg. Ich hörte, wie die Ladentür sich öffnete und wieder schloss, und dann klapperten Ninas Absätze auf dem Boden. Ich konnte meine Neugier nicht unterdrücken und spähte an einem Regal vorbei nach vorne, um den Vampir, den Zombie, die Hexe oder wen auch immer zu sehen, der soeben den Laden betreten hatte.
    Es war Anarchie. Sie trug immer noch den Anzug aus schwarzem Leder. Ihr Make-up sah immer noch gruselig aus. Und ich sah von meinem Beobachtungsposten aus, dass Nina die Schultern straffte und sich versteifte. Offensichtlich hatte sie Anarchie von deren letztem Besuch wiedererkannt.
    »Ich brauche etwas, um meine magischen Kräfte zu verstärken«, sagte Anarchie zu Nina. »Ich habe vor Kurzem einige neue Fähigkeiten erworben, aber sie scheinen schon wieder nachzulassen.«
    »Waren diese Fähigkeiten das Ergebnis eines Zauberspruchs oder eines Tranks?«, erkundigte sich Nina.
    »Nein. Sie waren das Ergebnis eines körperlichen Kontakts. Spielt das eine Rolle?«
    »Möglicherweise.« Nina hob eine kleine Flasche von einem Regal. »Das ist ein leistungssteigerndes Mittel. Sehr effektiv, wie man mir gesagt hat. Es enthält eine kleine Menge Steroide.« Sie wählte ein zweites Fläschchen aus. »Das ist der pulverisierte Huf eines Einhorns. Es wird oft dazu verwendet, magische Fähigkeiten zu verstärken. Aber man kann es auch bei der Herstellung von Aspik einsetzen.«
    »Es gibt keine Einhörner.«
    »So steht es aber auf dem Etikett.« Nina zeigte ihr die Flasche. »Das ist eine sehr seriöse Firma.«
    »Gut. Packen Sie beide ein«, befahl Anarchie. »Ich werde mir das nachher näher anschauen.« Sie sah sich um. »Ich plane, die Welt zu beherrschen und ein Massenchaos zu verursachen. Möglicherweise brauche ich einiges an halluzinogenen Substanzen. Kann man so etwas in großen Mengen bestellen?«
    »Natürlich«, erwiderte Nina. »Wir nehmen ständig solche Spezialaufträge entgegen.« Nina schaute in meine Richtung und ließ ihren Zeigefinger neben ihrem Kopf kreisen.
    Anarchie betrachtete das Glas mit dem Einhornhuf. »Wie lange dauert es, bis das wirkt?«
    »Das geht schnell«, versicherte Nina. »Mischen Sie es mit Orangensaft. Und um die Wirkdauer zu verlängern, empfehle ich Ihnen, ein wenig Fluchbeere hinzuzufügen.«
    »Großartig. Geben Sie mir etwas von diesen Fluchbeeren.«
    Glo und Clara beobachteten nun ebenfalls heimlich Anarchie.
    »Jammerschade, dass ich keine Fluchbeeren zur Hand hatte, als ich sie zur Salzsäule habe erstarren lassen«, flüsterte Glo.
    Anarchie schraubte den Deckel von dem Glas mit Einhornhuf. Sie steckte einen Finger hinein und probierte das Pulver. »Wenn das nicht wirkt, werde ich zurückkommen und Ihren Laden abfackeln«, drohte sie Nina. »Ich bin ohnehin gerade auf dem Weg zu einem anderen Haus, das ich niederbrennen werde.«
    »Gehört es jemandem, den ich kenne?«, erkundigte sich Nina.
    »Einer kleinen, bedeutungslosen Kuchenbäckerin, die mich angelogen hat. Sie
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