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Klassenbild mit Walter Benjamin - eine Spurensuche

Klassenbild mit Walter Benjamin - eine Spurensuche

Titel: Klassenbild mit Walter Benjamin - eine Spurensuche
Autoren: Siedler
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Gasdiffusion leistete Simon Maßgebliches zum Bau der Atombombe. Für seine wissenschaftlichen Verdienste wurde er 1954 zum Ritter geschlagen. — Verheiratet war er seit 1922 mit Charlotte Münchhausen (1897? – 2001), mit der er zwei Töchter, Kathrin (*1925) und Dorothea (*1928), hatte. Simons ältere Schwester Mimi emigrierte 1936 zusammen mit ihrem Ehemann Ludwig Frank ebenfalls nach England, die jüngere Schwester Elisabeth (1897–1946) hingegen wanderte mit ihrem Gatten Albert K. Henschel nach Palästina aus. Ehe die Familie Simon 1909 eine mehrstöckige Villa in der Wilmersdorfer Landhausstraße bezog, wechselte sie beinahe jedes Jahr ihren Wohnsitz: zwischen 1899 und 1908 residierte sie nacheinander in Schöneberg (in der Hohenstaufen-, Ebers-, Tempelhofer-, Wilhelmshavener- und C/Kolonnenstraße), Friedenau (Bismarckstraße) und Berlin (Wullenweberstraße).
     
    Dissertation und Habilitation
    Untersuchungen ueber die spezifische Waerme bei tiefen Temperaturen. Masch. Diss., Berlin 1922 [mit Lebenslauf ] — Über die chemischen Konstanten einatomiger Gase. In: Zeitschrift für physikalische Chemie, Jg. 1924, H. 110, S. 572–586 [Habil.].
    Bibliographie und Biographie
    N[icholas] Kurti, Franz Eugen Simon . 1893 – 1956 . In: Biographical Memoirs of Fellows of the Royal Society (London), Bd. 4 (1958), S. 224–256* — Nancy Arms, A Prophet in Two Countries. The Life of F. E. Simon. Oxford [u. a.] 1966 [beide Publikationen mit ausführlicher Bibliographie].
    Archivalien
    LAB (Akten der KFS) — Royal Society, London (Nachlass F. Simon).
    ALFRED STEINFELD
    geb. am 4.6.1893 in Berlin, jüd., war das einzige Kind des aus Dirschau in Westpreußen stammenden Kaufmanns Philipp Steinfeld (1860–1942) und seiner Ehefrau Jenny, geb. London (1859–1938). 1895 siedelte die Familie nach Charlottenburg um. Im Januar 1900 wurde Steinfeld an der Kaiser-Friedrich-Schule eingeschrieben, die er von der Nona bis zum Abitur (Ostern 1912) besuchte und an der er im März 1909 auch sein ›Einjähriges‹ ablegte. Nach der Reifeprüfung schrieb er sich in Berlin zunächst als Jura-Student ein, wechselte dann aber zur Medizin über. Bei Kriegsbeginn meldete sich Steinfeld freiwillig zum Sanitätsdienst. Während seiner Ausbildungszeit beim Feld-Artillerie-Regiment Nr. 54 in Küstrin zog er sich eine Sublimat- bzw. Quecksilbervergiftung zu, an der er – da sie zu spät behandelt wurde – am 6. April 1915 qualvoll im Charlottenburger Westend-Krankenhaus verstarb. Die Beerdigungsakten weisen den Tod als Selbstmord aus. — Steinfelds Mutter starb noch vor der ›Reichskristallnacht‹, sein Vater wurde 1942 aus dem Jüdischen Altersheim geholt und in das Ghetto Theresienstadt deportiert, wo er am 18. Dezember 1942 verstarb. In den Jahren 1900–1912 residierte die Familie Steinfeld nacheinander in der Ansbacher-, Pfalzburger-, Lietzenburger und Droysenstraße.
     
    Nachruf
    Siegfried Weitzmann, Alfred Steinfeld. In: Der Jüdische Student (Berlin), Jg. 12, Nr. 3 vom 12.8.1915, S. 79–80*.
    Archivalien
    Friedhof Weißensee, Berlin (Beisetzungs-Akten Alfred Steinfeld) — LAB (Akten der KFS) — UA Berlin (Immatrikulationsakten).
    FRIEDRICH/Fritz Hermann STRAUSS
    geb. am 5.9.1894 in Berlin, jüd., war der Sohn des Kaufmanns Gustav Adolf Strauss (1858–1920) und seiner Ehefrau Marie, geb. Massenbach (1870–1920). Nach halbjährigem Privatunterricht gelangte Strauss im Herbst 1900 auf die Kaiser-Friedrich-Schule, die er von
der Nona bis zum Abitur (Ostern 1912) besuchte und an der er im März 1909 auch das ›Einjährige‹ ablegte. Nach der Reifeprüfung studierte er Jura, zunächst in Freiburg i. Br., dann in Heidelberg und schließlich in Berlin. Bei Kriegsbeginn meldete sich Strauss freiwillig und war mit Unterbrechungen von August 1914 bis November 1918 im Heeresdienst. 1917 legte er das Referendarexamen ab. Nach Ende des Krieges absolvierte er dann seinen juristischen Vorbereitungsdienst in Bernau und Berlin. Im Sommer 1919 vorübergehend beurlaubt, schrieb er sich als Gasthörer an der Tübinger Eberhard-Karls-Universität ein, wo er im Januar des darauffolgenden Jahres zum Doktor der Rechte promoviert wurde. Im Januar 1923 legte er das Assessorexamen ab. In den Jahren der Weimarer Republik war Strauss als Rechtsanwalt (ab 1924) sowie Notar (ab 1930) in Berlin tätig und unterhielt (nacheinander) Kanzleien u.a. in der Kaiser-Wilhelm-Straße und am Schöneburger Ufer. Im April 1933 wurde er mit einem Vertretungsverbot als
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