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Kissing a Fool

Kissing a Fool

Titel: Kissing a Fool
Autoren: Kajsa Arnold
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Abwesenheit! Siebzehn! Ich scheine ja ziemlich begehrt zu sein , geht es mir durch den Kopf und verziehe zynisch den Mund. Vier Anrufe von meiner Mutter, einer von Hope und zwölf von Jaden. Ich rufe meine beste Freundin zurück.
    »Ava, mein Gott, wo bist du? Etwa krank? Ich sitze mitten in der Vorlesung und warte seit einer Stunde auf dich.«
    Oh mein Gott, die Vorlesung! Ich habe verschlafen.
    »Hope, sorry, ich bin krank und kann heute nicht kommen.«
    »Was hast du denn? Soll ich dich nach der Schule besuchen kommen?«
    Verzweifelt schließe ich für einen kurzen Moment die Augen. »Nein, nein, ist schon okay. Ich bin nicht zu Hause.«
    Hope atmet angestrengt aus. »Warte, ich gehe auf den Flur raus.«
    Es raschelt kurz, dann höre ich Hopes leise Stimme. »Du bist doch wohl nicht bei Jaden?«
    »Nein, wie kommst du darauf?« Ich halte kurz den Atem an.
    »Weil Styles heute auch nicht erschienen ist und Brooklyn nicht weiß, wo er steckt. Und da ihr miteinander geht, wäre es ja denkbar, dass ...«
    »Wir gehen nicht miteinander. Ich meine nicht mehr.«
    »Was ist los, Ava?« Hopes Stimme ist ernst und hört sich ein wenig streng an, als wäre sie meine große Schwester.
    »Das ist eine lange Geschichte, das kann ich dir nicht am Telefon erzählen. Du kannst aber ganz unbesorgt sein, ich bin bei Freunden.«
    Sie schnauft. »Welche Freunde denn? Die einzige Freundin die du hast, bin ich, Ava. Also erzähl mir keinen Scheiß.«
    »Ich bin bei Luc und Jimmy.« Ergeben lasse ich meinen Kopf sinken. Ich habe es noch nie geschafft, etwas vor Hope geheim zu halten.
    »Kommst du später zu mir? Ich bin um drei zu Hause.«
    »Bist du dann allein oder ist Brook bei dir?«
    »Nein, Ava, ich bin allein. Mädelsday, okay?«
    »Okay, Hope! Bis später.«
    Ich beende das Gespräch und packe meine Sachen. Luc und Jimmy schlafen noch – zum Glück. Ich möchte keine weiteren Diskussionen über was wäre wenn . Daher schreibe ich ihnen einen Zettel mit einem großen Herz und einem Dankeschön. In mir kommt das Gefühl hoch, dass ich ersticken werde, wenn ich mich nicht bewege.

 
     
     
     
     
     
     
     
    2 . Kapitel
     
     
     
    »Sie ist bei Luc und Jimmy, den beiden Barkeepern aus dem Firework. Es sind gute Freunde von Ava, beide schwul, also brauchst du dir da mal keine Gedanken machen. Du solltest dich allerdings fragen, was du getan hast, um Ava so gegen dich aufzubringen.« Hope starrt mich mit großen Augen an und verlangt eine Erklärung, die ich ihr nicht geben will.
    »Ich habe sie nur ungern angelogen, du bist mir was schuldig, Jaden Jon Styles, vergiss das nicht.«
    Ja, Hope hat recht. Ich habe sie gebeten, für mich zu lügen. Lügen ist das, was ich eigentlich schon die ganze Zeit tue, seitdem ich Ava kennengelernt habe. Von Anfang an hatte ich den Verdacht, das Ireland, Avas Mom, die Person sein musste, die Harry angefahren und in den Rollstuhl gebracht hat. Ich wollte es nicht wahrhaben, habe die Augen davor verschlossen, doch Lügen haben bekanntlich kurze Beine. Wir sind aufgeflogen, nein, besser gesagt, Harry hat sich dazu entschlossen, sich Irelands Urteil zu stellen. Und dabei hat sie es wesentlich besser aufgenommen, als Ava, ihre Tochter. Die hat wutentbrannt das Haus verlassen und mich gleich mit. Weder nimmt sie meine Anrufe an, noch reagiert sie auf die Kurzmitteilungen, die ich ihr geschickt habe. Als wäre ich persönlich für das Unglück verantwortlich. Dabei habe ich nur das getan, was ich immer getan habe: hinter Harry aufräumen. Und obwohl dieses Unglück wirklich schrecklich ist, hat es zumindest Harry die Augen geöffnet und einen anderen Menschen aus ihm gemacht. Einen besseren Menschen. Dass er sich gleich in Ireland verlieben würde, war nicht vorherzusehen.
    Das hat alles durcheinandergebracht. Denn ich habe mich auch verliebt und zwar in Ava. Dabei hat sie mich mit dem ersten Blick, den sie mir schenkte, auf die Palme gebracht. Aber genau das war es, was mich neugierig machte. Diese offensichtliche Ablehnung – und die Frage nach dem Warum.
    Doch bevor ich sie richtig kennenlernen konnte, ist Ava nun wieder aus meinem Leben verschwunden. Ich werde allerdings nicht so einfach aufgeben und alles daran setzen, dass sie mir zuhört. Denn sie ist so anders, sie ist das Mädchen, das mir nicht aus dem Kopf geht – weder am Tag noch in der Nacht.
    »Hey, Alter, was ist denn passiert, dass sie nicht mehr mit dir reden will?« Brooklyn boxt mir freundschaftlich gegen den Oberarm, doch ich
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