Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Kings of Cool: Roman (German Edition)

Kings of Cool: Roman (German Edition)

Titel: Kings of Cool: Roman (German Edition)
Autoren: Don Winslow
Vom Netzwerk:
Surfern weiter.
    »Das ist unser Mann«, sagte Ben.
    Er zeigte auf eine Anzeige von Craig Vetter.
    »Ist das ein Surfer?«, fragte Chon.
    »Sieh ihn dir an.«
    Das blonde Haar von der Sonne gebleicht, braun gebrannt, breite Schultern, ausdrucksloser Blick.
    »Dem ist schon ein paar Mal das Brett auf den Kopf geknallt«, schlussfolgerte O.
    Sie riefen ihn an.

25
    Craig ging davon aus, dass er anständige Schwule vor sich hatte.
    Ein bisschen jünger als die üblichen Laguna-Beach-Paare, aber Craig war von der »Wenn's dich glücklich macht, Dude«-Fraktion.
    Dude.
    Duuuuuude.
    »Wir brauchen einen Keller«, erklärte Ben.
    »Einen Keller.«
    »Einen Keller«, bestätigte Chon.
    Craig warf einen Blick auf Chon und war überzeugt, dass sie eine Art Folterkeller suchten.
    »Schalldicht?«, fragte er.
    »Wäre schön«, sagte Ben.
    Wenn's dich glücklich macht, Dude.
    Er zeigte ihnen fünf unterkellerte Häuser. Die schwulen Jungs lehnten sie alle ab  – die Nachbarn waren zu dicht dran, das Wohnzimmer war zu klein, in der Nähe gab's eine Schule.
    Und beim letzten Punkt wurde Craig misstrauisch. »Ihr steht aber nicht auf einer dieser Listen, oder?«
    »Was für Listen?«, fragte Ben.
    »Ihr wisst schon«, sagte Craig. »Die mit den Sexualstraftätern.«
    Er hatte die beiden quer durch Laguna, Dana Point, Mission Viejo und Laguna Niguel geschleppt und kein Haus hatte ihnen gefallen. Beinahe war es ihm schon egal, ob er sie jetzt als Kunden verlor. Das Letzte, was er gebrauchen konnte, waren Nachbarn, die vor einer durch ihn vermittelten Immobilie demonstrierten.
    »Nein«, sagte Ben.
    »Wir können Kinder nur nicht ausstehen«, ergänzte Chon hilfsbereit.
    »Sie haben nicht zufällig was Ländlicheres, oder?«, fragte Ben.
    »Was Ländlicheres?«, fragte Craig. Farmhäuser und so?
    »Vielleicht draußen im East County?«, schlug Ben vor. »Majeska Canyon?«
    »Majeska Canyon?«, wiederholte Craig.
    Und ihm ging ein Licht auf.
    »Ihr sucht ein Gewächshaus.«

26
    Auf dem Weg nach Majeska Canyon rauchten sie.
    Ben und Chon gaben natürlich nicht zu, dass sie ein Gewächshaus suchten, aber zwischen ihnen und Craig herrschte jetzt so was wie Einvernehmen.
    Er zeigte ihnen ein stark renovierungsbedürftiges Haus in einer Sackgasse. Schmale Streifen mit Bäumen und Büschen trennten es auf beiden Seiten von den Nachbarn. Keine direkte Einsicht. Einstöckig, aber unterkellert. Preis unter dem Mietspiegel, weil das Haus in einem schlimmen Zustand war.
    »Wird der Vermieter vorbeischauen?«, fragte Ben.
    »Frühestens in fünf bis zehn Jahren«, erwiderte Craig.
    »Drogen?«, fragte Ben.
    Er wollte sein Unternehmen nicht in einem Drogenhaus der zweiten Generation starten, das die Bullen bereits auf dem Schirm hatten.
    Mach schon, Craig.
    »Hat eine Bank überfallen«, antwortete Craig.
    »Okay.«
    »In Arkansas.«
    Perfekt.

27
    Es gab viel zu tun, um das Haus in Schuss zu bringen.
    Besonders, wenn man so drauf war wie Ben.
    » Sonnenkollektoren ?«, fragte Chon.
    »Weißt du, wie viel Strom wir brauchen?«, fragte Ben. »Solarenergie würde den Generator entlasten und dieser dadurch weniger Erdgas verbrauchen.«
    »Weißt du, was Sonnenkollektoren kosten?«, wandte Chon ein.
    »Du?«
    »Nein.«
    »Gut.«
    Weil sie eine Menge kosten.
    In Bens Augen sind sie's wert  – Überzeugungen sind einfach, solange sie billig sind. Ben wollte weder den Wert des Hauses noch den des Wohnviertels senken.
    An diesem Punkt fand eine vulkanische Mentalverschmelzung zwischen Ben und Chon statt.
    Ben hatte ethische Bedenken, Chon solche die Sicherheit betreffend, aber sie gelangten zu demselben Schluss  – das Haus darf nicht nach einem Gewächshaus aussehen.
    Chon hatte seine Hausaufgaben gemacht und wusste, wonach Bullen Ausschau halten:
    Beschlagene Fensterscheiben.
    Mit schwarzem Plastik oder Zeitungspapier abgeklebte Fenster.
    Elektrisches Summen oder ständig eingeschaltete Ventilatoren.
    Grelle Innenbeleuchtung Tag und Nacht.
    Stromausfälle in der Umgebung.
    (Wenn du einen Blackout verursachst, während die Ehefrau nebenan Die Bachelorette guckt, zeigt sie dich an.
    »Würde ich auch machen«, bekräftigte O.)
    Gestank  – tausend Marihuanapflanzen riechen wie ein Schlafsaal des Bard College in einer Freitagnacht.
    Selten anwesende Bewohner.
    Leute, die zu seltsamen Zeiten ein- und ausgehen und immer nur ein paar Minuten bleiben.
    »Das lässt sich alles regeln«, sagte Ben.
    Zuerst bauten sie die Sonnenkollektoren ein, um die
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher