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Kinderkrankheiten von A–Z

Kinderkrankheiten von A–Z

Titel: Kinderkrankheiten von A–Z
Autoren: Dr. med. Isabella und Christian Schellenberg
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Schuh einer Anziehpuppe in der Vagina – legten Kinderärzte ihre Fundstücke auf einen Haufen, käme vermutlich eine skurrile Sammlung zusammen. Daneben gibt es auch Situationen, bei denen ein Fremdkörper ungewollt ins Auge oder die Atemwege gerät und dort eine Verletzung oder einen lebensgefährlichen Erstickungsanfall verursacht.
    Magen-Darm-Trakt Im Prinzip kann alles verschluckt werden, was durch die obere Enge der Speiseröhre passt – vermutlich ist der Erfindungsreichtum der Kinder größer als die Vorstellungskraft der Eltern. Glücklicherweise hat der Körper in solchen Fällen zwei Maßnahmen parat: Das, was nicht verdaut werden kann, wandert einfach durch den Darm und kommt nach etwa 1-3 Tagen unten so ähnlich raus wie oben rein. Und das, was spitz oder scharf ist, wird durch einen Reflex immer so von den Darmwänden abgestoßen, dass es den Verdauungstrakt meist durchwandert, ohne dort Verletzungen hervorzurufen. Ärztliche Hilfe ist bei in der Speiseröhre klebenden Gegenständen und bei gefährlichen Fremdkörpern, die z. B. Giftstoffe freisetzen oder thermische Schleimhautschäden (Knopfbatterien) verursachen können, nötig. Diese werden dann mittels Röntgenbild lokalisiert und per Magenspiegelung entfernt.
    Nase und Ohr Oft verrät Ihr kleiner Schlawiner gar nicht, dass er etwas versteckt hat. Erst wenn Ihnen nach einigen Tagen eine näselnde Sprache und einseitig laufende oder blutende Nase bzw. Ohrenschmerzen, Ausfluss und evtl. eine einseitige Schwerhörigkeit auffallen, rückt er raus mit der Sprache. Wenn Sie einen Fremdkörper in der Nase vermuten (oder sogar mit der Taschenlampe entdeckt haben), lassen Sie Ihr Kind kräftig schnäuzen, während Sie das andere Nasenloch zuhalten. Hilft das nicht oder befindet sich der Fremdkörper im Ohr, verzichten Sie besser auf andere Selbsthilfemaßnahmen und suchen direkt einen HNO-Arzt auf.
    Scheide und Harnröhre Hier verursacht der »Gast« nach einigen Tagen Ausfluss, Schmerzen (beim Wasserlassen) und Entzündungen. Suchen Sie Ihren Kinderarzt auf – der überweist Sie ggf. an einen Fachkollegen.
    Auge Eine Fliege oder ein Sandkorn im Auge können ganz schön lästig sein. Stecken sie im Augenwinkel fest, können Sie diese direkt mit einem sauberen Tuch herauswischen, ansonsten lassen Sie Ihr Kind nach oben und unten schauen und ziehen dabei jeweils dasUnter- bzw. Oberlid nach unten bzw. oben. Misslingt dabei das Entfernen mit dem Tuch, versuchen Sie, das Auge mit lauwarmem Wasser zu spülen, und lassen Ihr Kind ein paar Mal zwinkern. Hilft auch das nicht und bleiben die Beschwerden über Stunden konstant, konsultieren Sie einen Augenarzt.
    Atemwege Ein versehentlich in die Luftwege gelangter Bissen oder Gegenstand kann diese so verlegen, dass nicht mehr genug Luft in die Lungen gelangt.
    Reichen der natürliche Hustenreflex und dabei ein paar kräftige Schläge mit der flachen Hand gegen die Schulterblätter nicht aus, den Fremdkörper wieder ans Tageslicht zu bringen, ist zügiges Handeln angesagt, damit Ihr Kind nicht erstickt:
Rufen Sie den Rettungsdienst! Versuchen Sie zum jetzigen Zeitpunkt nicht, den Fremdkörper mit Ihren Fingern zu entfernen - das könnte ihn nur tiefer hineindrücken!
Ihr Kind ist noch nicht bewusstlos: Legen Sie es mit dem Rücken nach oben so über Ihre Knie, dass es leicht nach unten geneigt ist; bei größeren Kindern hängen Kopf und Arme nach unten. Klopfen Sie fünfmal kräftig zwischen die Schulterblätter (halten Sie bei einem Baby dabei den Kopf von unten gut fest!).
    Ihr Kind ist noch nicht bewusstlos? – Bei der Lagerung auf Ihren Knien können Sie den Fremdkörper durch Klopfen auf die Schulterblätter evtl. lösen
    Meist reicht dieses Vorgehen aus, um akute Atemnot zu beseitigen. Sollten Sie keinen Erfolg haben, aber das Kind noch bei Bewusstsein sein, warten Sie ab, bis der Notarzt eintrifft. Ist professionelle Hilfe nicht bald zu erwarten, kann bei größeren Kindern der sogenannte Heimlich- Handgriff angewendet werden: Stellen Sie Ihr Kind hin, umfassen es von hinten und pressen eine Faust mit Unterstützung der anderen Hand kräftig und ruckartig dreibis fünfmal in die Magengrube nach oben in Richtung Zwerchfell.
Ihr Kind wird bewusstlos: Legen Sie es mit dem Rücken auf den Boden. Geben Sie 5 Atemspenden. Schauen Sie in den Mund und entfernen Sie den ggf. sichtbaren Fremdkörper mit dem Finger. Falls sich der Fremdkörper noch immer nicht gezeigt hat, geben Sie Atemspenden und eine Herzmassage im
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