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Kinderkrankheiten von A–Z

Kinderkrankheiten von A–Z

Titel: Kinderkrankheiten von A–Z
Autoren: Dr. med. Isabella und Christian Schellenberg
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Solange der Strom fließt, verkrampfen sich die Muskeln, so dass Ihr Kind sich nicht selbst lösen kann!
    Stellen Sie zunächst sicher, dass Ihnen nichts passiert – nur so können Sie helfen. Berühren Sie Ihr Kind nicht, solange es unter Strom steht. Unterbrechen Sie den Strom , am besten durch Ausschalten der Sicherung. Ist das nicht möglich, isolieren Sie sich selbst (Gummistiefel; dicke, trockene Zeitung; trockenes Holzbrett) und versuchen Sie, Ihr Kind mit einem nichtleitenden Gegenstand aus Holz (Besenstiel, Brett, Leiter, Stuhl) schnell von der Stromquelle wegzuschieben oder so das Stromkabel zu entfernen.
    Ist Ihr Kind bewusstlos, führen Sie lebensrettende Sofortmaßnahmen durch (→  S. 403 ), ansonsten lassen Sie es sich ruhig hinlegen und rufen Sie den Notarzt. Beaufsichtigen Sie Ihr Kind bis zu dessen Eintreffen. Kühlen Sie in der Zwischenzeit die Brandwunden mit einem sauberen Tuch mit kühlem Wasser. Ihr Kind muss auf jeden Fall zur Beobachtung ins Krankenhaus!

Wunden und Blutungen
    Stolpern, ausrutschen und hinfallen – schnell ist das Knie aufgeschürft. Mit dem Taschenmesser ein Stück Holz schnitzen – und sich stattdessen in den Finger schneiden. Kleinere und größere offene Verletzungen kommen bei Kindern recht häufig vor. Meist sehen sie erst mal schlimmer aus als sie sind.
    Bei Wunden werden Blutgefäße verletzt - deshalb bluten sie. Wie stark und wie lange, hängt v. a. davon ab, wie groß die Wunde ist und welche Gefäße verletzt worden sind.
Schürfwunde: Entsteht durch Abschaben der oberen Hautschicht. Die Blutung ist gering und punktförmig, dafür tritt Gewebswasser (gelbliche, klare Flüssigkeit) aus. Schürfwunden sind sehr schmerzhaft, da in der betroffenen Hautschicht zahlreiche Nerven liegen.
Platz-, Quetsch- und Risswunde: entstehen z. B. durch einen Stoß gegen einen harten Gegenstand, Einklemmen von Fingern und Zehen, Tierbiss oder Festhaken mit Aufreißen der Haut (Tierkrallen, Angelhaken). Typisch sind zerfetzte, unregelmäßige Wundränder; die Blutung ist mäßig, oft kommt es zum Bluterguss. Die Infektionsgefahr ist recht hoch.
Stich- und Schnittwunden : durch spitze oder scharfe Gegenstände verursachte Wunde, die unterschiedlich tief ist und meist glatte Ränder hat. Blutet stark, heilt aber meist gut.
Was tun?
    Spritzende, starke Blutungen und solche, die sich innerhalb einer halben Stunde nicht stoppen lassen, sowie große Wunden, tiefe Schnitt-, Platz- oder Quetschwunden, Wunden im Bereich des Gesichts und solche, die Fremdkörper (außer bei Schürfwunden) enthalten, gehören in ärztliche Hand. Sie müssen gereinigt werden, damit sich keine unschönen Narben bilden, evtl. muss auch genäht oder geklebt werden. Außerdem überprüft der Arzt, ob Nerven oder Gefäße verletzt sind. Einen Arzt sollten Sie auch aufsuchen, wenn Sie sich über den Tetanusschutz Ihres Kindes unsicher sind oder wenn sich die Wunde stark entzündet.
    Schürfwunden tun ganz schön weh
    Bei Wunden, die Sie selbst versorgen, gilt: Warten, bis Blutung stoppt, verschmutzte Wunden mit Leitungswasser reinigen, nicht mit Finger berühren. Evtl. desinfizieren (z. B. mit Octenisept® oder Ringelblumenessenz, mit warmem Wasser im Verhältnis 1 : 5 verdünnt). Wunde keimfrei abdecken – je nach Größe mit Wundschnellverband (»Pflaster«) oder Wundgaze (Kompresse), die Sie mit Pflaster befestigen. 1- bis 2-mal täglich wechseln und auf Entzündungszeichen achten.
Schürfwunden: Reinigen mit lauwarmem Wasser aus der Dusche oder einem sauberem Gefäß (auch Mineralwasser eignet sich), dabei Ausspülen von Steinchen, Sand und Holzsplittern. Evtl. nehmen Sie eine Pinzette zu Hilfe.
Platzwunden: Warten, bis Blutung stoppt (ggf. über einige Zeit abdrücken), dann mit sauberem Tuch abtupfen. Kleine Platzwunden bis zu 5 mm (außer im Gesicht) können Sie mit einem Klammerpflaster selbst versorgen – achten Sie darauf, dass die Wundränder ohne Spannung gerade aneinanderliegen. Andere Platzwunden sollten bald ärztlich versorgt werden.
Schnittwunden: Kleine Schnitte können Sie wie Platzwunden selbst versorgen. Größere oder verunreinigte Wunden oder Schnitte, bei denen das Kind den betroffenen Körperteil nicht mehr bewegen kann (was z. B. auf eine Sehnenverletzung deuten könnte), gehören zum Arzt.
    Splitter: Sitzt er nicht zu tief, versuchen Sie ihn mittels einer spitzen Pinzette herauszuziehen. Falls das nicht klappt, versuchen Sie Folgendes: Zugsalbe auftragen und mit Pflaster abdecken; nach
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