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Kinder erziehen - die 101 wichtigsten Fragen und Antworten

Kinder erziehen - die 101 wichtigsten Fragen und Antworten

Titel: Kinder erziehen - die 101 wichtigsten Fragen und Antworten
Autoren: Xenia Frenkel
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dass sie nicht mehr weiterwissen. Dabei zeichnet gerade das gute Eltern aus! Wenn man sich rechtzeitig Hilfe holt, kann man sich und seinem Kind viel Stress und Kummer ersparen.
    Wenn im Alltag zu wenig Zeit ist, übersieht man leicht, dass auch Kinder einen langen Tag haben und bis zum Abend einiges durchstehen, besonders, wenn sie ganztags im Kindergarten, im Hort oder in der Schule sind, denn von früh bis spät in einer Gruppe zu sein, ist anstrengend. Kinder reagieren darauf mit Widerstand in unterschiedlichster Form. In der Erziehungsberatung lernen Eltern, sich besser in diese Kindersituation einzufühlen, sich außerdem bewusst zu machen, dass jedes Kind anders in die Welt startet und manch eines vielleicht schon eine schwierige Geschichte mitbringt.
    Berater sprechen auch darüber, was die Eltern selbst entlasten könnte. Das ist besonders wichtig, weil eine anhaltende schwierige Erziehungssituation fast immer Hand in Hand mit anderen Stressfaktoren geht: mit beruflichen Belastungen, finanziellen Sorgen, einem Krankheits- oder Pflegefall in der Familie. All das kann dazu führen, dass einem die Kraft fehlt, die Bedürfnisse seines Kindes wahrzunehmen.
    Sinnvoll ist die Erziehungsberatung auch, wenn das Kind die Macht übernimmt, ein Phänomen, das relativ häufig zu beobachten ist. Die Anzeichen für eine solche Situation gehören alle in den Bereich Gewalt, auch wenn sich das hart anhört. Wenn ein Dreijähriger noch keine andere Form der Kontaktaufnahme praktiziert als schlagen, schubsen oder beißen, ist das ein Alarmsignal. In der Erziehungsberatung ist es möglich, sich damit ohne Vorwürfe und Schuldzuweisungen auseinanderzusetzen: «Wie gehe ich damit um? Wie kann ich meinem Kind Halt geben?»
    Jede Beratungsstelle hat ihre eigene Herangehensweise. In aller Regel kommt es erst einmal zu einem Telefonkontakt, in dem die Eltern kurz schildern, warum es geht, wie alt das Kind ist und so weiter. Dann wird meist ein Fragebogen ausgefüllt. Was genau macht immer wieder Probleme? Welches Ziel haben sich die Eltern gesetzt?
    Die Gespräche beginnen oft damit, dass Eltern sagen, «mein Kind ist immer so … macht immer das … ist immer so aggressiv». Der erste Schritt ist, eine Situation konkret zu beschreiben, denn nur damit lässt sich arbeiten. Außerdem ist diese eine Situation meist symptomatisch für alle anderen. Wenn man beim Essen keine Grenzen setzen kann, kann man es woanders auch nicht. Im Gespräch zeigt sich dann oft, dass nicht nur das Kind Probleme hat, sondern dass es auch große Probleme mit der Selbstliebe, dem Selbstvertrauen und Selbstrespekt der Eltern gibt. Das ist oft ein wunder Punkt. Es braucht viel Erfahrung seitens des Beratenden, damit sich Eltern mit eigenen Problemen auseinandersetzen. In den meisten Beratungsstellen wird großer Wert darauf gelegt, dass beide Elternteile kommen, auch wenn die Eltern getrennt sind oder das Problem scheinbar nur einen betrifft.
    Eine Beratung bzw. ein Elterncoaching dauert in der Regel 50 bis 60 Minuten. Es gibt zwar keine schnellen Lösungen, aber oft haben Eltern bereits nach einigen Stunden das Handwerkszeug, um das Problem, das ihnen auf dem Herzen liegt, in den Griff zu kriegen, und müssen erst wiederkommen, wenn etwas Neues auftaucht und das Kind älter geworden ist.
    In Frage kommen kommunale, staatliche und kirchliche Erziehungsberatungsstellen. In aller Regel trifft man dort auf ein Team von Fachkräften aus den Bereichen Psychologie, Sozialpädagogik, Sozialarbeit und Heilpädagogik mit unterschiedlichen Schwerpunkten und Spezialisierungen. Außerdem gibt es private Praxen für Elterncoaching, hier sind Psychologen, Pädagogen und Familientherapeuten tätig. Im Unterschied zur Erziehungsberatung kostet das Elterncoaching etwas. Das kann aber durchaus auch Vorteile haben.
    Bundeskonferenz für Erziehungsberatung e.V.: www.bke.de
    Praxen vor Ort, die Elterncoaching anbieten, im Netz unter dem Suchbegriff
    «Elterncoaching»
98 Unkonzentriert und zappelig – hat mein Kind ADS oder ADHS?
    Die Häufigkeit dieser Störungen im Kindesalter wird in Deutschland mit 3,9 Prozent angegeben, es gibt allerdings andere Erhebungen, die von 6 Prozent sprechen, einige sogar von 25 Prozent. Damit ist man gleich bei dem Dilemma: Nach wie vor gibt es nur unzureichende Möglichkeiten der Diagnose. Fest steht indessen, dass es sich bei ADHS (Aufmerksamkeitsdefzit-Hyperaktivitätsstörung) um eine im Kindesalter auftretende psychische Störung handelt. Im
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