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killer country: thriller (German Edition)

killer country: thriller (German Edition)

Titel: killer country: thriller (German Edition)
Autoren: Mike Nicol
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vor Augen hielt, was er von Obed Chochos Leuten wusste.
    Er persönlich hatte kein Problem mit Spitz-the-Trigger. Er persönlich verstand sich mit jedem. Nichts dabei. Man zischte ein paar Bier, erzählte ein paar Geschichten aus dem Krieg, und schon war man Brüder. Allerdings hätte er persönlich diesen Auftrag lieber mit jemandem erledigt, den er kannte, und er legte auch keinen gesteigerten Wert darauf, Spitz-the-Trigger kennenzulernen.
    Ein Mann mit einem Schuhfetischismus! He, wena , worüber sollte man mit einem Schuhmann reden?
    Manga betrachtete seine Adidas-Schuhe. Er stand im Innenhof der Polizei vor dem Sicherheitszaun direkt hinter Spitz. Der wartete in seinen polierten Budapestern, auf deren glänzender Oberfläche sich roter Staub gesammelt hatte. Was wollte er mit so schicken Schuhen in Soweto? In einem Taxi wurden sie verkratzt und auf der Straße ruiniert. So etwas eignete sich für ein Einkaufszentrum in Sandton, aber dort, wo sie hinfuhren, waren Budapester nicht das Richtige. Wo sie hinfuhren, brauchte man leichte, schmale Schuhe. Streetstyle.
    Manga bemerkte die breiten Schultern, das Hemd, das unten von der Taxifahrt zerknittert war. Die ordentlichen kurzen Dreadlocks. Die Haltung, die so wirkte, als könnte er zerbrechen, wenn er sich bewegte. Das war der Mann, von dem es hieß, er habe für hohe Tiere gemordet. Manga fuhr mit der Zunge über seine Zähne. Er schob die Finger seiner linken Hand in das Drahtgeflecht des Zauns und sagte: »Yo, Captain, warte ich auf Sie?«
    Spitz drehte sich um, wobei er Mangas Grinsen nicht erwiderte. Stattdessen klopfte er mit dem Finger auf seine Armbanduhr. »Ich warte. Seit zehn Minuten.«
    »Ich war hier«, erwiderte Manga. Er ließ den Zaun los und wies mit dem Daumen auf die Eingangstür zur Inspektion. »Der Mann, den wir treffen, ist drinnen.«
    Der Sergeant brachte sie auf ein Gelände hinter der Polizeiinspektion. Dort standen etwa fünfzig Autos, etliche mit Totalschaden. An einer Seite zwei Reihen intakter Fahrzeuge, meistens neue 3er- BMW s, ein paar Audis, Subarus, einige sportliche VW Golfs – die Art von Autos, die in null Komma nichts auf hundert beschleunigten. Es hätte auch der Vorplatz eines Autohändlers in einem nördlichen Vorort sein können.
    »Ich habe euch Zeit gespart«, erklärte der Sergeant. »Ich habe bereits einen ausgewählt.« Er zeigte auf einen marineblauen BMW in der Reihe, die dem Gatter am nächsten stand. Ein 3er, neuestes Modell. »Der da. Er ist schnell, er ist sauber. Bin ihn schon gefahren. Wollt ihr ihn testen? Kilometerstand fünfundfünfzig. Scheckheftgepflegt.«
    »Wie sieht’s mit Blutspritzern aus?« Spitz stellte seine Reisetasche ab und holte ein Päckchen mit Mentholzigaretten aus der Brusttasche.
    »Total gereinigt«, erklärte der Sergeant, ohne Spitz anzusehen. »War sowieso ein sauberer Überfall. Da gab’s kein Blut. Garantiert nicht.«
    »Nummernschilder sind noch die alten?«, wollte Manga wissen.
    Spitz zündete eine Zigarette an, ohne den beiden eine anzubieten.
    »Klar.« Der Sergeant grinste. Ihm fehlte ein Backenzahn. Rechts oben. »Bei unserem Verwaltungsrückstand braucht es eine Woche, ehe wir den Wagen aufgenommen haben. Euer Urlaub dauert doch genau eine Woche, né ? Bis dahin wird die Karre nicht vermisst. Ist nie hier gewesen. Aber in einer Woche, da ist sie heißes Eisen.«
    Spitz blies Rauch aus, der einen Moment lang in der Luft hing.
    Manga sagte: »Lassen Sie mich mal hören.«
    »Der Schlüssel steckt.« Der Sergeant öffnete die Tür, und Manga glitt hinein. Meinte zu Spitz: »Ist das in Ordnung?«
    Spitz zuckte mit den Achseln. »Ich komme gern mit.«
    Die Erwiderung des Sergeant ging im Aufheulen des Motors unter. Als Manga in den Leerlauf schaltete, meinte der Sergeant: »Das Auto ist perfekt.« Er schlug mit der flachen Hand auf das Dach. »Echt scharf. Garantiert.«
    Manga schaltete den Motor aus und schwang die Beine aus dem BMW . »Und wie sieht’s mit dem Subaru aus, Captain? Wenn ich die Wahl zwischen einem BMW und einem Subaru habe, nehme ich immer den Subaru.«
    »Kein Problem«, erwiderte der Sergeant. »In diesen zwei Reihen könnt ihr jeden haben. Ihr Freund will einen ohne Blut. Die kann ich euch zeigen. Dann trefft ihr eine Entscheidung. Das sind alles gute Autos. Alle. Aber wenn ihr mich fragt: Mit dem BMW fahrt ihr am besten.« Wieder schlug er auf das Dach. »Darum wurde ich gebeten. Ich sollte einen guten Wagen für euch raussuchen. Also hab ich einen
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