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killer country: thriller (German Edition)

killer country: thriller (German Edition)

Titel: killer country: thriller (German Edition)
Autoren: Mike Nicol
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vor«, erklärte Mace, »als würden sich die Aufgaben im Sicherheitsdienst inzwischen darauf beschränken. Verängstigte Leute durch die Gegend zu kutschieren.«
    Pylon lachte. »Wenigstens für gutes Geld.«
    »Es ist an der Zeit, dass wir was anderes machen.«
    »Ernsthaft?«
    »Glaub schon.« Mace trank einen Schluck. Und noch einen, ehe er die Flasche wieder so auf den Untersetzer stellte, dass sie genau auf dem feuchten Ring stand. »Security ist für Kinder. Echte Kerle kriegen einen Kick, wenn sie sich morgens ihre Neun-Millimeter umschnallen.«
    »Das ist mir neu.«
    »Ich hab mir das durch den Kopf gehen lassen.« Mace sah ihn an. »Überleg doch mal, was hier passiert. Wohin soll das alles führen? Unser ganzes Leben lang haben wir mit Waffen gehandelt, wurden beschossen, haben zurückgeschossen. Dann ist der Krieg zu Ende. Und was machen wir? Wir suchen uns eine Nische, wo wir wieder schießen können. Das ergibt doch keinen Sinn.«
    »Das hat es aber bisher.«
    »Jetzt nicht mehr. Außerdem habe ich diesen Prozess am Hals.«
    »Ich dachte, Captain Gonz hat das geregelt. Im Keim erstickt.«
    Mace schüttelte den Kopf. »Das war eine Aussetzung des Verfahrens. Terminverschiebung aus formalen Gründen. Er hat mir erklärt, dass es jetzt keine weiteren Aussetzungen mehr geben wird. Der amerikanische Konsul macht Druck, sorgt sich um seine mordenden Landsleute. Der Prozess soll endlich losgehen, damit man ein Urteil fällen und das Ganze abhaken kann.« Mace nahm noch einen Schluck. »Der Konsul hat anscheinend dem Staatsanwalt eingeheizt, damit der in die Gänge kommt.«
    Pylon beobachtete die Leute unten auf dem Platz, die sich zur Begrüßung umarmten, am Ende der Woche entspannten. »Du hättest sie erledigen sollen.«
    »Paulo und Vittoria?«
    »Ja. Hätte dir viel Ärger erspart. Du bist weich geworden.«
    »Vielleicht.« Mace spielte mit einem losen Faden, der aus der Couchlehne herausstand. »Ich dachte … Ich weiß nicht, was ich dachte. Ich dachte, nach dem Blutrausch, in dem die waren, würde die Sache klar und schnell über die Bühne gehen.« Er zog den Faden heraus. »Zwei echte Pluspunkte für Captain Gonzales in seiner Akte. Paulo und Vittoria im Labyrinth des Strafvollzugs verschwunden. Stattdessen wollen sie der Welt beweisen, dass ich sie gefoltert habe.« Er wickelte den Faden um seinen Finger.
    »Was du getan hast.«
    »Um sie zu einem Geständnis zu zwingen. Wie sie die italienischen Schwulen, Isabella und ihren Handlanger umgebracht haben.«
    Pylon runzelte die Stirn. »Isabella war ein Problem. Sie hat nur Schwierigkeiten gemacht, wir hätten uns von ihr fernhalten sollen.«
    »Von ihr haben wir aber die Diamanten bekommen. Schon vergessen?«
    »Wegen ihr wären wir beinahe hopsgegangen. Und das alles, weil sie dich am Schwanz hatte.«
    »Früher war ich mal scharf auf sie. Stimmt.« Mace wickelte den Faden so fest um seinen Finger, dass es schmerzte.
    »Früher ist früher. Du kannst nicht loslassen. Das ist dein Problem.« Pylon schüttelte den Kopf. »Was meint also der Captain?«
    »Der steckt auch in Schwierigkeiten. Ihm wird Konspiration vorgeworfen. Und Zurückhaltung von Beweisen. Gonz ist kein glücklicher Mann. Die Anhörung soll in einem Monat stattfinden. Ich kann jetzt jederzeit eine Vorladung bekommen.«
    »Aber bisher ist keine eingetroffen?«
    »Nein, bisher nicht.«
    Mace zog den Faden fester. Schnitt eine Grimasse.
    Pylon sagte: »Du schnürst dir noch den Finger ab, wenn du so weitermachst.«
    Sie tranken. Vom Platz drangen Stimmen zu ihnen hoch. Pylon durchbrach das Schweigen. »Deshalb willst du also die Firma verkaufen. Willst du abhauen, bevor es zum Prozess kommt?«
    Mace sah ihn an. Er musste die Augen zusammenkneifen, um Pylons Miene im Gegenlicht zu erkennen. »Siehst du eine andere Möglichkeit? Mir steht Gefängnis bevor. Und was wird dann aus Oumou und Christa?«
    »Es gab doch schon drei Terminverschiebungen. Die Mühlen der Gerechtigkeit geraten immer wieder ins Stocken. Verlass dich auf den Captain, der hat viel zu verlieren.«
    »Du steckst nicht in meiner Lage«, erwiderte Mace.
    »Ich meine ja nur …« Pylon glitt vom Fensterbrett und streckte sich. »… dass wir erst einmal alle Möglichkeiten abwägen sollten. Wir müssen den richtigen Zeitpunkt wählen, um zu verkaufen. Jetzt noch nicht. Das weißt du auch. Du kannst dein Leben nicht anhalten, nur weil dieser Prozess droht. Vielleicht kommt das Ganze ja gar nicht vor Gericht. Und was ist
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