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164 - Der Todessarkophag

164 - Der Todessarkophag

Titel: 164 - Der Todessarkophag
Autoren: Dämonenkiller
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Meine liebe Feuerschwester, nun habe ich mich endgültig entschlossen: Tod und Verderben kommen auf einige unserer Feinde zu. Coco Zamis, die mir vor Jahren einen üblen Streich spielte, wird sterben. Für sie gibt es kein Entkommen. Ich warte nur auf den richtigen Zeitpunkt. Vielleicht schlage ich morgen zu oder erst in einigen Wochen. Doch sie ist rettungslos verloren.
    Dorian Hunter, den diese Narren respektvoll als Dämonenkiller bezeichnen, wird bittere Stunden erleben. An seinen Qualen werde ich mich erfreuen.
    Der Stern der Vernichtung stellt keine Gefahr mehr dar. Luguri hat seine Schwäche überwunden. Im Augenblick ist er sehr selbstbewußt und überheblich, aber er befolgt meine Ratschläge. Die Verbindung zu Malkuth scheint endgültig unterbrochen zu sein. Hermon ist dort gefangen, die Janusköpfe und Toth sind verschwunden. Olivaro lebt noch, aber auch seine Tage sind gezählt. Rebecca, die einst so unwichtige Vampirin, stört mit ihren Bestrebungen Luguri, der sie unbedingt ausschalten will. Das Leben auf der Erde ist langweilig, meine Feuergefährtin. Auch die Schwarze Familie ödet mich an. Ich sehne mich nach dir und den Freunden, doch ich habe diese Aufgabe übernommen, und was bedeuten schon ein paar Jahre Trennung?
    Zakum entbietet dir die Freundschaft des Feuers.

    Hermano Munante entstammte einer unbedeutenden Sippe der Schwarzen Familie. Es waren Hexenmeister, die ihre Alchimistenküchen kaum verließen, und sich um die Menschheit nicht kümmerten.
    Aber der junge Hermano war ganz aus der Art geschlagen. Die Grundbegriffe der Magie hatte er rasch gelernt, doch es langweilte ihn, seine Zeit in den muffigen, fensterlosen Räumen zu verbringen und seiner Meinung nach unsinnige Experimente nachzuvollziehen.
    Fechten und Reiten, das war ganz nach seinem Geschmack. Stier- und Hahnenkämpfe regten ihn an. Er fand Gefallen am spanischen Wein, entdeckte die Freuden, die eine erfahrene Dämonin bieten konnte, und entfremdete sich immer mehr seiner prüden Familie.
    Sein sittenstrenger Vater hielt ihn für einen Taugenichts und Tunichtgut, doch diese Meinung störte Hermano herzlich wenig. Er besuchte weiter die Feste der Familie, und wurde als Geheimtip unter den schon ein wenig bejahrten Hexen gehandelt, die seine Aufmerksamkeiten durchaus zu schätzen wußten.
    Doch dies gefiel einigen der gehörnten Ehemänner nur wenig. Sie entrüsteten sich über diesen entarteten Zauberlehrling und sprachen bei seinem Vater vor. Dessen zornige Vorhaltungen beeindruckten Hermano überhaupt nicht, denn ungeniert führte er sein lasterhaftes Leben weiter. Er verdrehte einigen jungen Dämoninnen den Kopf und erstach im Duell einen spanischen Granden, der einer der engsten Vertrauten von König Karl III. war.
    Nun schleppten sie ihn vor ein Tribunal, brachten ihre Beschuldigungen vor und beachteten Hermanos Einwände nicht. Beifälliges Zischen begleitete den Urteilsspruch, der da lautete: Verbannung auf Lebenszeit!
    Ehe sich Hermano noch von diesem Schock erholen konnte, wurde er in einen todesartigen Schlaf versetzt und auf eine eben auslaufende Galeone gebracht, deren Ziel die Neue Welt war.
    Elf Tage später wachte er in der Kajüte des Kapitäns auf. Grollend las er den Abschiedsbrief seines Vaters, zerriß ihn und verwünschte seine Sippe und ganz Spanien.
    Bald schon hatte sich Hermano von seinem Schrecken erholt, und seine Laune besserte sich ein wenig, als er feststellte, daß ihm seine Sippe zum Abschied eine große Seekiste hinterlassen hatte, die voll gefüllt mit Kleidern, magischen Plunder; Waffen und Goldstücken war.
    Das altersschwache Schiff war vollgestopft mit hoffnungsfrohen, einfältigen Siedlern, die sehnsüchtig das Ende der Fahrt erwarteten. In ihrer Begleitung befand sich auch eine Hundertschaft Beamter, die den neueroberten Kontinent verwalten sollten.
    Das Schlingern des Schiffes war für Hermano zermürbend, das Essen war abscheulich und die Nähe der Menschen nahezu unerträglich. So verbrachte er auch die meiste Zeit in der Kapitänskajüte und vertrieb sich die Zeit mit dem Studium der Bücher und Karten seiner neuen Heimat.
    Besonders die frisch gedruckte Karte mit den Grenzen der Kolonialbereiche faszinierte ihn. Ganz im Norden zeigte die Küste Alaskas die Farbe der Russen, das riesige Kanada gehörte den Engländern. Das darunter liegende Gebiet war heftig umkämpft, doch dann war das spanische Hoheitsgebiet zu sehen: Das gewaltige Vizekönigreich Neuspanien mit Mexiko, das
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